Max Hochrein

Max Hochrein

Max Hochrein (* 2. August 1897 in Nürnberg; † 30. Juni 1973 in Ludwigshafen am Rhein) war ein deutscher Internist und Hochschullehrer.

Leben

Hochrein begann das Medizinstudium an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen und der Universität Leipzig. 1919 wurde er im Corps Baruthia und im Corps Thuringia Leipzig aktiv.[1] Er wechselte an die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und die Ludwig-Maximilians-Universität München. 1922 wurde er zum Dr. med. promoviert.[2] In München wandte er sich 1922 als wissenschaftlicher Assistent der Physiologie zu. 1926 ging er als Assistenzarzt an die Medizinische Klinik im Universitätsklinikum Köln, anschließend an die Medizinische Universitätsklinik Leipzig. Dort habilitierte er sich 1928 für Innere Medizin.[3] Im selben Jahr ging er als Instructor an die Harvard Medical School. 1929 nach Deutschland zurückgekehrt, wurde er in Leipzig Oberarzt. 1930 machte er die Fachwelt durch eine Arbeit über den Herzinfarkt auf sich aufmerksam. 1932 wurde er an der Leipziger Universität zum a.o. Professor ernannt.

Zum 1. Mai 1933 trat er der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 2.984.764).[4][5] 1939 wurde er an der Leipziger Universität zum Ordinarius ernannt. Gleichzeitig war er ab 1939 Direktor der Medizinischen Poliklinik und ab 1940 des Instituts für Arbeits- und Leistungsmedizin, des ersten Instituts dieser Art. Hochrein war Leibarzt von Robert Ley (Chef der Deutschen Arbeitsfront) und Martin Mutschmann (sächsischer Gauleiter).[5][6] 1940–1944 war er Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig.1944/45 war Hochrein Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie.[7]

Nach Kriegsende übersiedelte er nach Westen. Hier konnte er nicht an seine Erfolge aus anknüpfen.[6] 1946 wurde er ehrenamtlicher Leiter des Kreiskrankenhauses Haßfurt und 1948 Chefarzt der Medizinischen Klinik im Städtischen Krankenhaus Ludwigshafen.

Das Caritas-Förderzentrum St. Johannes mit dem Max-Hochrein-Haus in Ludwigshafen ist heute eine Beratungsstelle des Caritasverbandes für die Diözese Speyer für Seelenkranke.

In der Nachkriegszeit erhielt Hochrein noch die Bänder des Corps Misnia IV (Erlangen 1948)[8] und des Corps Rhenania Bonn (1953).[1]

Commons: Max Hochrein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Kösener Corpslisten 1960, 19/872; 91/225; 12/1004
  2. Dissertation: Die chronische Stauung und die peptischen Läsionen
  3. Habilitationsschrift: Über den Kreislaufmechanismus bei der Hypertension
  4. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/15950083
  5. a b Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945? S. Fischer, Frankfurt am Main 2. Auflage 2005, ISBN 3-596-16048-0, S. 260.
  6. a b Tagungsbericht der Konferenz Die Ärzte der Naziführer – Karrieren und Netzwerke Oktober 2016 an der RWTH Aachen, siehe Konferenzwebsite mit verlinktem Tagungsbericht
  7. Münchener Medizinische Wochenschrift 86 (1944), S. 1494
  8. Kösener Corpslisten 1996, 100/79