Marie Alexandra von Baden

Marie Alexandra Thyra Viktoria Luise Carola Hilda Prinzessin und Markgräfin von Baden, Herzogin von Zähringen (* 1. August 1902 in Salem; † 29. Januar 1944 in Frankfurt am Main) war eine badische Prinzessin und durch Heirat ein Mitglied des Hauses Hessen.
Leben
Prinzessin Marie Alexandra war die einzige Tochter von Maximilian von Baden, der 1918 das Amt des Reichskanzlers bekleidete, und der Prinzessin Maria-Luise von Hannover-Cumberland.[1] Ihre Großeltern väterlicherseits waren Prinz Wilhelm von Baden und Prinzessin Maria von Leuchtenberg, eine Enkelin von Zar Nikolaus I. von Russland und Eugène de Beauharnais, dem Stiefsohn Napoleons.
Mütterlicherseits stammte sie von Ernst August, dem letzten Kronprinzen von Hannover und seiner Frau Thyra, geborene Prinzessin von Dänemark, ab. Thyra war die jüngste Tochter von König Christian IX. von Dänemark, dem Schwiegervater Europas und somit Schwester von Königin Alexandra von Großbritannien und Irland und Zarin Maria Fjodorowna von Russland. Sie hatte einen jüngeren Bruder, Berthold (1906–1963), der später Chef des Hauses Baden wurde.

Ihre Kindheit und Jugend verbrachte sie vor allem in Karlsruhe, auf Schloss Salem und auf Schloss Cumberland im österreichischen Gmunden, dem Wohnsitz ihrer Großeltern mütterlicherseits.[1] Sie erhielt eine standesgemäße Ausbildung durch Hauslehrer und Gouvernanten. Die Kindheit der Prinzessin war geprägt von vielen Besuchen der weitverzweigten Verwandtschaft aus Europa. In Karlsruhe lebte Marie Alexandra mit ihren Eltern im Palais Schmieder, dem heutigen Prinz-Max-Palais, welches Max von Baden im Jahr 1899 vor seiner Verlobung erworben hatte.

Am 17. September 1924 vermählte sich Marie Alexandra mit Wolfgang von Hessen (1896–1989). Er war ein Sohn von Prinzessin Margarethe von Preußen, jüngste Tochter des Kaisers Friedrich III. und Prinzessin Victoria von Großbritannien und Irland. Wolfgang war ausgebildeter Bankkaufmann und arbeitete für die Privatbank M. M. Warburg & CO in Hamburg und bei der Industrie- und Handelskammer Wiesbaden. Im Jahr 1918 war sein Vater Friedrich Karl zum König von Finnland gewählt worden. Jedoch bestieg er den Thron nach der Abdankung Kaiser Wilhelms II. im Zuge der Novemberrevolution nicht. Wolfgangs älterer Zwillingsbruder Philipp galt als designierter Kronprinz von Finnland, sollte aber in Deutschland verbleiben, um die Geschäfte der Familie fortzuführen. So wurde Wolfgang auf väterlichen Beschluss hin schließlich zum Kronprinzen auserkoren.[1] Die Ehe des Paares blieb kinderlos. Marie Alexandras Bruder Berthold heiratete 1931 Prinzessin Theodora von Griechenland, eine ältere Schwester von Prinz Philip, Duke of Edinburgh.
Marie Alexandra kam bei einem Luftangriff auf Frankfurt am Main am 29. Januar 1944 ums Leben. Sie und sieben weitere Frauen, die als Helfer tätig waren, wurden getötet, als sie Zuflucht in einem Keller gefunden hatten. Sie wurde 41 Jahre alt. Nach ihrem Tod heiratete ihr Ehemann 1948 Ottilie Möller (1903–1991). Die Ehe blieb kinderlos.
Im Karlsruher Stadtteil Beiertheim-Bulach wurde 1907 die Marie-Alexandra-Straße nach ihr benannt.[2]
Vorfahren
| Leopold Großherzog von Baden (1790–1852) | |||||||||||||
| Wilhelm Prinz von Baden (1829–1897) | |||||||||||||
| Sophie von Schweden (1801–1865) | |||||||||||||
| Max von Baden (1867–1929) | |||||||||||||
| Maximilian de Beauharnais (1817–1852) | |||||||||||||
| Maria Maximilianowna von Leuchtenberg (1841–1914) | |||||||||||||
| Marija Nikolajewna Romanowa (1819–1876) | |||||||||||||
| Marie Alexandra von Baden | |||||||||||||
| Georg V., König von Hannover (1819–1878) | |||||||||||||
| Ernst August (II) von Hannover (1845–1923) | |||||||||||||
| Marie von Sachsen-Altenburg (1818–1907) | |||||||||||||
| Maria-Luise von Hannover-Cumberland (1879–1948) | |||||||||||||
| Christian IX., König von Dänemark (1818–1906) | |||||||||||||
| Thyra von Dänemark (1853–1933) | |||||||||||||
| Louise von Hessen (1817–1898) | |||||||||||||
Literatur
- Lothar Machtan: Prinz Max von Baden: Der letzte Kanzler des Kaisers. 1. Auflage. Suhrkamp Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-518-42407-0.
- Max von Baden: Prinz Max von Baden. Erinnerungen und Dokumente. Severus Verlag, Hamburg 2011, ISBN 978-3-86347-124-8.
- Ulrich Feldhahn: Königskinder in Fotografien um 1900. 1. Auflage. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2014, ISBN 978-3-7319-0034-4.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c Marie Alexandra Thyra Viktoria Luise Carola Hilda von Baden – Stadtlexikon. Archiviert vom am 23. April 2024; abgerufen am 9. April 2025.
- ↑ Erläuterung zur Marie-Alexandra-Straße beim Stadtwiki Karlsruhe