Martin Rainer (Bildhauer)
Martin Rainer (* 7. April 1923 in Unser Frau in Schnals; † 13. August 2012 in Brixen, Südtirol) war ein italienischer Bildhauer deutscher Muttersprache.
Leben
Rainer wuchs unter entbehrungsreichen Umständen auf. In seiner Jugend half er auf dem Bauernhof mit. Zu dieser Zeit begann er mit dem Schnitzen kleiner Figuren. Im Zweiten Weltkrieg leistete er Kriegsdienst und geriet in Gefangenschaft, die er in Neapel verbrachte. Danach arbeitete er als Knecht.[1]
Rainer besuchte von 1947 bis 1952 die Fachschule in St. Ulrich.[2] Von 1953 bis 1957 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste München. Dort war er ein Schüler von Josef Henselmann. Nach seiner Ausbildung zum Bildhauer kehrte er in seinen Geburtsort Schnals zurück. Er wurde durch Karl Wolfsgruber gefördert. Karl Gruber und Othmar Barth verschafften ihm Aufträge in Brixen, worauf er 1964 mit seiner Frau Klementine geborene Tappeiner dorthin umsiedelte. Der Installationskünstler Josef Rainer (* 1970) ist sein Sohn.[1]
Martin Rainer erstellte zahlreiche Werke im öffentlichen Raum, im Brixener Dom und schuf viele Grabmäler vor allem in Brixen und im oberen Vinschgau.
Sein bekanntestes Werk ist der Lebensbrunnen auf dem Brixener Domplatz, der allegorisch darstellt wie der Mensch aus Gottes Hand kommt und nach verschiedenen Lebensphasen in diese zurückkehrt.
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Lebensbrunnen auf dem Brixener Domplatz -
Detail des Brunnens in Karthaus (Schnals) -
Grabmal für Luis Plattner in Bozen Oberau
Ausstellungen (Auswahl)
- Dauerausstellung im Diözesanmuseum Brixen, Kunst des 20. Jahrhunderts
- Gemeinschaftsausstellung mit Friedrich Gurschler in Karthaus 20. Juli – 24. August 2003[3]
- Sonderausstellung Das Werk vor dem Werk im Diözesanmuseum Brixen Juni – Juli 2019[4]
Ehrungen und Preise
- 1976: Walther-von-der-Vogelweide-Preis
- 1996: Mozartpreis der Johann Wolfgang von Goethe Stiftung, Basel
- Ehrenzeichen des Landes Tirol[1]
Literatur
- Rainer, Martin. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 4: Q–U. E. A. Seemann, Leipzig 1958, S. 13 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
- Karl Gruber: Martin Rainer. Eine Monographie. Verl.-Anst. Athesia, Bozen 1993, ISBN 88-7014-723-1.
- Eva Gratl: Rainer, Martin. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 97, De Gruyter, Berlin 2018, ISBN 978-3-11-023264-6, S. 407.
Weblinks
- Sterbebild von Martin Rainer auf sterbebilder.schwemberger.at
Einzelnachweise
- ↑ a b c Eva Gratl: Rainer, Martin. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 97, De Gruyter, Berlin 2018, ISBN 978-3-11-023264-6, S. 407.
- ↑ Rainer, Martin. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 4: Q–U. E. A. Seemann, Leipzig 1958, S. 13 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
- ↑ Der Vinschger vom 28. August 2003
- ↑ Tageszeitung vom 14. Juni 2019