Marie Beatrice Schwarz

Marie Beatrice Schol-Schwarz mit Johanna Westerdijk (1922)

Marie Beatrice Schol-Schwarz (* 12. Juli 1898 in Jakarta, Indonesien; † 27. Juli 1969 in Baarn, Niederlande) war eine niederländische Botanikerin und Phytologin. Als Spezialistin für Phytopathologie entdeckte sie 1922 den Pilz, der das Ulmensterben verursacht.

Leben und Werk

Ulmus × hollandica 'Bea Schwarz' in Amsterdam (2004)

Schwarz schloss ihr Biologiestudium 1922 als erste Doktorandin von Johanna Westerdijk an der Universität Utrecht ab. Ihre Dissertation befasste sich mit dem Ulmensterben. Sie entdeckte den verursachenden Pilz und beschrieb ihn als Graphium ulmi n. sp.[1]

Ulmensterben

Eines der ersten großen Projekte des Willie Commelin Scholten Plant Pathology Laboratory (WCS Laboratory) war die Erforschung des Ulmensterbens. Als die Krankheit 1919 erstmals auftrat, beschloss Westerdijk, ihr eine eingehende wissenschaftliche Studie zu widmen. Im Laufe der Zeit beteiligten sich weitere Wissenschaftlerinnen an der Ulmenforschung. Die erste war 1919 Dina Spierenburg, die eng mit Schwarz zusammenarbeitete, Westerdijks erster wissenschaftlicher Mitarbeiterin am WCS-Labor in Baarn. Schwarz, die an ihrer Dissertation arbeitete, nutzte Westerdijks Pilzkultursammlung, um Inokulationsstudien an Ulmen durchzuführen. Sie entdeckte, dass der Pilz Graphium ulmi die Krankheit verursachte.[2][3]

Weitere Forschungen

1926 heiratete Schwarz und zog nach Jakarta, wo sie kurzzeitig als Lehrerin arbeitet. Nach dem Tod ihres Mannes im Krieg kehrte sie mit ihren beiden Söhnen in die Niederlande zurück, wo sie im Centraalbureau voor Schimmelcultures in Baarn forschte. Hier untersuchte sie verschiedene Pilzgruppen und führte Forschungsarbeiten für die Industrie durch, beispielsweise über die Zersetzung von Textilien unter tropischen Bedingungen. Später verfasste sie eine Monographie über die Gattung Epicoccum. Nach ihrer Pensionierung untersuchte sie die Gattung Phialophora. Während sie diese Forschung fortsetzte, verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand. Trotz ihrer Krankheit setzte sie ihre Arbeit fort.

Schwarz starb 1969 im Alter von 71 Jahren in Baarn.

Die Ulme Ulmus × hollandica „Bea Schwarz“ wurde in Anerkennung ihrer Forschung nach ihr benannt.[4]

M.B.Schwarz oder Schol-Schwarz ist die gebräuchliche botanische Abkürzung für Marie Beatrice Schol-Schwarz.[5]

Auszeichnungen (Auswahl)

Literatur

  • Patricia Faasse: In Splendid Isolation: A History of the Willie Commelin Scholten Phytopathology Laboratory, 1894–1992 (History of Science and Scholarship in the Netherlands, Band 11). Edita, 2009, ISBN 978-9069845418.
Commons: Bea Schwarz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Marie Beatrice Schwarz: Das Zweigsterben der Ulmen, Trauerweiden und Pfirsichbäume: eine vergleichende-pathologische Studie. 1922, abgerufen am 13. Juli 2025.
  2. Grand lady. Johanna Westerdijk, abgerufen am 13. Juli 2025.
  3. Patricia E. Faasse, Beverley Jackson: In Splendid Isolation: A History of the Willie Commelin Scholten Phytopathology Laboratory, 1894-1992. Amsterdam University Press, 2008, ISBN 978-90-6984-541-8, doi:10.2307/j.ctt6wp5r0, JSTOR:j.ctt6wp5r0.
  4. DPG Media Privacy Gate. Het Parool, abgerufen am 13. Juli 2025.
  5. International Plant Names Index. The Royal Botanic Gardens, Kew, Harvard University Herbaria & Libraries and Australian National Herbarium, abgerufen am 13. Juli 2025.
  6. Coret Genealogie: Auszeichnung Marie Beatrice Schwarz (aus der Zeit 1815-1993). Abgerufen am 13. Juli 2025.