Matěj Švancer

Matěj Švancer
Švancer bei den Olympischen Jugendspielen 2020
Nation Tschechien Tschechien (bis 2021)
Osterreich Österreich (ab 2021)
Geburtstag 26. März 2004 (21 Jahre)
Geburtsort Prag, Tschechien
Größe 165[1] cm
Gewicht 63 kg
Beruf Schüler
Karriere
Disziplin Big Air, Slopestyle
Verein SC Kaprun
Status aktiv
Medaillenspiegel
Olympische Jugendspiele 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
X-Games 0 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Junioren-WM 2 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
 Olympische Jugend-Winterspiele
Gold Lausanne 2020 Big Air
 X-Games
Silber Aspen 2023 Knuckle Huck
Silber Aspen 2025 Knuckle Huck
Bronze Aspen 2025 Big Air
 Freestyle-Skiing-Juniorenweltmeisterschaften
Gold Krasnojarsk 2021 Big Air
Gold Krasnojarsk 2021 Slopestyle
Platzierungen im Freestyle-Skiing-Weltcup
 Debüt im Weltcup 3. November 2019
 Weltcupsiege 5
 Gesamtweltcup 22. (2020/21)
 Park & Pipe-Weltcup 1. (2024/25)
 Slopestyle-Weltcup 7. (2024/25)
 Big Air-Weltcup 1. (2021/22)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Slopestyle 1 0 0
 Big Air 4 1 1
letzte Änderung: 14. März 2025

Matěj Švancer (* 26. März 2004 in Prag, Tschechien) ist ein österreichischer Freestyle-Skier tschechischer Herkunft. Er ist auf die Park- und Pipe-Disziplinen Big Air und Slopestyle spezialisiert. Nach großen Erfolgen im Juniorenbereich, darunter eine Goldmedaille bei Olympischen Jugendspielen und zwei Juniorenweltmeistertitel, startet er ab der Saison 2021/22 für Österreich.

Biografie

Kindheit und Jugend

Matěj Švancer kam in der tschechischen Hauptstadt Prag zur Welt. Als Kind reiste er mit seinen Eltern zum Skifahren und für andere sportliche Aktivitäten regelmäßig nach Österreich. Als Švancer zehn Jahre alt war, ließ sich seine Familie an ihrer Lieblingsdestination Kaprun nieder. Nachdem er als alpiner Skirennläufer begonnen hatte, entschied sich Švancer während des Besuchs des Sportgymnasiums Saalfelden für einen Wechsel zum Freestyle-Skiing.[2]

Noch vor seinem 15. Geburtstag gab Švancer am Vogel sein Europacup-Debüt und konnte mit den Rängen acht und sieben auf Anhieb punkten. Im Winter 2018/19 feierte er je einen Sieg in seinen Disziplinen Big Air und Slopestyle und belegte am Ende der Saison in beiden Gesamtwertungen den zweiten Platz. Bei den Juniorenweltmeisterschaften in Kläppen verpasste er als Big-Air-Vierter nur knapp die Medaillenränge, im Slopestyle wurde er 17. Im Rahmen der Jugend-Winterspiele von Lausanne belegte er im Slopestyle erneut Platz vier, sicherte sich aber im Big Air die Goldmedaille und feierte damit seinen ersten großen Erfolg. Ein Jahr später gewann er bei den Juniorenweltmeisterschaften in Krasnojarsk in beiden Disziplinen den Titel.

Weltcup

Švancer gab am 3. November 2019 in Modena sein Debüt im Freestyle-Skiing-Weltcup. Nach weiteren Starts in Deštné und Stubai gelang ihm 2021 mit Rang sechs am Kreischberg sein erstes Spitzenresultat. Nach seiner Einbürgerung im März 2020 wurde der Nationenwechsel von Tschechien zu Österreich im Juni 2021 von der FIS abgesegnet[3] und er in den Kader des Österreichischen Skiverbandes aufgenommen. Am 22. Oktober 2021 setzte er sich beim Big Air in Chur – gleich bei seinem ersten Start für Österreich – mit 99,0 Punkten gegen den Kanadier Teal Harle durch und feierte damit seinen ersten Weltcupsieg.[4] Sechs Wochen später gewann er in Steamboat Springs auch den zweiten und letzten Big-Air-Weltcup der Saison.

