Mattenschwelle
| Mattenschwelle Aareschwelle | |||
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| Lage | |||
| Zuflüsse | Aare | ||
| Größere Städte am Ufer | Bern | ||
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| Koordinaten | 601001 / 199404 | ||
| Daten zum Bauwerk
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| Sperrentyp | Längswehr | ||
| Bauzeit | Mittelalter | ||
| Höhe des Absperrbauwerks | ca. 3 m | ||
| Kronenlänge | 320 m | ||
| Kronenbreite | 11–14 m | ||
| Kraftwerksleistung | 1,2 MW | ||
| Betreiber | ewb | ||
Die Mattenschwelle oder auch Aareschwelle (dialektal Schwelli) ist ein Längswehr in der Aare in der Stadt Bern. Das Wehr ist bereits im Mittelalter nachgewiesen und dient der Ableitung von Wasser ins Mattequartier, wo sich Gewerbe ansiedeln konnte. Ab 1891 wurde das Wasser auch für den Betrieb des Kraftwerks Matte des Elektricitätswerk der Stadt Bern, der späteren Energie Wasser Bern (EWB), genutzt.
Geschichte
Die Mattenschwelle wird bereits vor 1218 erwähnt.[1] Im Jahr 1360 erwarb die Stadt Bern für 1300 Florin die Schwelle und die dazugehörigen Mühlen von Johann II. von Bubenberg.[2][3] Vermutlich bis ins 17. Jahrhundert bestand die Schwelle aus einer Reihe im Flussboden verankerter Holzkästen in Blockbauweise, die mit Steinen gefüllt waren.[4] In den Jahren 1640 und 1641 wurde eine Mauer gebaut,[3] welche höhere Stauquoten ermöglichte.[4] Die Aufsicht war dem städtischen Schwellenmeister übertragen, der im Schwellenmätteli im heutigen Haus Dalmaziquai 11, dem heutigen Restaurant Schwellenmätteli, wohnte.[3] Im Jahre 1890 bestand das Wehr aus 54 Stauschleusen und neun Tiefschleusen.[5] In den Jahren 1983 bis 1991, sowie 2024/25 wurde die Mattenschwelle saniert.[1][6]
Technik
Die Mattenschwelle befindet sich südlich der Halbinsel mit der Berner Altstadt an einer Stelle, wo das Flussbett eine natürliche Stufe aufweist. Ein schräg durch den Fluss verlaufendes Längswehr drängt ungefähr 40 m³/s Wasser in einen Gewerbekanal, wo es durch das Kraftwerk Matte zur Energiegewinnung genutzt wird. Das nutzbare Gefälle beträgt je nach Abfluss 1,3 bis 3,2 Meter. Das Längswehr besteht aus 65 Schützen mit Handantrieb und zwei halbautomatischen Schützen für den Winterbetrieb. Eine automatische Rechenanlage[1] entfernt jährlich bis zu 120 t Unrat.

Schwellenmeister

Die Schwellenmeister (Schwellimeister) waren meist Angehörige der Gesellschaft zu Schiffleuten und hatten ab dem 18. Jahrhundert auch die Aufgabe, die im Zeughaus aufbewahrten Schiffbrücken zu betreuen.
Siehe auch
Literatur
- Karl Howald: Die Gesellschaft zu Schiffleuten. In: Freunde vaterländischer Geschichte (Hrsg.): Berner Taschenbuch. Band 23. Bern 1874, doi:10.5169/seals-123949.
Weblinks
- Schwellenmeister auf bern.ch
Einzelnachweise
- ↑ a b c Mattenschwelle Bern. Vereinigung Schweizer Mühlenfreunde (VSM/ASAM)
- ↑ Geschichte. In: Schwellenmätteli Restaurants Bern. Abgerufen am 29. April 2019.
- ↑ a b c K. Jud: Elektrizitätswerk der Stadt Bern. In: Schweizer Ingenieur und Architekt. Band 104, Heft 15, 1986, S. 350.
- ↑ a b Armand Baeriswyl: Sodbrunnen - Stadtbach - Gewerbekanal. In: Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft in Bern. 2012, doi:10.5169/seals-389788 (seals.ch).
- ↑ Bundesamt für Energie (Hrsg.): Statistik der Wasserkraftanlagen der Schweiz. 1. Januar 1914, S. 37.
- ↑ Sanierung der Mattenschwelle abgeschlossen. In: Der Bund. TX Group, 15. April 2025, abgerufen am 15. April 2025.
- ↑ Karl Howald, Die Gesellschaft zu Schiffleuten, 1874, S. 326.
- ↑ Kaufbrief Mathis (Mathias) Feer, Alt-Schwellenmeister, gesessen an der Matte, Burger zu Bern, verkauft dem Stift zu Bern für 210 Pfund Bernermünze einen Bodenzins von 4 Mütt Dinkel ab dem Hof zu Ey (Kirchhöre Wohlen), Urkunden, Fach Stift, 1564.09.01 im Archivkatalog des Staatsarchivs Bern.
- ↑ Wappen der Familie Schärer, Schiffleuten, Pfistern, BFW Schärer 3 im Katalog der Burgerbibliothek Bern
- ↑ Wappen der Familie Schneider, Schiffleuten, 1629, von Thierachern (BE), ausgestorben 1755, BFW Schneider 1 im Katalog der Burgerbibliothek Bern
- ↑ Wappen der Familie Greiff, Schuhmachern, Affen, Pfistern, 1540, ausgestorben 1825, BFW Greiff im Katalog der Burgerbibliothek Bern
- ↑ Wappen der Familie Schumacher, Schiffleuten, 1632, von Uttigen, BFW Schumacher im Katalog der Burgerbibliothek Bern
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