Maruya Seijirō

Maruya Seijirō (jap. 丸屋 清次郎, auch 丸屋 清治郎 geschrieben; * um 1799; † 1863) war ein japanischer Verleger von Farbholzschnitten, Fächerdrucken und illustrierten Büchern in Edo während der späten Edo-Zeit. Sein offiziell registrierter Firmenname (dōgō, 堂号) war Jukakudō (寿鶴堂) und sein inoffizieller Siegelname (gagō, 雅号) lautete Marusei (丸清).

Leben

Maruya Seijirō wurde um 1799 geboren und starb im Jahr 1863. Über seine Lebensumstände ist nichts bekannt. Als Verleger war er Mitglied der „alten Fraktion“ (motogumi, 元組) der „Gilde der Verleger illustrierter Bücher und Drucke“ (jihon-doiya oder jihon-toiya, 地本問屋) und der „Gilde der Fächerhersteller“ (uchiwa doiya oder uchiwa toiya, 団扇問屋). Im Jahr 1851 war seine Adresse „Edo Shinmeimae Udagawachō: Bunjirō-dana“ (江戸芝神明前宇田川町文次郎店). Als Verleger war er ab den frühen 1830er Jahren tätig; die letzten von ihm produzierten Drucke erschienen 1857. Sein Verlagsgeschäft wurde danach von Fukushimaya Tashichi fortgeführt (福島屋太七).[1]

Werk

Das am häufigsten verwendete Logo des Verlags „“ für „Sei“ in einem Kreis

Die verlegerische Tätigkeit Maruya Seijirōs umfasste mehrere hundert Farbholzschnitte und einige illustrierte Bücher der Unterhaltungsliteratur.[2] Die umfangreichste von ihm herausgegebene Serie war die von Utagawa Hiroshige entworfene Serie Die 53 Stationen des Tōkaidō (東海道五十三次); Tōkaidō gojūsan-tsugi (東海道五十三次), bekannt als Reisho Tōkaidō (隷書東海道). Diese Serie umfasste 55 Drucke im horizontalen (yoko-e) ōban-Format plus eine Seite mit Inhaltsangabe und erschien in den Jahren 1850/51.[3] Darüber hinaus veröffentlichte er weitere Einzeldrucke und Serien Hiroshiges, aber auch von anderen Holzschnittkünstlern wie zum Beispiel Utagawa Toyokuni II., Utagawa Kunisada, Utagawa Kuniyoshi, Utagawa Yoshitora und Keisai Eisen. Das Verlagsprogramm umfasste alle bedeutenden Bereiche des japanischen Farbholzschnitts: Szenen aus dem Kabuki-Theater, Schauspielerporträts, Landschafts- und Naturdarstellungen, schöne Frauen, Krieger- sowie Genjidrucke.[4]

Auf den von ihm herausgegebenen Drucken finden sich unterschiedliche Logos und Siegel, die häufig den Siegelnamen „Marusei“ enthalten und gelegentlich auch einen Teil seiner Adresse angegeben. Die Siegel sind oval, kürbisförmig, rechteckig oder quadratisch. Das am häufigsten zu findende Siegel ist ein „“ für „Sei“ in einem Kreis.[5]

Literatur

  • Andreas Marks: Publishers of Japanese Eoodblock Prints: A Compendium. Hotei Publishing, Leiden/Boston 2011, ISBN 978 90 04 185319, S. 223f. (englisch)
  • Andreas Marks: Japanese Woodblock Prints. Artists, Publishers and Masterworks 1680–1900. Tokyo: Tuttle Publishing, 2010, ISBN 978-1462905997, S. 238–241. (englisch)
  • Amy Reigle Newland (Hrsg.): The Hotei Encyclopedia of Japanese Woodblock Prints. Hotei Publishing, Amsterdam 2005, ISBN 90-74822-65-7, Volume 2, Seite 466. (englisch)

Einzelnachweise

  1. Andreas Marks: Publishers of Japanese Eoodblock Prints: A Compendium. Hotei Publishing, Leiden/Boston 2011, S. 223. (englisch)
  2. In der Datenbank des National Institute of Japanese Literature sind einige Titel aufgeführt, bei denen er als Herausgeber firmierte, Union Catalogue Database of Japanese Texts. (japanisch, kein direkter Link möglich)
  3. Andreas Marks: Kunisada’s Tōkaidō. Riddles in Japanese Woodblock Prints. Hotei Publishing, Leiden 2013, S. 295. (englisch)
  4. Andreas Marks: Publishers of Japanese Eoodblock Prints: A Compendium. Hotei Publishing, Leiden/Boston 2011, S. 223f. (englisch)
  5. Logos und Siegel des Verlags auf Alec Woods’ Ukiyo-e Publisher Seal Database, abgerufen am 21. August 2025. (englisch)