Superintegrables hamiltonsches System
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Ein superintegrables Hamiltonsches System ist in der klassischen Mechanik ein hamiltonsches System, welches ein integrables System im Sinne von Liouville ist und zusätzlich mehr Erhaltungsgrößen als Freiheitsgrade hat, weshalb man von Superintegrierbarkeit spricht.
Definition
Ein hamiltonsches System auf einer -dimensionalen symplektischen Mannigfaltigkeit ist superintegrierbar, wenn folgenden Bedingungen gelten:
- Es existieren unabhängige Erhaltungsgrößen und ihre gemeinsamen Niveauflächen, welche invariante Untermannigfaltigkeiten sind, sind die Fasern einer gefaserten Mannigfaltigkeit über einer zusammenhängenden, offenen Teilmenge .
- Es existieren glatte reelle Funktionen , sodass die Poisson-Klammer der Erhaltungsgrößen gegeben ist durch .
- Die Matrix hat auf einen konstanten Defekt .
Wenn ist, dann ist das System maximal superintegrierbar. Im Fall hat man keine Superintegrierbarkeit und man erhält ein vollständig-integrables hamiltonsches System.
Aussagen
Der Satz von Mischtschenko-Fomenko für superintegrable Hamiltonsche Systeme verallgemeinert den Satz von Arnold-Liouville über Wirkungs-Winkelkoordinaten für vollständig integrable Hamiltonsche Systeme wie folgt:
Seien die invarianten Untermannigfaltigkeiten eines superintegrablen Hamiltonschen Systems zusammenhängend, kompakt und paarweise diffeomorph. Dann ist die Faserung ein Faserbündel, dessen Fasern Tori sind. Es existiert zu jeder Faser eine offene Umgebung , die ein triviales Faserbündel ist, ausgestattet mit den Faserbündelkoordinaten (verallgemeinerte Wirkungs-Winkelkoordinaten) , wobei , . Dabei sind Koordinaten auf . Diese Koordinaten sind die Darboux-Koordinaten auf einer symplektischen Mannigfaltigkeit . Eine Hamilton-Funktion eines superintegrablen Systems hängt nur von den Wirkungsvariablen ab, welche die Casimir-Funktionen der ko-induzierten Poisson-Struktur auf sind.
Der Satz von Liouville-Arnold für vollständig integrable Systeme und der Satz von Mischtschenko-Fomenko für superintegrable Systeme werden auf den Fall nicht-kompakter invarianter Untermannigfaltigkeiten verallgemeinert. Diese sind diffeomorph zu einem toroidalen Zylinder .
Quellen
- A. Mishchenko, A. Fomenko: Generalized Liouville method of integration of Hamiltonian systems. In: Funct. Anal. Appl. Band 12, 1978, S. 113. doi:10.1007/BF01076254
- A. Bolsinov, B. Jovanovic: Noncommutative integrability, moment map and geodesic flows. In: Ann. Global Anal. Geom. Band 23, 2003, S. 305. arxiv:math-ph/0109031.
- F. Fasso: Superintegrable Hamiltonian systems: geometry and perturbations. In: Acta Appl. Math. Band 87, 2005, S. 93. doi:10.1007/s10440-005-1139-8
- E. Fiorani, G. Sardanashvily: Global action-angle coordinates for completely integrable systems with non-compact invariant manifolds. In: J. Math. Phys. Band 48, 2007, 032901. arxiv:math/0610790.
- W. Miller, Jr, S. Post, P. Winternitz: Classical and quantum superintegrability with applications. In: J. Phys. A. Band 46, no. 42, 2013, 423001. doi:10.1088/1751-8113/46/42/423001, arxiv:1309.2694
- G. Giachetta, L. Mangiarotti, G. Sardanashvily: Geometric Methods in Classical and Quantum Mechanics. World Scientific, Singapore 2010, ISBN 978-981-4313-72-8. arxiv:1303.5363
