Maria Linschinger

Maria Linschinger in Krummau (2009)

Maria Linschinger, Pseudonym Maria Eliskases (* 31. Dezember 1946 in Jenbach), ist eine österreichische Autorin von Lyrik und Prosa.

Leben

Maria Linschinger wurde am 31. Dezember 1946 als Tochter eines aus Südtirol stammenden Vaters in eine Nordtiroler Handwerkerfamilie mit drei Kindern geboren. Nach dem Besuch der Volks- und Hauptschule in Jenbach absolvierte sie die Handelsakademie in Innsbruck, an der sie 1966 maturierte. Danach kam sie nach Wien, absolvierte hier von 1966 bis 1969 ein Dolmetschstudium, das sie jedoch nicht abschloss, und war hier rund drei Jahre auch beruflich tätig. Von 1969 bis 1971 besuchte sie die Pädagogische Akademie in Salzburg und Linz. Seit 1972 lebt sie im Salzkammergut und arbeitete dort mit Unterbrechungen bis 2001 als Volksschullehrerin in Altmünster. In den Jahren 1994 bis 1996 betrieb sie zudem Fernstudien in Soziologie und Pädagogik.[1]

Unter dem Künstlernamen Maria Eliskases veröffentlicht sie Literatur für Erwachsene, Texte für Kinder und Jugendliche erscheinen unter ihrem bürgerlichen Namen. Sie ist verheiratet mit dem bildenden Künstler Josef Linschinger (* 1946), hat einen Sohn sowie eine Tochter und lebt in Traunkirchen.

Linschinger ist Mitglied des Vereins IG-Lesen, im Autorenkreis des Stifterhauses, und der Verwertungsgesellschaft Literar-Mechana. Sie hatte Lesungen in Wien in der Alten Schmiede und im Literaturhaus an der Seidengasse, im Literaturhaus Salzburg, im Linzer Stifterhaus, beim Goethekreis Plauen/Vogtland, an der Technischen Universität Dresden, beim Turmbund in Innsbruck, beim LiteraturFreitag im Museum[2] des Freilichtmuseums Massing, an der Universität Poitiers (Frankreich)[3] sowie in Schulen und Bibliotheken.

Ab 1989 – laut anderen Quellen erst ab 1995 – veröffentlichte sie Beiträge in literarischen Zeitschriften und Jahrbüchern wie Die Rampe oder Facetten, aber seit 1996 auch Rezensionen, dabei unter anderem für die Bibliotheksnachrichten Salzburg und für das Institut für Jugendliteratur in Wien. Seit ihrer Pensionierung 2001 ist sie als freie Schriftstellerin tätig. Neben anderen Stipendien erhielt sie 2003 das Mira-Lobe-Stipendium für Jugend- und Kinderliteratur oder 2009 das Krummau-Stipendium des Landes Oberösterreich.

Auszeichnungen (Auswahl)

  • 2003: Mira-Lobe-Stipendium für den Roman „Winterkind“[4]
  • 2008: Venedig-Stipendium der Literar Mechana
  • 2009: Krummau-Stipendium (im Egon Schiele Art Centrum) des Landes Oberösterreich
  • 2009: Stipendium der Arbeiterkammer Oberösterreich

Werke (Auswahl)

  • Stragula. Erzählung. Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra 2001, ISBN 978-3-85252-442-9.
  • Winterkind. Roman. Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra 2004, ISBN 978-3-85252-573-0. (unter dem Namen Maria Linschinger)
  • Quellenweg oder Die Brustbeinblumen. Erzählung. Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra 2008, ISBN 978-3-85252-874-8.
  • Der Haubentaucher. Erzählungen. Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra 2009, ISBN 978-3-85252-948-6.
  • Goldfisch oder Der schwedische Archimedes. Roman. Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra 2011, ISBN 978-3-90241-673-5.
  • Frauenschuh. Roman. Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra 2013, ISBN 978-3-99028-226-7.
  • Im blauen Zug. Erzählungen. Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra 2016, ISBN 978-3-99028-558-9.
  • Herr Pomeranz lernt lachen. Erzählung (Illustration: Solmaz Farhang). Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra 2018, ISBN 978-3-99028-752-1.
  • Der Olivenkern. Roman. Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra 2024, ISBN 978-3-99126-227-5.

