Manfred Blumauer

Manfred Blumauer (geboren 1927 in Graz; gestorben am 25. Februar 2005[1]) war ein österreichischer Musikkritiker und Musikforscher.

Leben

Manfred Blumauers Eltern waren Karl Blumauer und Olga geb. Salzmann. Als Kritiker arbeitete er viele als Kulturredakteur für die Tageszeitung Neue Zeit, ab 1967 als Ressortleiter Kultur für die Südost-Tagespost und ab den späten 1980er Jahren als Graz-Korrespondent für die Tageszeitung Der Standard.[1] Weiters publizierte er regelmäßig in der Österreichischen Musikzeitschrift (ÖMZ), in der Fachzeitschrift Opernwelt und in der alle zwei Monate erscheinenden Zeitschrift Parnass.

Blumauer galt als profunder Kenner der klassischen Musik, der in mannigfacher Weise im Kulturleben der Landeshauptstadt Graz verankert war.[1] Er war einer der Mitbegründer und 1. Musikreferent des Musikreferats des Forum Stadtpark.[1][2]

Als Buchautor verfasste er einen Band über die Geschichte der Grazer Oper, in dem er sich mit der Grazer Operngeschichte früherer Jahrhunderte bis in die Gegenwart befasste.[1][3] In verschiedenen Themenkreisen setzt Blumauer sich darin mit Johann Joseph Fux und dem barocken Musiktheater, Richard Wagner, Richard Strauss und Ernst Krenek musikhistorisch und musikwissenschaftlich auseinander.[3] Er recherchierte zu den Opern-Uraufführungen in Graz und publizierte dazu im Historischen Jahrbuch der Stadt Graz.[4][5] In seiner Dokumentation konnte Blumauer am Beispiel der Absetzung der für den 13. März 1938 geplanten Uraufführung der Operette Mausi wird energisch von Fritz Kickinger (1910–1982) den bereits sehr frühen Einfluss der Nationalsozialisten auf die Gestaltung des Grazer Spielplans nachweisen.[6] Er war weiters als Berater des Musikvereins für Steiermark tätig und verfasste zahlreiche Beiträge für dessen Programmhefte. Clemens Höslinger konstatierte, dass Blumauer sich als Autor „mit neuzeitlichen Formen des Regietheaters kritisch, doch nicht polemisch auseinandersetzt[e]“.[3] Ebenso begleitete er kritisch, aber mit Wohlwollen, die Gründungsphase der Musikprotokolle im Steirischen Herbst.[7]

Er war mit Doris Blumauer-Wolf verheiratet. Er starb im Februar 2025 im Alter von 78 Jahren an den Folgen einer Grippe.[1] Sein Nachlass wird in der Steiermärkischen Landesbibliothek aufbewahrt.[8]

Veröffentlichungen (Auswahl)

Literatur

  • Manfred Blumauer. In: Wolfgang Suppan (Hg.): Steirisches Musiklexikon, Graz 2009, S. 51.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Manfred Blumauer 1927-2005. In: Der Standard. 17. März 2025, abgerufen am 14. Juli 2025 (österreichisches Deutsch).
  2. OEML: Graz, abgerufen am 30. Juni 2025
  3. a b c Clemens Höslinger: Manfred Blumauer: Festa Teatrale. Rezension. In: Österreichische Musikzeitschrift, Band 54, Heft 9 (1999), abgerufen am 30. Juni 2025
  4. Manfred Blumauer: Musiktheater-Uraufführungen im Grazer Opernhaus. In: Theater in Graz. Graz 1984, S. 162 (Historisches Jahrbuch der Stadt Graz, Band 15).
  5. Clemens Anton Klug: JAKOB STOLZ (1832-1919) / Leben und Werk des Grazer Komponisten und Musikpädagogen, Universität für Musik und Darstellende Kunst in Graz, S. 44
  6. Uwe Baur / Karin Gradwohl-Schlacher: NS-Kulturpolitik in der Steiermark am Beispiel der Literatur, Seite 199. In: Heimo Halbrainer/Gerald Lamprecht/Ursula Mindler (Hg.): NS-Herrschaft in der Steiermark. Positionen und Diskurse. Böhlau Verlag Wien Köln Weimar, 2012. ISBN 978-3-205-78396-1.
  7. Maria Erdinger: Zur Frühgeschichte und zur Gründung des Avantgarde-Festivals, Karl-Franzens-Universität Graz 2017, S. 129
  8. Jahresbericht 2017, Seite 23.