Im Vorfeld als Big-Air-Favorit gehandelt, schied Švancer bei den Olympischen Spielen von Peking, nachdem er zweimal zu Sturz gekommen war, bereits in der Qualifikation aus und belegte letztlich Rang 26.[5] Im Slopestyle wurde er Achter.

Bei den X-Games in Aspen gewann Švancer 2023 Silber im Knuckle Huck und sorgte damit für die erste X-Games-Medaille eines österreichischen Skifahrers seit Karin Huttary im Jahr 2006.[6] Im Rahmen seiner ersten Weltmeisterschaften in Bakuriani verpasste er als Big-Air-Vierter nur knapp einen weiteren Medaillengewinn. Im Oktober 2024 gewann er in Chur erstmals seit fast drei Jahren wieder einen Weltcup in seiner Paradedisziplin Big Air. Drei Monate später holte er bei den X-Games erneut Knuckle-Huck-Silber sowie Bronze im Big Air. Im Weltcup gelang ihm wenig später in Stoneham sein erster Slopestyle-Sieg. Beim Saisonfinale in Tignes verpasste er aufgrund einer Fersenprellung die Qualifikation für den Hauptbewerb und wurde in der Big-Air-Disziplinenwertung noch vom Neuseeländer Luca Harrington überholt. Dafür gewann er erstmals die Park- & Pipe-Gesamtwertung.

Erfolge

Olympische Spiele

Weltmeisterschaften

Weltcupwertungen

Saison Gesamt Slopestyle Big Air Park & Pipe
Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte
2019/20 258. 1 52. 5
2020/21 34. 14 6. 40 22. 54
2021/22 37. 30 1. 200 7. 230
2022/23 14. 90 13. 39 20. 129
2023/24 20. 62 6. 135 11. 197
2024/25 7. 147 2. 351 1. 472

Weltcupsiege

  • 7 Podestplätze, davon 5 Siege:
Datum Ort Land Disziplin
22. Oktober 2021 Chur Schweiz Big Air
4. Dezember 2021 Steamboat Springs USA Big Air
18. Oktober 2024 Chur Schweiz Big Air
6. Februar 2025 Aspen USA Big Air
22. Februar 2025 Stoneham Kanada Slopestyle

Europacup

  • Saison 2018/19: 2. Big-Air-Wertung, 2. Slopestyle-Wertung
  • Saison 2019/20: 4. Big-Air-Wertung
  • 4 Podestplätze, davon 3 Siege:
Datum Ort Land Disziplin
27. Jänner 2019 St. Anton Österreich Big Air
26. März 2019 Livigno Italien Slopestyle
21. Februar 2020 Davos Schweiz Big Air

Juniorenweltmeisterschaften

X-Games

Weitere Erfolge

Commons: Matěj Švancer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Österreichisches Olympisches Comité (Hrsg.): Olympia Guide Peking 2022. Wien 2022, S. 117. Online, abgerufen am 2. Februar 2022.
  2. Matěj Švancer holte bereits mit 15 Jahren seinen ersten großen Titel. Red Bull, abgerufen am 23. Oktober 2021.
  3. Matej Svancer nun offiziell unter rot-weiß-roter Flagge. ÖSV, 10. Juni 2021, abgerufen am 23. Oktober 2021.
  4. Neo-Österreicher Svancer gewinnt Big-Air-Auftakt. ORF, 22. Oktober 2021, abgerufen am 23. Oktober 2021.
  5. Gold-Favorit Svancer in Big-Air-Quali out! Laola1.at, 7. Februar 2022, abgerufen am 7. Februar 2022.
  6. Matej Svancer. X-Games, abgerufen am 22. Februar 2025.