Markt 13 und 14 (Weimar)

Markt 10, 11 und 13
Markt 14

Markt 13 und 14 im Stadtzentrum von Weimar ist ein denkmalgeschützter Verwaltungsgebäudekomplex. Es ist zumindest Markt 14 stilistisch der historischen Strömung der Neorenaissance zuzurechnen. Für Haus Markt 13 liegen bauhistorisch keine genauen Angaben vor. Es dürfte jedoch deutlich älter sein als Markt 14. Es ist nämlich ein Renaissancebau, was an den Fenstergewänden zu erkennen ist.

Geschichte

Auftraggeber des von 1870 bis 1873 entstandenen Gebäudes Markt 14 war der Kaufmann Alfred Schmidt-Predari. Die Pläne hierzu lieferte wohl der Architekt Karl Vent. Der äußere Abputz erfolgte 1876. Die Gebäude des Kaufmanns, ihm gehörte auch Haus Markt 13, gingen in das Eigentum seiner Kinder über. Zunächst dienten diese es also Wohnzwecken. Es wurde auch von anderen Personen bewohnt.[1] Seinen Zweck als Verwaltungsgebäude erhielt es erst später. Bei einem Umbau im Erdgeschoss im Jahre 1921 wurde an seiner Südwestecke ein Eingang mit einem gedrungenen Säulenvorbau angelegt. Das Anwesen übernahm das Land Thüringen. Im Jahr 1935 wurde es mit dem zeitgleich umgestalteten westlichen Nachbarhaus Markt 13 baulich verbunden und erhielt zugleich eine überdachte Laufbrücke. Über der Kollegiengasse ist das der Gebäudekomplex Markt 13 und 14 seitdem mit dem Roten Schloss verbunden. Das viergeschossige Gebäude ist über einem steinernen Erdgeschoss im Fachwerk mit Vorlagemauerwerk ausgeführt und erhebt sich auf einem Grundstück, welches vordem zum Anwesen Markt 13 gehörte und mit Nebengebäuden bebaut war. Die nach Süden hin ausgerichtete Hauptfassade weist zum Platz der Demokratie. Die Dekoration mit repräsentativ angelegter Beletage über einem bebänderten Erdgeschoss und einfach gegliederten Geschossen entspricht der traditionellen Geschosshierarchie. Im Giebelfeld ist dementsprechend auch der Kopf des Jupiter dargestellt. Der Bau ist symmetrisch angelegt und der Jupiter in der Symmetrieachse. In den Obergeschossen blieben die Raumstruktur und wesentliche Teile der bauzeitlichen Ausstattung erhalten.[2] Bemerkenswert sind auch die Erker. Die Gebäude Markt 13 und 14 werden von der Stadtverwaltung genutzt. Darin befindet sich u. a. das Gesundheitsamt.[3] Im Markt 13 und 14 befindet sich zudem die Polizeiwache Weimar Mitte. Diese ist eine Dienststelle der Landespolizeiinspektion Jena.[4]

Das Nachbarhaus von Markt 13 ist mit der Hausnummer 11 das Cranachhaus. Mit diesen und dem Weimarer Stadthaus liegt es in einer Flucht. Am Haus Markt 13 befand sich die älteste Sonnenuhr der Stadt. Sie hatte die Inschrift: tempora cum tempore = mit der Zeit, für die Zeit.[5][6] Eine Aufnahme von ca. 1940 zeigt diese. Die Luftangriffe auf Weimar sind wohl für ihr Verschwinden verantwortlich.

Einzelnachweise

  1. Weimarer Adressbuch 1882, S. 104 (zs.thulb.uni-jena.de).
  2. Rainer Müller: Kulturdenkmale in Thüringen: Stadt Weimar. Band 4.1.: Altstadt. E. Reinhold Verlag, Erfurt 2009, S. 488 f.
  3. Gesundheitsamt Weimar gesundheitsaemter.info.
  4. Die Dienststellen der LPI Jena polizei.thueringen.de.
  5. Blick auf den Süd-Giebel des Hauses »Markt 13« auf fotoarchiv.weimar.de.
  6. Art. Sonnenuhren. In: Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Böhlau, Weimar 1993; 2., verbesserte Auflage, Böhlau, Weimar 1998, S. 403.

Koordinaten: 50° 58′ 45,1″ N, 11° 19′ 50,4″ O