Maximilian Cohen

Stammhaus Maximilian Cohen, Markt 24, Bonn, vor 1875
Stammhaus Maximilian Cohen, Markt 24, Bonn, vor 1875

Maximilian Cohen(ursprünglich Meyer, auch Max genannt;* 4. Juli 1806 in Köln; † 10. November 1865 in Bonn) war ein deutscher Verleger und Buchhändler in Bonn.

Familie

Maximilian Cohen war Sohn des Bankiers Samuel Benjamin Cohen (* etwa 1771 in Wallenstein, Ries; † 16. August 1840 in Köln) und Helene Wallich (* etwa 1773 in Bonn; † 6. Juli 1835 in Köln). Er war Enkel des kurkölnischen Rabbiners Simcha Benjamin Cohen Rappaport. Er war jüdischen Glaubens und von 1843 bis 1865 Vorsteher der Synagogengemeinde in Bonn. Max Cohen war Vater von vier Söhnen und drei Töchtern, u. a. von Friedrich Cohen und Walter Cohen.

Wirken

Maximilian Cohen hatte in Bonn Rechtswissenschaften studiert und mit dem Auskulator-Examen abgeschlossen. Zufällig war er Aimé Henry begegnet und die beiden vereinbarten eine geschäftliche Zusammenarbeit. Am 24. November 1828 schlossen sie einen Gesellschaftsvertrag zur Errichtung einer lithografischen Anstalt. Cohen war für den Geschäftsbetrieb zuständig. Ende 1861 trennten sich die beiden und Maximilian führte mit seinem Sohn Friedrich Buchhandlung und Verlag weiter, aus der sich Universitätsbuchhandlung und Verlag Friedrich Cohen entwickelte.

Seine Familie wohnte zuerst im Beethoven-Haus in der Bonngasse, später im Mauspfad. Im Kreis der Familie und weniger Freunde, mit denen er sich gerne zu Lesungen traf, fühlte er sich wohl. Seit 1838 gehörte er der Lese (Bonn), seit 1856 dem Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig an. Ansonsten führte er ein zurückgezogenes Leben.

Literatur

  • Ernst KelchnerCohen, Maximilian. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 4, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 394.
  • Hundert Jahre Friedrich Cohen Bonn. Den Freunden der Firma Friedrich Cohen überreicht im Jahre ihres hundertjährigen Bestehens. Bonn am Rhein 1929.
  • Theodor Anton Henseler: Beiträge zur Geschichte des Bonner Buch- und Zeitungsverlages 3. Universitäts-Buchhandlung und Verlag H. Bouvier u. Co. vormals Henry & Cohen, Max Cohen u. Sohn, Friedrich Cohen. In: Bonner Geschichtsblätter Bd. 6, 1952, S. 87–109.
  • Otto Wenig: Buchdruck und Buchhandel in Bonn. Ludwig Röhrscheid Verlag, Bonn 1968, S. 306–310.
  • Klaus H. S. Schulte: Bonner Juden und ihre Nachkommen bis um 1930, Verlag Ludwig Röhrscheid, Bonn 1976, ISBN 3-7928-0383-6, S. ?.
  • Herbert Grundmann (Hrsg.): Bouvier 1828–1978. Bouvier Verlag Herbert Grundmann, Bonn 1978, ISBN 3-416-01454-5.
  • Helga Fremerey-Dohnau, Renate Schoene (Bearbeitung): Jüdisches Geistesleben in Bonn 1786–1945. Verlag Ludwig Röhrscheid, Bonn 1985, ISBN 3-7928-0489-1, S. ?.
  • Erich Cohen: Aufbewahrtes – Leben unter schützenden Händen. Düsseldorf 1998, ISBN 3-930250-30-6, S. 491–502.