Weitere Veröffentlichungen

Beiträge in der Kulturzeitschrift LANDSTRICH, Brunnenthal (Oberösterreich)
  • Die kleinste Zelle, 2003
  • In Augenhöhe, 2004
  • Sibylla, 2007
  • Mooskopf, 2008
  • Das Schild, 2009
  • Zirbenholz, 2011
  • Die Clivia blüht, 2013
Beitrag in der Literaturzeitschrift Passauer Pegasus
  • Dorfkinder, 1989
Beiträge in der Literaturzeitschrift Die Rampe
  • Texte, 1997
  • Großvater und das Akkordeon, 1998
  • Jahreszeiten für Stadtkinder (Gedichte für Kinder), 2000
  • Sophias Knie oder Lumberjack hat es gerochen, 2001
Beitrag in der Anthologie Poetik der Kindheitslektüre, Stifterhaus, Linz 2000
  • Es war einmal ein Märchen
Beiträge in den Literaturzeitschrift Facetten
  • Ein glückliches Kind, 1998
  • Wendeltreppe, 2000
Beitrag in der Zeitschrift für Literatur und Wissenschaft Kobuk
Schriftenreihe des OÖ. Volksliedwerks im Stifterhaus
  • Ein Saibling und ein Salamander, Kapitel aus dem Buchprojekt Bosheitsnacht, veröffentlicht in der Ausgabe Seegang, 2013
Jugendbücher veröffentlicht unter dem Namen Maria Linschinger
  • Annemaries Tagebuch, Tyrolia Verlag, Innsbruck 1998
  • Yolanda, Tyrolia Verlag, Innsbruck 1999
  • Heimatkunde Leseheft Oberösterreich, OBV hpt, Wien 2005
  • Rache ist rot, G&G Verlagsgesellschaft, Wien 2006
Texte in Anthologien für Kinder unter dem Namen Maria Linschinger
  • Das Sternenbuch, G&G Verlagsgesellschaft, Wien 2006
  • Die Fee und der Wolf, G&G Verlagsgesellschaft, Wien 2007
  • Serafin, das Tortenschaf und das unsichtbare Glück, Boje-Verlag, Köln 2007
  • Weihnachten auf Probe, Boje-Verlag, Köln 2008
Bilderbuch veröffentlicht unter dem Namen Maria Linschinger
  • Cordula und das Bummerdings (Illustration: Solmaz Farhang), Weitra (Verlag Bibliothek der Provinz) 2014
Texte in der Kinderliteraturzeitschrift GECKO, München
  • Josefine schaut hinaus, 2009
  • Nixe Nixda, 2012

Literatur

  • Susanne Blumesberger: Handbuch der österreichischen Kinder- und Jugendbuchautorinnen (zwei Bände). Band 2: L–Z. Böhlau, Wien/Köln/Weimar 2014, ISBN 978-3-205-78552-1, S. 690–692.
  • Deutsches Literatur-Lexikon – 20. Jahrhundert. Band 37. De Gruyter, Berlin 2021, ISBN 978-3-11-070509-6, S. 345.

Einzelnachweise

  1. Dichterlesung. In: „Schulen.eduhi.at, education highway, das oberösterreichische Bildungsportal“. Volksschule Franking, 23. Oktober 2009, archiviert vom Original am 14. August 2014; abgerufen am 14. August 2014: „Zur Person Maria Linschinger (Maria Eliskases): […] Handelsakademie in Salzburg und Linz, bis 2001 Volksschullehrerin im Salzkammergut, Fernstudium der Pädagogik und Soziologie.“
  2. Siehe Niederbayernwiki: [1]
  3. Rencontre – lectures – Maria Eliskases. In: „cultureLLe – culturelle.asso.univ-poitiers.fr“. Association cultureLLe, abgerufen am 23. Mai 2016: „Le club d’allemand et l’association cultureLLe vous invitent: Mercredi, 10 avril, 18:30, Salle des Actes“
  4. Maria Linschinger. In: „ggverlag.at“. G&G Verlagsgesellschaft mbH, abgerufen am 23. Mai 2016.
  5. Siehe Niederbayernwiki: [2] (Literatur: Hg. (=Martin Ortmeier): Reigen – Kurzprosa von Maria Eliskases, Illustrationen von Angelika von Krieglstein-Bender. In: Passauer Kunst Blätter 48 (2-2011), S. 20–21)