Maximilien Luce

Maximilien Jules Luce (* 13. März 1858 in Paris; † 6. Februar 1941 ebenda) war ein französischer Maler des Spätimpressionismus.
Leben
Maximilien Luce begann zunächst eine Ausbildung als Radierer, bildete sich dann in dem Atelier der freien Pariser Malschule Académie Suisse und setzte anschließend sein Studium der Malerei bei Eugène Froment fort. Hier lernte er die Maler Léo Gausson und Emile Cavallo-Peduzzi kennen. Zusammen mit Lucien Pissarro, dem Sohn des Malers Camille Pissarro, gründeten sie in Lagny die Künstlergruppe Groupe de Lagny. Gemeinsam setzten sie sich mit den Farbtheorien von Georges Seurat auseinander und führten dessen Technik der Farbtrennung fort. Neben Seurat gehörte vor allem Camille Corot zu den künstlerischen Vorbildern von Luce. Neben zahlreichen Landschaften entstanden ab 1887 auch zunehmend Porträts. Das erhaltene Œuvre des Künstlers umfasst 4200 Gemälde und etwa 3000 Zeichnungen.
Luce, der für zahlreiche anarchistische Publikationen arbeitete, wurde von den Sicherheitsbehörden als „gefährlich“ eingestuft und im Juli 1894 nach einem Attentat auf den Staatspräsidenten Carnot verhaftet. Im berüchtigten Pariser Gefängnis Mazas verbringt er 42 Tage: Ein Album von Lithografien über diese Zeit entsteht, herausgegeben mit Texten von Jules Vallès.[1]
Im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts hat Luce eine ganze Bilderserie von Pariser Großbaustellen geschaffen. Das sind vor allem Straßendurchbrüche, die in der Tradition des Haussman’schen Stadtumbaus das Gesicht von Paris grundlegend veränderten. Luce wird in dieser Zeit geradezu der Maler des Pariser Stadtumbaus. Dabei geht es um mehr als eine Dokumentation des Geschehens: Für ihn als Anarchisten hat das Thema des Abreißens und des Neuaufbaus eine allgemeine, symbolische Bedeutung.[2]
Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte Luce in Rolleboise an der Seine, nicht weit entfernt von Giverny, dem Wohnort Monets, den er regelmäßig besuchte. In Rolleboise entstanden wieder zahlreiche Landschaftsbilder.[3]
Literatur
- Jean Bouin-Luce, Denise Bazetoux: Maximilien Luce : catalogue raisonné de l'œuvre peint. 2 Bände, Editions JBL, Paris 1986, ISBN 2-906112-01-1, ISBN 2-906112-02-X
- Ausstellungskatalog New York 1997: Maximilien Luce : 1858–1941, the evolution of a post-Impressionist. PaceWildenstein, New York 1997, ISBN 0-9657856-0-2
- Werke von Maximilien Luce
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Der Hafen von Rotterdam (etwa 1907/1908) Niedersächsisches Landesmuseum Hannover -
Der Hafen von Saint-Tropez -
Montmartre, rue Cortot -
Paris Ost-Bahnhof, 1917, Musée de l’Armée -
Quai Saint-Michel und Notre-Dame (1901)
Weblinks
- Kurzbiografie von Maximilien Luce
- Werke von Maximilien Luce in Museo Thyssen
- Werke von Maximilien Luce in Musée d’Orsay
Einzelnachweise
- ↑ Jeanne Paque: Maximilien Luce. Artiste. Abgerufen am 21. August 2025 (französisch).
- ↑ Wolf Jöckel: Maximilien Luce im Musée Montmartre. In: https://paris-blog.org/. 2025, abgerufen am 21. August 2025.
- ↑ Chloe Bringuier: Maximilien Luce : la douceur des bords de Seine. In: https://www.yvelines-infos.fr/. 2023, abgerufen am 21. August 2025 (französisch).