Marktstraße 11 (Weimar)

Marktstraße 11
Gedenktafel für Luzie Unruh

Das Haus Marktstraße 11 ist ein denkmalgeschütztes Wohn- und Geschäftshaus in der Altstadt von Weimar.

Geschichte

Das dreigeschossige siebenachsige Gebäude entstand in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Der der Renaissance zuzurechnende Bau wird 1715 im Weimarer Bürgerbuch als „Backhaus in der Breiten Gasse“ geführt. Am deutlichsten ist seine stilistische Zugehörigkeit zur Renaissance an den Fenstergewänden zu ersehen. Das Gebäude ist mit zwei Bruchsteintonnen unterkellert. Im Jahr 1764 war der Weißbäckermeister Friedrich Bernhard Rückoldt ihr Besitzer. Das Monogramm „JBR“ über dem korbbogigen Ladenfenster verweist auf diesen. Die Brezel als Innungszeichen der Bäcker unter dem Monogramm macht seine soziale und berufliche Stellung klar. Im Jahr 1924 erfolgte ein Umbau, bei dem die heutige Eingangs- und Ladensituation im linken Teil des Erdgeschosses entstand. Ein weiterer Umbau erfolgte 1966. Bei den Luftangriffen auf Weimar wurden durch Luftminen Seiten- und Hintergebäude beschädigt, sodass sie nach 1945 abgerissen wurden.[1]

An dem Haus befindet sich eine Gedenktafel für Luzie Unruh (1917–2007), Thüringens erste Bäckermeisterin. Die Tafel wurde am 16. Juli 2016 angebracht[2], darauf befindet sich auch eine goldene Brezel als Innungszeichen. In dem Haus war der holländische Opernsänger und Kneipenwirt Frederik Bergsma (1970–2022) Mieter direkt über ihrer Backstube.[3] Er galt in Weimar als Stadtoriginal.

Einzelnachweise

  1. Rainer Müller: Kulturdenkmale in Thüringen: Stadt Weimar, Bd. 4.1.: Altstadt, E. Reinhold Verlag, Erfurt 2009, S. 416. f.
  2. Gedenktafelliste Weimar
  3. Michael Helbing: Weimar nimmt Abschied vom Holländer: Weimar. Opernsänger und Kneipenwirt Frederik Bergsma, der ein Weimarer Original wurde, starb mit 51., in: Thüringer Allgemeine vom 14. 10. 2022

Koordinaten: 50° 58′ 47″ N, 11° 19′ 42,2″ O