Matthew Noble
Matthew Noble (* 23. März 1817 in Hackness, Yorkshire, England; † 23. Juni 1876 in Kensington, London, England) war ein britischer Porträtbildhauer.[1]
Leben

Matthew Noble wurde als Sohn eines Steinmetzes in Hackness, Yorkshire, geboren. Er erhielt seine erste Ausbildung in der Werkstatt seines Vaters. Dank der Unterstützung eines Gönners konnte er seine künstlerische Ausbildung in London fortsetzen, wo er Schüler des Bildhauers John Francis wurde. Im Jahr 1855 heiratete er Frances Mary Claxton, eine Enkelin seines Lehrmeisters. Das Paar hatte vier Söhne, von denen zwei früh verstarben. Einer seiner Söhne, Herbert, kam 1876 bei einem Eisenbahnunfall ums Leben. Ab 1845 stellte Noble regelmäßig an der Royal Academy aus. Seinen künstlerischen Durchbruch erlebte er 1856 mit dem Gewinn des Wettbewerbs für ein Wellington-Denkmal in Manchester. Er lebte in Kensington, wo er 1876 starb. Er wurde auf dem Brompton Cemetery bestattet. Unvollendete Werke ließ er von seinem Assistenten Joseph Edwards vollenden.[1]
Werk
Matthew Noble spezialisierte sich auf Porträtbüsten und Standbilder bedeutender Zeitgenossen. Seine bedeutendsten Werke sind:
- das Wellington-Denkmal (1856) und das Albert-Denkmal (1862–1867) in Manchester,
- Büsten von Königin Victoria (1858) und Prinzessin Alexandra (1872) in der Leeds Town Hall,
- Standbilder von Sir Robert Peel (1853 in Liverpool),
- Standbilder von dem Duke of Wellington, dem Earl of Derby (Parliament Square, 1874) und General Sir James Outram (Victoria Embankment Gardens, 1871) sowie
- die Oliver-Cromwell-Statue (1861) im Rathaus von Manchester und eine spätere Variante im Wythenshawe Park.
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Matthew Nobles Stil war vom Naturalismus des viktorianischen Zeitalters geprägt. Er legte großen Wert auf physiognomische Genauigkeit und eine klassisch inspirierte Formensprache. Manche Kritiker warfen ihm jedoch vor, sich zu sehr auf seine Werkstatt und Assistenten zu verlassen. Der Historiker Francis Palgrave beschrieb seine Arbeit als handwerklich solide, aber stellenweise künstlerisch konventionell.[1]
Literatur
- Claire Bullus und Ronald Asprey: The Statues of London, Merrell, London & New York 2009
- Arthur Byron: London Statues, Constable, London 1981.
- Martin Greenwood: Noble, Matthew (bap.1817, d.1876), in: Oxford Dictionary of National Biography, Online-Ausgabe, Oxford University Press, 2011.
- Benedict Read: Victorian Sculpture, Yale University Press, New Haven & London 1982
- Terry Wyke und Harry Cocks: Sculpture of Greater Manchester, Liverpool University Press, Liverpool 2004.
- Emmanuel Bénézit: Dictionary of artists. Band 10: Müller – Pinchetti. Paris, 2006.
Weblinks
- Victorian Web
- National Portrait Gallery
- 'Matthew Noble', Mapping the Practice and Profession of Sculpture in Britain and Ireland 1851-1951, University of Glasgow History of Art and HATII, online database 2011
- Matthew Noble. National Portrait Gallery
Einzelnachweise
- ↑ a b c Matthew Noble - Mapping the Practice and Profession of Sculpture in Britain and Ireland 1851-1951. Abgerufen am 14. Juni 2025.