Maurowalachen

Die Maurowalachen (Maurowlachen, Mavrowlachen) oder Morlaken (serbokroatisch Морлаци Morlaci, italienisch Morlacchi) waren eine romanische Volksgruppe, die in den Küstengebieten Bosniens, Kroatiens und Montenegros lebte. Die meisten Morlaken wurden im Laufe des Mittelalters von den umgebenden Slawen assimiliert. Übrig blieben nur die Istrorumänen.
Noch heute wird ein Teil der Kroaten und Serben in Bosnien als Wlachen bezeichnet (serbokroatisch Vlaje, Vlasi), jedoch wird diese Bezeichnung primär als Schmähung verwendet, um die jeweilige Volksgruppe zu diskreditieren, da dieser Begriff in manchen Balkanregionen auch „Hirte“ bedeutet.
Erstmals erwähnt werden die Morlacchi im Jahr 1322 während der Kämpfe zwischen dem Ban von Kroatien, dem Grafen von Zara, Mladen Subić von Bribir und dem Ban von Bosnien, Ioan Babonić.[1] Im Zuge der Entstehung von Weltbeschreibungen gelangte der Begriff als „Morlachen“ auch in die deutschsprachige Literatur. So rechnet 1771 August Ludwig von Schlözer die „Morlachen oder Mauro-Walachen“ in seiner Uebersetzung der Algemeinen Welthistorie zu den „Dalmatiern“.[2]
Literatur
- Siliva-Dana Caciur: The involvement of the Morlachs in the trade of the Venetian cities from the eastern shores of the Adriatic at the middle of the 16th century, in: Turkey & Romania. A History of Partnership and Collaboration in the Balkans, Union of Turkish World Municipalities and Istanbul University, 2016, S. 69–83. (academia.edu)
- Konstantin Jireček: Die Walachen und die Maurowalachen in den Denkmälern von Raguza, Prag 1879.
Weblinks
- The Istro-Romanians. Notes regarding their historical past, istro-rumanian.net.
- Palaiovlachoi – Stari Vlah. Medieval Balkan History and Toponymy ( vom 27. Dezember 2007 im Internet Archive)
Anmerkungen
- ↑ Siliva-Dana Caciur: The involvement of the Morlachs in the trade of the Venetian cities from the eastern shores of the Adriatic at the middle of the 16th century, in: Turkey & Romania. A History of Partnership and Collaboration in the Balkans, Union of Turkish World Municipalities and Istanbul University, 2016, S. 70.
- ↑ August Ludwig Schlözer: Uebersetzung der Algemeinen Welthistorie durch eine Gesellschaft von Gelehrten in Teutschland und Engeland ausgefertiget, Teil 31, Johann Justinus Gebauer, Halle 1771, S. 237.