Mamercus

Mamercus (abgekürzt Mam.) sowie das davon abgeleitete Mamercinus waren römische Cognomen – erstere Namensform seltener auch Praenomen – die sich als Nebenform von Marcus von Mamers ableiteten, einer bei den Oskern gebräuchlichen Form von Mars. Die Formen Mamarce, Mamerce und Mamurke sind im 7 bis 5. Jahrhundert v. Chr. bei den Etruskern belegt. Die Namensform Mamertus findet sich im 7. und 6. Jahrhundert v. Chr. auf Sizilien.[1]

Die beiden Namen finden sich vornehmlich bei der gens Aemilia, insbesondere als Familienname der Aemilii Mamerci bzw. Aemilii Mamercini, welche eine der vornehmsten Familien der frühen römischen Republik war. Die Familie führte den Namen auf Mamercus zurück, den Sohn des zweiten römischen Königs Numa Pompulius, welcher als Urahn der gesamten gens Aemilia gilt. Der Name wurde hoch geschätzt und niemals an Freigelassene verliehen.

Beide Namen verschwinden mit der Familie um die Zeit der Samnitenkriege. Im 5. Jahrhundert v. Chr. sind beide Formen vereinzelt auch als Cognomen bei der gens Pinaria belegt.[2]

Die Verwendung als Praenomen lässt sich vor allem für die frühe Republik und vereinzelt bis ins 3. Jahrhundert v. Chr. belegen,[3] wurde jedoch ab dem 1. Jahrhundert v. Chr. wieder verstärkt aufgegriffen, insbesondere von den Aemilii Lepidi. Der Name wurde – analog zu Marcus – wohl vorwiegend an im März geborene Jungen vergeben.

Namensträger

Praenomen

Cognomen

Mamercinus

Mamercus

Weitere

  • Mamercus (Tyrann), Herrscher von Catana um 344 v. Chr., wahrscheinlich italischer Abstammung

Literatur

Einzelnachweise

  1. Heikki Solin: Analecta epigraphica CXCII–CXCVIII. In: Arctos 35. S. 189–241, hier S. 207. (online)
  2. Karl-Ludwig Elvers: Mamercinus. In: Hubert Cancik, Helmuth Schneider, Manfred Landfester (Hrsg.): Der Neue Pauly Online. Bochum 2006. Abgerufen am 18. Februar 2025.
  3. Theodor Mommsen: Die römischen Eigennamen. In: Rheinisches Museum für Philologie, Band 15 (1860), S. 169–210, hier S. 180.