Marie Röhrs

Marie Röhrs[1] (auch: Marie Dorothea Röhrs; * 2. Oktober 1820 in Hannover; † 9. Januar 1919 in Zürich) war eine deutsch-schweizerische Porträt-, Historien- und Genremalerin.[2]
Leben

1864, Öl auf Leinwand, 75 × 63 cm
Röhrs erhielt ihren ersten künstlerischen Unterricht bei dem Maler Burchard Giesewell. Später ging sie nach Paris,[3] wo sie bei Léon Cogniet studierte, bevor sie von 1857 bis 1866 in Rom arbeitete.[1] In dieser Zeit malte sie dort 1859 das Porträt des jüdischen Gelehrten Salomon Ludwig Steinheim.[4] Ab 1866 wirkte Röhrs wieder in Hannover, bevor sie 1891 nach Zürich übersiedelte. Im selben Jahr überließ sie dem Verein für die Öffentliche Kunstsammlung für die Städtische Galerie Hannover einen Weiblichen Studienkopf, der posthum 1932 in der Großen Jubiläumsausstellung zur Hundertjahrfeier des Kunstvereins Hannover gezeigt wurde.[1]
Röhrs hatte das Gemälde Das Gastmahl des Agathon von Anselm Feuerbach 1869 an der internationalen Kunstausstellung in München erworben. 1886 informierte sie Henriette Feuerbach darüber, dass sie das Gemälde verkaufen möchte. Diese schrieb daraufhin Karl Stauffer und über die Möglichkeit das Gemälde zu erwerben. Daraufhin schrieb Stauffer am 2. Dezember 1886 einen Brief an Röhrs und informierte sie, dass er für einen nicht genannten Freund und seine vorgesehene Kunstsammlung das Gemälde von ihr erwerben möchte. Da der Verkauf nicht zu Stande kam, gelangte es in den Besitz der Galerie des Großherzogs von Baden, deren Direktor Wilhelm Lübke war.[5]
Werke (Auswahl)
- Rückkehr des verlorenen Sohnes 1864
- Brustbild eines Kindes, das eine Weintraube hält
- Weiblicher Studienkopf, Öl auf Leinwand, 66,5 × 54,4 cm, im Besitz der Niedersächsischen Landesgalerie Hannover[1]
- Porträt des Bildhauers Ernst v. Bandel, Erbauers des Armin-Deukmals im Teutoburgerwalde 1887
Literatur
- Katalog der öffentlichen Kunstsammlung zu Hannover. Klindworth, Hannover 1867.
- Katalog der öffentlichen Kunstsammlung im Provinzial-Museum zu Hannover. Klindworth’s Hof-Druckerei, Hannover 1876.
- Carl Schuchhardt: Führer durch die Museen in Hannover und Herrenhausen. 1889, S. 6, Nr. 207.
- Röhrs, Marie. In: Friedrich von Boetticher (Hrsg.): Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 2/1, Bogen 1–32: Mayer, Ludwig–Rybkowski.. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898, S. 461–462 (Volltext [Wikisource]).
- Röhrs, Marie. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 28: Ramsden–Rosa. E. A. Seemann, Leipzig 1934, S. 487 (biblos.pk.edu.pl).
- Carl Brun: Röhrs, Marie Dorothea. In: Carl Brun (Hrsg.): Schweizerisches Künstler-Lexikon. Band 2: H–R. Huber & Co., Frauenfeld 1908, S. 659 (Textarchiv – Internet Archive).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Ludwig Schreiner: Die Gemälde des neunzehnten und zwanzigsten Jahrhunderts in der Niedersächsischen Landesgalerie Hannover ( = Kataloge der Niedersächsischen Landesgalerie Hannover, Bd. 3), Textband. Bruckmann, München 1973, ISBN 978-3-7654-1548-7, S. 407.
- ↑ o. V.: Röhrs, Marie Dorothea. In: Sikart (Stand: 2018), abgerufen am 9. Januar 2019.
- ↑ Hiltrud Schroeder (Hrsg.): Röhrs, Marie Dorothea. In dies.: Sophie & Co. Bedeutende Frauen Hannovers. Biographische Portraits. Fackelträger, Hannover 1991, ISBN 3-7716-1521-6, S. 254.
- ↑ o. V.: Marie Röhrs. Ganzporträt der aus Hannover stammenden Porträt- und Historienmalerin. Original-Photographie (carte de visite) / Beschreibung auf einer Verkaufsofferte vom Antiquariat A. Suelzen, Stromstraße 23 in Berlin auf dem Internetmarktplatz Zentrales Verzeichnis Antiquarischer Bücher (ZVAB) [ohne Datum], abgerufen am 10. Januar 2018.
- ↑ Carl Brun: Ein noch unveröffentlichter Brief Karl Stauffers. In: Die Schweiz – schweizerische illustrierte Zeitschrift. Dezember 1886, S. 8 (e-periodica.ch – Briefwechsel von Röhrs, Feuerbach und Stauffer).