Max Urlacher

Max Urlacher mit Franka Potente (2005)

Max Urlacher (* 4. September 1971 in Berlin[1]) ist ein deutscher Schauspieler, Hörbuch- und Hörspielsprecher, Autor und Dokumentarfilmer.

Leben

Herkunft und Ausbildung

Max Urlacher, geboren und aufgewachsen in West-Berlin, absolvierte ein Volontariat bei Inforadio Berlin, studierte dann von 1991 bis 1995 Schauspiel an der Otto-Falckenberg-Schule München[2] und erhielt später seinen Masters in Wirtschaftsphilosophie an der City University London.

Theater

Max Urlacher als Hagen bei den Nibelungenfestspielen in Worms 2015

Urlacher gastierte an mehreren Theaterbühnen, unter anderem am Schauspielhaus Zürich, am Schauspielhaus Bochum, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg und bei den Salzburger Festspielen und an der Berliner Staatsoper.

2015 spielte Urlacher in dem Theaterstück Gemetzel von Albert Ostermaier die Hauptrolle des Hagen von Tronje unter der Regie von Thomas Schadt, Intendanz Nico Hofmann, bei den Nibelungenfestspielen Worms. Im Sommer 2016 gab er sein Debüt bei den Salzburger Festspielen als Sebastian in Deborah Warners Sturm-Inszenierung. Im Sommer 2019 wurde die Theateradaption seine Debüt-Romans Rückenwind im Rahmen der Nibelungenfestspiele Worms mit ihm selbst in der Hauptrolle uraufgeführt.

2022 ging Max Urlacher gemeinsam mit dem Freiburger Barockorchester auf Konzerttour, seine Stationen waren die Kölner Philharmonie und die Hamburger Elbphilharmonie. Er war unter dem Dirigat von René Jacobs in der Rolle des Samiel in Carl Maria von Webers Freischütz zu sehen. 2023 folgte dann, wieder gemeinsam mit dem Freiburger Barockorchester, und unter dem Dirigat von Pablo Heras-Casado eine Neuinterpretation von Mendelssohn Bartholdys Sommernachtstraum, mit Max Urlacher in sämtlichen Rollen, die ihn wieder in die Elbphilharmonie, aber auch in den Musikverein Wien und die Berliner Philharmonie führte.

Film, Fernsehen und Hörspiel

1995 gab Urlacher als junger Musiker Ben unter der Regie von Hans-Christian Schmid sein Filmdebüt. Václav Vorlíček besetzte ihn 1998 in dem tschechisch-deutschen Märchenfilm Die Seekönigin als adretten Prinzen Viktor in seiner ersten Hauptrolle. Seitdem wirkt er in zahlreichen in Film- und Fernsehproduktionen. 1999 spielte er in Peter Vogels Filmdrama Einfach raus über die Flucht aus der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR die Rolle des Hans, der seiner Bekannten Michelle (Inga Busch) hilft, in den Westen zu fliehen. Von 2004 bis 2005 übernahm er als Ben Hombach die durchgehende Hauptrolle des Lebensgefährten der titelgebenden Oberstufenlehrerin Sabine Vogt (Bojana Golenac). In dem Kinofilm Operation Walküre – Das Stauffenberg-Attentat von 2008, der das Attentat auf Adolf Hitler vom 20. Juli 1944 rekonstruiert und in dem Tom Cruise den Part des Stauffenberg übernahm, verkörperte er einen SS-Offizier. Im September 2010 war Urlacher als jüngster Sohn Lars des von Mario Adorf dargestellten norddeutschen Marzipanfabrikanten Konrad Hansen, der das Firmenerbe übernehmen soll, in dem zweiteiligen Familiendrama Der letzte Patriarch zu sehen.[3] In Brian De Palmas Thriller Passion spielte er 2012 die Rolle des Jack.[4] Unter der Regie von Zoltan Spirandelli verkörperte er 2014 als medizinischer Laborleiter Jens Grünberg neben Tanja Wedhorn und Alexander Beyer eine der Hauptrollen in dem Fernsehmelodram Die Kraft, die Du mir gibst.

