Mainsbauern

Mainsbauern
Koordinaten: 49° 7′ N, 12° 19′ O
Höhe: 499 m ü. NHN
Einwohner: 34 (9. Sep. 2025)eigene Zählung
Eingemeindung: 1946
Eingemeindet nach: Wald
Postleitzahl: 93192
Vorwahlen: 09408, 09463

Mainsbauern ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Wald und eine Gemarkung im Oberpfälzer Landkreis Cham (Bayern).

Namensherkunft

Der Ortsname Mainsbauern trägt eine Bedeutung in sich, die tief in der Siedlungsgeschichte der Region verwurzelt ist. Die von den Einheimischen verwendete Aussprache "Maischbauern" [ˈmaɪ̯ʃbaʊ̯ɐn] ist ein charakteristisches Merkmal des lokalen nordbairischen Dialekts. Der Name besteht aus den Silben Maisch und Bauern. Das mittelhochdeutsche Wort "Meiß"[1] bedeutet „Rodung“ oder „Holzeinschlag“. In vielen bayerischen Orts- und Flurnamen, in denen die Silbe "Mais" oder "Meis" vorkommt, ist diese auf eine durch Rodung urbar gemachte Fläche zurückzuführen. Zusammengesetzt ergibt sich für Mainsbauern also die Bedeutung „die Bauern auf der gerodeten Fläche“ oder „Siedlung der Bauern an der Rodung“. Das Luftbild zeigt auch noch heute eine landwirtschaftliche Fläche mit umgebendem Wald.

Geografische Lage

Das Dorf Mainsbauern liegt am linken Talhang des Göppenbachs, ungefähr 3 Kilometer südlich von Wald.

Alte Aufnahme des Ortes Mainsbauern

Die Gemarkung Mainsbauern hat eine Fläche von etwa 1226,4 Hektar[2] Zur Gemarkung Mainsbauern gehören die Orte Beckenschlag, Dangelsdorf, Dürnberg, Losenhof, Maiertshof, Mainsbauern, Steinbach, Steghof, Sulzbach, Woppmansdorf.

Geschichte

Der früheste schriftliche Beleg für den späteren Gemeindesitz Mainsbauern ist datiert auf den 23. Mai 1349. An diesem Tag überließ Conrad der Stor von Hachenberg (auch: Hackenberg) dem Reichenbacher Amt der Oblei seinen halben Hof in Mainsbauern. Die Oblei diente der Versorgung von Oblaten, also von Kindern, die von ihren Eltern dem Kloster übergeben wurden. Zuvor finden sich nur Hinweise auf Besitzungen in Woppmannsdorf, Steinbach, Sulzbach, Riegertshof und Schwalbenhof, die Markgraf Diepold III. im Jahr 1118 anlässlich der Gründung des Klosters Reichenbach stiftete. Der Begüterungsbereich des Klosters Reichenbach listet Mainsbauern (Nr. 43) im Jahre 1402 in der Probsterei Langfeld[3] und Ende des 18. Jahrhunderts auf.[4]

Es ist jedoch möglich, dass Mainsbauern vor dieser Zeit nicht zu den Besitzungen der Diepoldinger, sondern zum Einflussbereich der Pabonen gehörte.

Im Klosterbesitzverzeichnis von 1402 erscheint Mainsbauern mit zwei Gütern. Mit der Bildung der politischen Gemeinden im Jahr 1808 wurden die Dörfer Dangelsdorf, Maiertshof, Steinbach, Sulzbach und Woppmannsdorf sowie die Einöden Beckenschlag, Dürnberg, Losenhof, Pfaffenöd, Riegertshof, Schwalbenhof und Steghof der Landgemeinde Mainsbauern zugewiesen. 1818 erfolgte eine erneute Aufteilung in die selbstständigen Gemeinden Mainsbauern und Dangelsdorf. 1840 wurde das Gemeindegebiet Dangelsdorf endgültig der Gemeinde Mainsbauern eingegliedert.[5]

Die Gemarkung Mainsbauern hatte früher einen eigenen Bürgermeister. Im Jahre 1966 wurde Alois Weber Bürgermeister. Damals hatte die Gemarkung 350 Einwohner, wovon 65 % von der Landwirtschaft lebten.[6]

Bodendenkmal

Beim Bau eines Wohnhauses im Jahre 1959 wurde im Ort Mainsbauern ein mittelalterlicher Erdstall gefunden (Bodendenkmal D 3-6839-0001). Dieser Erdstall (Fragment) war sieben Meter lang und war mit Schlupf und Lampennischen ausgestattet. Der Erdstall ist zerstört.[7] Der Denkmalatlas des Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege weist einen weiteren Erdstall in der Gemarkung Mainsbauern (Ortsteil Woppmansdorf; Bodendenkmal D-3-6840-0099) aus.[8]

Naturdenkmal

Am nördlichen Rand von Mainsbauern befindet sich das Naturdenkmal (ND-02665) Luckstein mit Schalenbildung.[9]

Einzelnachweise

  1. Bayerische Akademie der Wissenschaften: Meiß 208/21. In: Bayerische Akademie der Wissenschaften. Abgerufen am 12. September 2025.
  2. Gemarkung Mainsbauern. Abgerufen am 9. September 2025.
  3. Güter des Klosters Reichenbach. In: Historischer Atlas von Bayern. Münchner Digitaliserungszentrum, abgerufen am 13. September 2025.
  4. Historischer Atlas von Bayern - Seite 243. Abgerufen am 12. September 2025.
  5. Geschichte Mainsbauern. Abgerufen am 9. September 2025.
  6. Jaromír Balcar: Politik auf dem Land: Studien zur bayerischen Provinz 1945 bis 1972. Oldenbourg Verlag, 2011, ISBN 978-3-486-70866-0 (google.de [abgerufen am 12. September 2025]).
  7. Alfred Baierl: Mittelalterlicher Erdstall Mainsbauern. In: Erdstall Kataster Bayern. Oktober 2023, abgerufen am 12. September 2025.
  8. Zweiter Erdstall Mainsbauern. In: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Denkmalatlas. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, abgerufen am 12. September 2025.
  9. Naturdenkmäler & Landschaftsbestandteile | Landkreis Cham. Abgerufen am 12. September 2025.