Maria Theresia von Reuschenberg

Maria Theresia Scholastica von Reuschenberg zu Selikum (* 1684 in Reuschenberg; † 1743 in Köln) war die 33. Äbtissin des Kloster Mariensaal in Saarn und führte dieses zu einer letzten großen Blüte.
Leben
Maria Theresia von Reuschenberg zu Selikum wurde 1684 in Reuschenberg geboren.[1] Sie trat 1699 in das Zisterzienserinnenkloster Mariensaal in Saarn ein. Sie wurde 1720 zur Äbtissin des Klosters gewählt. Sie war die 33. Äbtissin des Klosters und hatte dieses Amt bis zu ihrer Abdankung im Jahr 1741 inne. Sie führte das Kloster nach Jahrzehnten innerer Auseinandersetzungen in eine wirtschaftliche Blüte, die sich auch in umfangreichen Bautätigkeiten niederschlug. An das Kloster ließ sie 1729 einen neuen Westflügel anbauen, und sie ließ den Kreuzgang unter Beibehaltung seiner gotischen Formen restaurieren. Mit den Baumaßnahmen verfolgte sie auch das Ziel, den Stiftsdamen eine angemessene Unterkunft zu bieten, auch um es für diese attraktiv zu machen. Es wurde für die Stiftsdamen eine Badestube errichtet und ein abgetrennter Bereich für die Körperpflege. Dies mit Wasseranschlüssen und einer modernen Heizungsanlage. Für sich ließ sie 1735 außerhalb des Klosters ein weiteres Gebäude errichten, welches sie dann auch bezog. Dieses befindet sich heute in der Otto-Pankok-Straße 63.[2]
Über ihre Arbeit als Äbtissin schrieb Heinrich Grothues, der als Geistlicher unter der letzten Äbtissin des Klosters tätig war:
„Diese Maria Theresia von Reuschenberg war eine Haushalterin über alle Maßen und strenge Frau im Lebenswandel für sich und für andere; welches sich mit dem zärtlichen Leben der übrigen adeligen Damen nicht sehr verpaaren wollte; die übrigen Damen wurden unzufrieden und ließen dieses die Frau Äbtissin deutlich merken; sie hatte indessen eine bedeutende Klosterkasse zustande gebracht und zugleich alle Schulden getilgt.“
Von Reuschenberg litt an Krankheiten und inneren Auseinandersetzungen und dankte 1741 ab. Sie starb 1743 in Köln.[2]
Ihr wurde in dem Kloster ein FrauenOrt NRW gewidmet.[2]
Einzelnachweise
- ↑ Germania Sacra Online. In: germania-sacra.de. personendatenbank.germania-sacra.de, abgerufen am 14. September 2025.
- ↑ a b c internetgarden: Äbtissin Maria Theresia von Reuschenberg. In: frauenorte-nrw.de. 1684, abgerufen am 14. September 2025.