Regelmäßig übernimmt Urlacher zudem Gastrollen in verschiedenen Fernsehserien und -reihen wie Auf eigene Gefahr, Denninger – Der Mallorcakrimi, Tatort, Ein starkes Team, Rosamunde Pilcher, In aller Freundschaft, Fritzie – Der Himmel muss warten, Dr. Nice und in den verschiedenen SOKO-Sendeformaten des ZDF.

Urlacher betätigt sich zudem als Hörspiel- und Hörbuchsprecher, so sprach er etwa im Jahr 2011 das zweiteilige Kinderhörspiel Willy und das Meermädchen (WDR) ein. Für sein Hörspiel Märchentherapie (WDR) wurde er mit dem Deutschen Kinderhörspielpreis 2013 ausgezeichnet.[5]

Autorentätigkeit

Zusammen mit Franka Potente veröffentlichte Urlacher im September 2005 das Buch Los Angeles – Berlin. Ein Jahr. 2010 erschien sein Roman Rückenwind – eine Liebesgeschichte im Knaur Verlag München. 2011 folgte mit Die Putzi Diaries eine weitere Buchvorstellung. 2018 erschien sein Roman Die Königin von Lankwitz im Ullstein Verlag. Zudem ist er Kolumnist der Schweizer Zeitschrift annabelle.

Filmografie

Filme

Fernsehserien und -reihen

Theater (Auswahl)

Bücher

  • Rückenwind – Eine Liebesgeschichte. Knaur Verlag, München 2010, ISBN 978-3-426-50523-6.
  • L.A. – Berlin, ein Jahr. Ein Briefwechsel mit Schauspielerin Franka Potente, Herder Verlag, Freiburg im Breisgau / Basel / Wien 2005, ISBN 978-3-451-28847-0.
  • Ein Mann, eine Frage Kunstmann Verlag, München 2008, ISBN 978-3-88897-502-8.
  • Die Putzi-Diaries. Droemer, München 2011, ISBN 978-3-426-22602-5.
  • Die Königin von Lankwitz. Ullstein Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8437-1614-7

Hörspiele als Autor

  • 2011: Willy und das Meermädchen – Regie: Angeli Backhausen (Kinderhörspiel, WDR)
  • 2013: Märchentherapie – Regie: Angeli Backhausen (Kinderhörspiel, WDR) – Deutscher Kinderhörspielpreis 2013
  • 2014: Flaschenpost aus dem All – Regie: Angeli Backhausen (Kinderhörspiel, WDR)
  • 2015: Audrey, die demente Fee – Regie: Angeli Backhausen (Kinderhörspiel, WDR)
  • 2017: Eric, das Mörderhörnchen – Regie: Martin Zylka (Kinderhörspiel, WDR)
  • 2018: Mit Volldampf durch die Wüste, das Geheimnis der Bagdadbahn – Regie: Claudia Johanna Leist (WDR)
  • 2021: Die Königin von Lankwitz – Regie: Thomas Leutzbach, WDR[6]
  • 2022: Die Angsthasen-AG, Regie Cordula Dickmeiß, Deutschlandfunk

Audiografie (Auswahl)

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Max Urlacher bei seiner Agentur Klostermann & Thamm
  2. Max Urlacher bei Crew United. Seine Agentur nennt 1998 als Jahr des Diplomabschlusses; abgerufen am 6. November 2018.
  3. Der letzte Patriarch (1) daserste.de
  4. Thekla Jahn: Urlacher: Auch Rosemunde Pilcher ist Arbeit vom 1. Mai 2013, deutschlandfunk.de.
  5. Der Deutsche Kinderhörspielpreis geht an "Die Märchentherapie", auf ard.de, abgerufen am 3. Juli 2018
  6. Die Königin von Lankwitz – Zwei Frauen gründen Rache-Agentur. Abgerufen am 26. August 2023.