Maria Euphrosyna Widmer

Maria Euphrosyna Widmer (* 1574 in Buttigen; † 13. März 1643 in Eschenbach; heimatberechtigt ebenda) war eine eidgenössische Zisterzienserin und Äbtissin.

Leben

Maria Euphrosyna Widmer war die Tochter des Amtsweibels Melchior Widmer und der Dorothea Buchmann. Sie trat 1592 ins Zisterzienserinnenkloster Eschenbach ein und legte zwei Jahre später ihre Profess ab. Von 1614 bis zu ihrem Tod wirkte sie als Äbtissin. Wegen vieler Neueintritte wurden 1624 eine neue Konventstube und von 1625 bis 1627 die Kirche, der Kreuzgang sowie das Kapitelhaus neu erbaut.[1]

Widmers 29-jährige Amtszeit war durch den sogenannten «Beichtigerhandel» geprägt. Dabei ging es um die Frage, welche Beichtväter für das Kloster zuständig waren. Der päpstliche Nuntius berief Jesuiten aus Luzern und setzte diese gegen Zisterzienser aus dem Kloster St. Urban durch. Sie führte 1619 Instrumentalmusik und gesungene Tagzeiten ein. Im folgenden Jahr errichtete Widmer die Rosenkranzbruderschaft. Trotz ihrer langen Krankheit gab sie den Aufforderungen der Jesuiten zum Rücktritt nicht nach.[1] Der «Beichtigerhandel» erreichte in der Amtszeit von Maria Lidwina Dulliker seinen Höhepunkt und Abschluss.[2]

Literatur

Belege

  1. a b Anton Kottmann: Maria Euphrosyna Widmer. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 12. November 2012.
  2. Anton Kottmann: Maria Lidwina Dulliker. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 21. Juli 2004, abgerufen am 8. März 2025.