Lyzeum Schwerin

Das ehemalige Lyzeum Schwerin in Schwerin, Altstadt, Goethestraße 74, ist ein Baudenkmal. Heute ist in dem Gebäude das Fridericianum Schwerin und das Abendgymnasium Schwerin untergebracht.

Geschichte

Bis zur Eröffnung des Alten Friedhofs befand sich nahe der Altstadt am Totendamm, gegenüber der Rostocker Straße (heute Goethestraße), zwischen 1779 und 1862 der Domfriedhof Schwerin.[1]

Nach Plänen des Architekten und Stadtbaumeisters Hans Dewitz entstand auf der östlichen Hälfte des ehemaligen Domfriedhofs zwischen 1911 und 1914 das Hauptgebäude des städtischen Lyzeums. Das drei- bis fünfgeschossige, verputzte Gebäude in einer L-Form verfügt (2018) über 55 Räume, eine Aula und eine Sporthalle. Hinter einem schmiedeeisernen Tor zwischen einer sehr großformatigen Mauer befindet sich über dem Eingang ein dreigeschossiger Risalit, der oben mit einem Segmentbogen abschießt, darin die Uhr. Der dreigeschossige Süd/Nordflügel mit einem hohen Sockelgeschoss hat einen weiteren breiten 9-achsigen Eingangsrisalit mit einem halbrunden Portikus und darüber ein Balkon. Quer zum Flügel steht am Nordende eine ehem. Turnhalle mit einem Krüppelwalmdach. Auf dem Walmdach des dreigeschossigen Flügels befindet sich ein prägender mehrgeschossiger Dachreiter mit einer fast pagodenhaften achteckigen kupfergedeckten Glockenhaube. Der Schulhof lag zwischen dem Totendamm und dem westlich anschließenden Schulgebäude; dieses war auf der Rückseite von der Friedhofsrestfläche durch einen Weg getrennt. Die Gesamtbaukosten beliefen sich auf 743.000 Mark.[2]

Das Oberlyzeum hatte 52 und die Studienanstalt 53 Klassen. Seit 1919 hieß die für Mädchen bestimmte Schule Städtisches Lyseum mit Studienanstalt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Lyzeum als sowjetisches Gymnasium genutzt. 1993 verließen die sowjetischen Truppen das Gebäude. Zwischen 1996 und 2000 zog das Fridericianum Schwerin ein; es war zuvor in der August-Bebel-Straße 11/12. Von 1995 bis 2000 wurde das Schulgebäude für 21 Millionen DM renoviert.

Literatur

Commons: Lyzeum (Schwerin) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gerhard Steininger: Der Totendamm führte zum Domfriedhof. In: Schweriner Straßengeschichten, Teil 3: Von der Feldstadt bis zum Sachsenberg. Thon, Schwerin 2007, Seite 8
  2. Städtische Neubauten in Schwerin. In: Hermann Jansen (Hrsg.): Der Baumeister. Nr. 12. Verlag von Georg D. W. Callway, Berlin u. München 1917, S. 77–80, Tafel 87.

Koordinaten: 53° 37′ 35,6″ N, 11° 24′ 34,3″ O