Mary van Kleeck

Mary Abby van Kleeck (* 26. Juni 1883 in Glenham; † 8. Juni 1972 in Kingston) war eine US-amerikanische Sozialwissenschaftlerin, US-Regierungsbeamte und sozialistische Politikerin.
Werdegang
Van Kleeck studierte am renommierten Frauencollege Smith College in Northampton, dort graduierte sie 1904. In der Folge übernahm sie Forschungstätigkeiten für die University Settlement Society of New York, das National Child Labor Committee und die National Consumers League, ehe sie 1907 zur Russell Sage Foundation stieß. Dort stieg sie 1916 zur Direktorin für Industriestudien auf.
US-Präsident Woodrow Wilson beauftragte sie während des Ersten Weltkriegs mit der Entwicklung von Standards für den Einsatz von Frauen in der Arbeitswelt, die in den Kriegsdienst eingezogene Männer ersetzen sollten. Hierzu übernahm sie 1917 die Leitung einer entsprechenden Abteilung im Arbeitsministerium der Vereinigten Staaten und bekleidete damit als erste Frau eine entsprechende Führungsposition in der Bundesregierung. Nach Kriegsende kehrte sie zur Russell Sage Foundation zurück.
Unter dem Eindruck der Weltwirtschaftskrise entwickelte sich van Kleeck zur Sozialistin und gehörte zu den prominentesten linken Kritikern des New Deal und engagierte sich zunehmend auch für Frauenrechte. 1945 gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern des Congress of American Women. Nach ihrem altersbedingten Ausscheiden aus der Sage Foundation im Jahr 1948 kandidierte sie als Mitglied der American Labor Party für den Senat von New York, verlor jedoch die Wahl und wandte sich anschließend der Friedensbewegung und der nuklearen Abrüstung zu. Als langjährige Verfechterin der Planwirtschaft wurde sie zu einer Verteidigerin der sowjetisch-amerikanischen Freundschaft, 1953 wurde sie von Joseph McCarthy vorgeladen und im Senatsausschuss „Permanent Subcommitee on Investigations“ von Roy Cohn vernommen.