Majdanek – Friedhof Europas
| Film | |
| Titel | Majdanek – Friedhof Europas |
|---|---|
| Originaltitel | Majdanek – Cmentarzysko Europy |
| Produktionsland | Polen, Sowjetunion |
| Originalsprache | Polnisch, Russisch |
| Erscheinungsjahr | 1944 |
| Länge | 15 Minuten |
| Produktionsunternehmen | Wytwórnia Filmowa Człowówka, Warschau; Zentralstudio für Dokumentarfilme Moskau |
| Stab | |
| Regie | Aleksander Ford |
| Produktion | Jerzy Bossak (Konzept) |
| Musik | Sergej Potozki |
| Kamera | Adolf Forbert, Władysław Forbert, Olgierd Samuciewicz, Stanisław Wohl (polnisches Kamerateam) Jewgeni Jefimow, Roman Karmen, Awenir Sofin, Wiktor Stadtland (sowjetisches Kamerateam) |
| Schnitt | Aleksander Ford; Irina Setkina (russischsprachige Fassung) |
| Besetzung | |
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Majdanek – Friedhof Europas (polnisch Majdanek – Cmentarzysko Europy) ist ein polnisch-sowjetischer Dokumentarfilm von Aleksander Ford von 1944 über das Vernichtungslager Majdanek.
Inhalt
Der Film dokumentiert das Konzentrationslager Majdanek in den ersten Wochen nach seiner Befreiung. Es werden die Gaskammern, größere Mengen Zyklon B sowie Berge von Schuhen, Kleidern und Haaren gezeigt, welche die Bewacher vor ihrer Flucht nicht mehr beseitigen konnten. Häftlinge erzählen vom Lageralltag, auch ehemaliges Wachpersonal wird befragt.
Hintergründe
Die ersten Filmaufnahmen im Lager Majdanek wurden beim Ankommen der Roten Armee am 23. Juli 1944 gemacht. Der polnisch-jüdische Filmemacher Aleksander Ford kam im August 1944 als sowjetischer Offizier dorthin, drehte weitere Aufnahmen und stellte den Film zusammen. Es gab eine polnische und eine sowjetische Fassung, die sich in einigen Details unterschieden.[1]
Majdanek – cmentarzysko Europy war der erste Dokumentarfilm über ein deutsches Konzentrationslager und einer der eindrücklichsten. Er wurde am 23. November 1944 erstmals in Lublin gezeigt, am 3. August 1945 in Berlin. In den westlichen Ländern wurde er zunächst kaum wahrgenommen und als sowjetische Propaganda bezeichnet.[2] Einige Szenen wurden in späteren Dokumentarfilmen über die deutschen Verbrechen im Zweiten Weltkrieg wiederverwendet. Der Film wurde im Zeughauskino Berlin 2015, 2023 und 2025 gezeigt[3][4] und im Metro Kino des Filmarchivs Wien 2020.[5]
Literatur
- Natascha Drubek-Meyer: Filme über Vernichtung und Befreiung. Die Rhetorik der Filmdokumente aus Majdanek 1944/1945. Springer, Wiesbaden 2020. S. 13–47, mit vielen Informationen
- Stuart Liebman: Cmentarzysko Europy (1944). Pierwszy film o Holokauście?. In: Zeszyty Majdanka, XXV, 2011. S. 201–225 (Titelangaben)
Weblinks
- Majdanek – Cmentarzysko Europy Filmportal
- Vernichtungslager Majdanek (1944) Nonviolence (russisch, PDF), von Natascha Drubek, mit Szenenfotos
- Majdanek – cmentarzysko Europy Film
Einzelnachweise
- ↑ Wochenschauen Zeughauskino Berlin, zum 27. Januar 2015, zeigte beide Fassungen
- ↑ Majdanek – Cmentarzysko Europy Zeughauskino Berlin, zum 16. Mai 2025
- ↑ Bilder aus den befreiten Konzentrationslagern Zeughauskino zum 26. Oktober 2023
- ↑ Majdanek – Cmentarzysko Europy Zeughauskino, zum 6. Juni 2025 (auch 16. Mai 2025)
- ↑ Befreite Lager Filmarchiv