Matthew Hale
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Matthew Hale (* 1. November 1609 in Alderley, Gloucestershire; † 25. Dezember 1676 ebenda) war ein Rechtsgelehrter und Staatsmann.
Matthew Hale wurde unter Karl I. Sachwalter und dann 1652 Serjeant-at-Law, ein Titel höchster juristischer Auszeichnung der ihm erlaubte 1653 von Oliver Cromwell zum Richter am Court of Common Pleas ernannt zu werden. 1671 wurde er von Karl II. zum Lord-Oberrichter am High Court of Justice (King’s Bench) ernannt.
Er war zwei Mal verheiratet, hatte mehrere Kinder, war sehr religiös und pflegte einen ostentativ bescheidenen Lebensstil, obwohl er recht wohlhabend wurde.
Er war Verfasser eines Buchs über englisches Strafrecht (Historia placitorum coronae), das bis ins 19. Jh. als Standardwerk galt. Als Strafrichter wirkte er in Hexenprozessen mit, hielt die Blasphemie für strafwürdig und vertrat die Ansicht, dass ein Ehemann an seiner Ehefrau keine Vergewaltigung begehen könne; ein Grundsatz, der bis in die jüngste Zeit galt. Dies brachte ihm viel später den Vorwurf der Misogynie ein.
Seine Geschichte des Common Law wurde durch William Blackstone weitgehend übernommen.
Werke (Auswahl)
- History of the common law of England. 6. Ausg. London 1820.
- Moral and religious Works. London 1805 (2 Bde., hrsg. von Thirlwall).
- Der erste Anfang oder das ursprüngliche Herkommen des menschlichen Geschlechts. Übersetzt von Heinrich Schmettau. Schultze, Cölln 1683 (Digitalisat).
Literatur
- John Bickerton Williams: Memoirs of the life, character, and writings of Sir Matthew Hale. 1835 (archive.org).
- Gilbert Burnet: The Life and Death of Sir Matthew Hale. 1682 (archive.org).
- James McMullen Rigg: Hale, Matthew. In: Dictionary of National Biography. Band 24, 1890, S. 18–24 (Wikisource).
- Alan Cromartie: Hale [Hales], Sir Matthew [Mathew]. In: Oxford Dictionary of National Biography. Band 24, 2004, doi:10.1093/ref:odnb/11905 (artwarefineart.com).