Maki Kawai

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Maki Kawai (japanisch 川合 眞紀; geb. 1956) ist eine japanische Chemikerin und Hochschullehrerin. Sie wurde 2018 die erste weibliche Präsidentin der Japanischen Gesellschaft für Chemie seit deren Gründung im Jahr 1878.[1]
Leben
Maki Kawai schloss 1977 ihr Chemiestudium an der Universität Tokio ab und wurde dort 1980 promoviert.[2][3] Nach ihrer Promotion war sie von 1980 bis 1982 Vertragsforscherin am RIKEN und anschließend Stipendiatin der Japanischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft an der Universität Tokio.[1]
In den Jahren 1983 und 1984 arbeitete sie am Industrieforschungsinstitut Osaka und bei Osaka Gas.[1] Anschließend war sie von 1985 bis 1988 als Forscherin im Katalyse-Labor des RIKEN tätig.[1] Von 1988 bis 1991 war Kawai Professorin am Tōkyō Kōgyō Daigaku.[1]
Von 1991 bis 2010 arbeitete Kawai am RIKEN, zunächst als leitende Wissenschaftlerin und ab 2010 als Geschäftsführerin.[1][4] Parallel dazu übernahm sie 2004 eine Professur an der Abteilung für fortgeschrittene Materialwissenschaften der Universität Tokio, die sie bis 2017 innehatte.[1][2]
Im Jahr 2016 wurde sie zur Generaldirektorin des Institut für Molekulare Wissenschaften in Okazaki ernannt.[2] Seit 2022 ist sie Präsidentin des Nationalen Instituts für Naturwissenschaften Japans und seit 2024 Leiterin des Zentrums für Forschungs- und Entwicklungsstrategie der Japanischen Wissenschafts- und Technologieagentur.[3]
Wirken
Maki Kawai forscht auf dem Gebiet der physikalischen Chemie, insbesondere über chemische Reaktionen an Oberflächen und Grenzflächen.[2][4] Ihre Arbeiten konzentrieren sich auf die atomare Manipulation von Molekülen, was wesentliche Grundlagen für Nanotechnologien geschaffen hat.[5]
Ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse haben wesentlich zur Entwicklung innovativer Materialien beigetragen und neue chemische und physikalische Phänomene erschlossen.[5] Besondere Anerkennung erhielt sie für ihre Experimente, die zum Verständnis deree Funktion als Katalysatoren und molekulare Maschinen einzelne Moleküle auf Kristalloberflächen untersuchen.[2]
Während ihrer Präsidentschaft bei der Japanischen Gesellschaft für Chemie setzte sie Schwerpunkte auf die internationale Zusammenarbeit und interdisziplinäre Forschung.[6] Kawai betonte dabei, dass transformative Grundlagenforschung an sich bereits eine Form von Innovation darstelle und forderte eine stärkere Offenheit und Internationalisierung der japanischen Wissenschaftsgemeinschaft.[6][7]
Kawai erhielt zahlreiche Ehrungen, darunter die Ehrenmedaille am Violetten Band (2017), den Medard W. Welch Award (2016), die Gerhard Ertl Lecture Award der Max-Planck-Gesellschaft (2015) und das Fellowship der American Physical Society (2010).[2][4] Sie ist zudem Trägerin des UNESCO-L’Oréal-Preises (2019).[5] Auch wurde sie 2020 in die Liste „Asian Scientist 100“ des Asian Scientist Magazine aufgenommen.[8]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g Prof. Maki Kawai is elected the next President of the CSJ. Abgerufen am 12. Juni 2025 (englisch).
- ↑ a b c d e f Uni Kiel | Diels-Planck-Lecture 2018 geht an Maki Kawai. Abgerufen am 12. Juni 2025.
- ↑ a b Event information. Abgerufen am 12. Juni 2025 (amerikanisches Englisch).
- ↑ a b c Two RIKEN researchers awarded Medal with Purple Ribbon | RIKEN. Abgerufen am 12. Juni 2025.
- ↑ a b c 21st EDITION OF THE L’ORÉAL-UNESCO INTERNATIONAL AWARDS FOR WOMEN IN SCIENCE. Archiviert vom am 11. Februar 2019; abgerufen am 12. Juni 2025 (englisch).
- ↑ a b Katrina Krämer2018-05-25T11:17:00+01:00: Japanese chemical society elects first female president. Abgerufen am 12. Juni 2025 (englisch).
- ↑ Maki Kawai: 'Researchers in Japan should speak English'. Abgerufen am 12. Juni 2025 (englisch).
- ↑ The Asian Scientist 100 – Asian Scientist Magazine. Abgerufen am 12. Juni 2025.