Margarita Matwejewna Maximowa
Margarita Matwejewna Maximowa (russisch Маргарита Матвеевна Максимова; * 8. Dezember 1920 in Tomsk; † 12. Oktober 2012 in Moskau) war eine sowjetische bzw. russische Ökonomin und Hochschullehrerin.[1]
Leben
Im Alter von 10 Jahren verlor Maximowa ihren Vater. Ihre Mutter war Krankenschwester.
Von 1938 bis 1943 studierte Maximowa in Gorki am Industrie-Institut in der Mechanik-Technologie-Fakultät, worauf sie kriegsbedingt als Ingenieurin bis 1945 in der Gorki-Artillerie-Fabrik arbeitete.[1]
Darauf wurde Maximowa zur Komsomol-Arbeit in Gorki eingeteilt und leitete bis 1946 die Studentenabteilung des Oblast-Komsomol-Komitees, um dann als Instrukteurin der Studentenabteilung des Komsomol-Zentralkomitees in Moskau zu arbeiten.[1]
Von 1948 bis 1961 arbeitete Maximowa in der DDR in der Vertretung der Sowjetischen Kontrollkommission und deren Nachfolgeeinrichtungen als Oberingenieurin und dann Expertin für Ökonomie-Fragen, während ihr Mann J. S. Medwedkow als Handelsvertreter dort tätig war.[1] Nach der zwischenzeitlichen Aspirantur am Lehrstuhl für Politökonomie des Krupskaja-Pädagogik-Instituts (nach 1991 Moskauer Städtisches Potjomkin-Pädagogik-Institut) verteidigte sie dort 1955 ihre Kandidat-Dissertation über Wege zur Sicherung der Gewinne Westdeutschlands durch Monopole mit Erfolg für die Promotion zur Kandidatin der ökonomischen Wissenschaften.[2] Darauf lehrte sie Politökonomie an der Marxismus-Leninismus-Abenduniversität in Karl-Marx-Stadt.
Zurück in Moskau arbeitete Maximowa im Institut für Weltwirtschaft und internationale Beziehungen (IMEMO) der Akademie der Wissenschaften der UdSSR (AN-SSSR, seit 1991 Russische Akademie der Wissenschaften (RAN)).[1] In der Westeuropa-Abteilung gehörte sie mit ihren Studien bald zu den führenden Spezialisten im Bereich der europäischen Wirtschaftsintegration. Sie verteidigte 1970 erfolgreich ihre Doktor-Dissertation über grundlegende Probleme der Wirtschaftsintegration unter den Bedingungen des Imperialismus für die Promotion zur Doktorin der ökonomischen Wissenschaften 1971.[3] Unter ihrer Leitung und mit ihrer direkten Beteiligung entstand die Monografie über die UNO und die internationale wirtschaftliche Zusammenarbeit.
Im IMEMO organisierte Maximowa 1972 die Abteilung für internationale wirtschaftliche Beziehungen und leitete sie bis 1985, als sie wissenschaftliche Chefmitarbeiterin des IMEMO wurde.[1] Zur Professorin wurde sie 1976 ernannt.
Neben der wissenschaftlichen Tätigkeit lehrte Maximowa am Staatlichen Moskauer Institut für Internationale Beziehungen und an der Lomonossow-Universität Moskau.[1] Sie veröffentlichte nach dem Zerfall der Sowjetunion analytische Studien zum Anschluss der Russischen Föderation an die Welthandelsorganisation und zu Problemen der wirtschaftlichen Entwicklung im postsowjetischen Raum und der Bildung der Eurasischen Zollunion im Hinblick auf die begrenzten Voraussetzungen der Integration der unterschiedlichen Volkswirtschaften.[1]
Maximowa war in 2. Ehe mit dem IMEMO-Direktor Nikolai Inosemzew (1921–1982) verheiratet.[1]
Ehrungen, Preise
- Medaille „Für heldenmütige Arbeit im Großen Vaterländischen Krieg 1941–1945“[1]
- Orden der Völkerfreundschaft
- Ehrenzeichen der Sowjetunion
- Medaille „Für heldenmütige Arbeit“
- Staatspreis der UdSSR (1980)[4]
- Verdiente Wissenschaftlerin der RSFSR (1981)
Weblinks
- Deutsche Biographie: Maksimova, Margarita M.
- Katalog der Russischen Nationalbibliothek: Максимова, Маргарита Матвеевна
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i j IMEMO: К 100-летию со дня рождения Маргариты Матвеевны Максимовой (abgerufen am 11. September 2025).
- ↑ Максимова М. М.: Пути обеспечения максимальной капиталистической прибыли монополиями Западной Германии : Автореферат дис. на соискание учен. степени кандидата экон. наук. Моск. гор. пед. ин-т им. В.П. Потемкина., Moskau 1955.
- ↑ Максимова М. М.: Основные проблемы экономической интеграции в условиях империализма : Автореф. дис. на соискание учен. степени д-ра экон. наук. IMEMO, Moskau 1970.
- ↑ Постановление ЦК КПСС и СМ СССР «О присуждении Государственных премий СССР в области науки и техники». In: Prawda. 7. November 1980.