Malbaum (Jagd)

Malbäume sind Bäume, die Rotwild, Wildschweine oder Dachse dazu nutzen, um ihre Decke bzw. die Schwarte daran zu scheuern oder zu malen[1] (von maalen[2]: Rot- und Schwarzwild reibt sich aus der Suhle kommend an einem nahe stehenden Baum (Maalbaum)[3]) Dieses Vorgehen dient dem Wohlbefinden der Tiere und hilft dabei, Ektoparasiten zu entfernen. Malbäume werden von den Tieren meist nach dem „Suhlen“ aufgesucht. Dadurch sind Malbäume auch durch den abgestreiften Schlamm leicht erkennbar. Durch anhaftende Haare, durch die Höhe der „Scheuerstellen“ und durch eventuelle Rindenverletzungen, die durch das Gewaff des Keilers entstehen, können Rückschlüsse auf das vorhandene Wild gezogen werden.
Keiler verletzen gezielt die Rinde von harztreibenden Baumarten, etwa der Fichte oder der Kiefer; da das Harz zusätzlichen Schutz gegenüber Parasiten bietet. Diesen natürlichen Harzfluss machen sich Jäger zunutze, indem sie Bäume mit Buchenholzteer bestreichen.
So kann die Attraktivität der Malbäume erhöht werden.
Dieses Wissen wird von Jägern genutzt, um das Wild an bestimmte Orte zu gewöhnen, um es dort besser beobachten sowie bejagen zu können.[4]
Nicht zu verwechseln ist der Malbaum mit einer Salzlecke. Diese verfolgen unterschiedliche Ziele und können ausdrücklich nicht miteinander kombiniert werden. Der Malbaum dient der Fellpflege und dem Schutz vor Parasiten, die Salzlecke der Nährstoffaufnahme. Ebenfalls wird ersterer nur von Schwarz- und Rotwild genutzt, letztere von allen Wildarten.[5]
Wird an einem vorhandenen Malbaum ein Leckstein befestigt, wird der Stamm nach wie vor nur zum Malen genutzt.
Für die Anlage einer Salzlecke muss daher ein separater Stamm auserkoren und vorbereitet werden. Ist der Leckstein an der Oberseite des Stammes befestigt, lösen sich durch den natürlichen Niederschlag die Mineralien und fließen am Stamm herab. So können sie von den Wildtieren bei Bedarf aufgeleckt werden.[6]
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Malbaum mit Buchenholzteer eingestrichen -
Salzlecke mit oben befestigten Lecksteinen -
Salzlecke mit Lecksteinfach im Forstenrieder Park
Literatur
- Ilse Haseder, Gerhard Stinglwagner: „Knaurs Großes Jagdlexikon“, Augsburg 2000, Stichwort: Malbaum ISBN 3-8289-1579-5
- Carl Zeiß, Fritz Dobschova: „Lexikon der Waidmannssprache“, Wien 1992, ISBN 3-7039-0011-3
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Kurt C. VerCauteren, James C. Beasley, Stephen S. Ditchkoff, John J. Mayer, Gary J. Roloff, and Bronson K. Strickland (Hrsg.): Invasive Wild Pigs in North: Ecology, Impacts, and Management. CRC Press, Boca Raton, FL 2020, ISBN 978-1-315-23305-5, S. 380: „Similarly, wild pig damage to the forestry industry includes girdling of mature pine trees (Pinusspp.) through rubbing, damage to the lateral roots of pine trees by rooting and chewing, and damage to the bark of trees by tusking (i.e., scent marking with the tusk glands; Conley et al. 1972, Lucas 1977).“
- ↑ Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909
- ↑ Pierer’s Universal-Lexikon, 4. Auflage 1857–1865
- ↑ Buchenholzteer Website "Dein Natur- & Jagdportal". Abgerufen am 5. Mai 2021.
- ↑ Walter Bachmann, Rolf Roosen: Praxishandbuch Jagd. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart 2021, ISBN 978-3-440-16924-7.
- ↑ Sicher durch die Jägerprüfung. Jagdliche Praxis / Fachliche Bearbeitung: Klaus Schmidt. 23. Auflage. Heintges Lehr- und Lernsystem GmbH, Marktredwitz 2015, ISBN 978-3-944112-32-9.