Lukas R. Vogel
Lukas Rolf Vogel (* 28. Oktober 1959 in Zofingen; † 5. Juli 2016 in Samedan) war ein Schweizer Maler, der für seine alpenländischen Landschaftsbilder bekannt war. Sein Werk konzentrierte sich auf die Berglandschaften[1] des Engadins und Bergells.
Leben und Werdegang
Vogel wurde 1959 in Zofingen geboren. Er zog 1980 ins Engadin, um dort seine Ausbildung in Optik zu absolvieren.[1] Während dieser Zeit entwickelte er eine Leidenschaft für Berglandschaften, zunächst als Fotograf, bevor er sich der Malerei zuwandte.[2]
Vogel war Autodidakt und wurde für seine Ölgemälde bekannt, mit der er die Schönheit der Alpenlandschaften einfing.[3] Neben seiner Arbeit als Maler war er auch als Musiker aktiv und organisierte private Konzerte in seinem Atelier.[4]
Nach seiner Ausbildung in der Optik übernahm Vogel 1984 ein Optikerfachgeschäft in St. Moritz.[5] Er lebte und arbeitete vor allem zwischen Madulain (Engadin) und Stampa (Bergell), wo er sich kleine Ateliers einrichtete.[6]
Ab den frühen 1990er-Jahren entwickelte Vogel aus verschiedenen Experimentierphasen heraus einen eigenständigen Malstil in Öl.[5] Zentrale Motive seines Œuvres sind alpine Landschaften des Engadins und Bergells, darunter die Sciora-Gruppe mit dem Pizzo Badile, Ansichten bei Soglio sowie der Piz Palü und das Berninamassiv.[7] Als passionierter Alpinist bestieg er den Piz Palü mehrfach; Fotografien eigener Touren dienten ihm oft als Grundlage für Gemälde.[5]
Er arbeitete phasenweise nächtelang in seinen Ateliers, häufig von klassischer Musik begleitet.[7] Neben der Malerei war Vogel musikalisch aktiv (Orgel); 2007 stiftete er der Kirche San Pietro in Coltura/Stampa eine elektronische Orgel.[5]
In den letzten Lebensjahren widmete er sich ausschließlich der Malerei. Vogel starb am 5. Juli 2016 im Oberengadin; die Trauerfeier fand in Bever statt.[2][8] Grunddaten zu Person und Berufsbezeichnung (Künstler; Augenoptiker) führt zudem der GND-Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek.[9]
Ausstellungen und öffentliche Präsentationen fanden u. a. in der Galerie Palü (Pontresina, St. Moritz, Zürich) statt.[8][10]
Künstlerischer Stil und Werk
Vogels Malerei war durch eine Mischung aus realistischen und abstrakten Elementen geprägt. Er arbeitete vorwiegend mit Ölfarben und verwendete gelegentlich 24-karätiges Blattgold, um seine Leinwände zu veredeln. Seine Werke lassen sich in vier Hauptserien einteilen:
- Verum: Realistische Ölgemälde der Engadiner und Bergeller Berglandschaften.
- Momentum: Minimalistische und abstrakte Interpretationen alpiner Berggipfel.
- Impression: Verwendung von Blattgold auf farbigen Hintergründen, um einen ätherischen Effekt zu erzielen.
- PopMomentum: Kombination aus leuchtenden Farben mit minimalen Schatteneffekten, wodurch Bergsilhouetten betont werden.[7]
Vogel wurde stark von den Schweizer Romantikern des 19. Jahrhunderts beeinflusst, insbesondere von Alexandre Calame und François Diday.[11] Während Calame und Diday die Natur als eine dramatische Kraft darstellten, interpretierte Vogel die Alpen mit einem moderneren Ansatz, der realistische Details mit abstrakten Kompositionen verband.[12]
Seine Werke wurden in der Schweiz und international ausgestellt, insbesondere in der Galerie Palü in Pontresina, Zürich und St. Moritz.[12]
Rezeption
Nach seinem Tod am 5. Juli 2016 wurde Vogels Werk weiterhin geehrt. In den Jahren 2024–2025 widmete die Galerie Palü ihm eine Retrospektive mit dem Titel Horizonte überschreiten – eine künstlerische Expedition, in der seine bedeutendsten Werke präsentiert wurden.[3] Zudem ist sein Profil im SIKART, dem Online-Lexikon des Schweizer Instituts für Kunstwissenschaft, verzeichnet, was seine Bedeutung in der zeitgenössischen Schweizer Landschaftsmalerei unterstreicht.[1]
Ausstellungen (Auswahl)
Einzelausstellungen
- 2020: *Verum*, Galerie Palü, Zürich (erste Zürcher Einzelausstellung der Serie „Verum“) [13]
- 2018: *Der Weg*, Galerie Palü, Pontresina [14]
- 2005: *Ein Tag am Piz Palü*, Galerie Palü, Pontresina [15]
- 2000: Ausstellung bei Pharmaton SA, Bioggio [16]
- 1991: Ausstellung bei der Generalversammlung der Schweizerischen Richard-Wagner-Gesellschaft, Zürich [17]
Gruppenausstellungen
- 2023: *Mountain: Three Visions, One Passion* (mit Stefan Rüesch und Thomas Crauwels), Galerie Palü, Pontresina [18]
- 2019: Gruppenausstellung Sommer 2019, Galerie Palü, Pontresina [19]
- 2000: *Erbe und Auftrag*, Galerie Jaud, Garmisch-Partenkirchen [20]
Einzelnachweise
- ↑ a b c Lukas R. Vogel. In: SIKART. Abgerufen am 13. April 2025.
- ↑ a b Traueranzeigen Lukas R. Vogel. (PDF) In: Engadiner Post. 9. Juli 2016, S. 15, abgerufen am 1. März 2025.
- ↑ a b Winter 2018/2019: Gruppenausstellung. In: Kunstbulletin. 2018, abgerufen am 13. April 2025.
- ↑ Un ricordo di Lukas R. Vogel. In: La Bregaglia. 8. Juli 2016, abgerufen am 13. April 2025 (italienisch).
- ↑ a b c d Joe Amberg: Lukas R. Vogel über seinen malerischen Werdegang, klassische Musik und das Bergell. In: Xecutives.net. 10. Januar 2010, abgerufen am 29. August 2025.
- ↑ Between Engadin and Bregaglia – Lukas R. Vogel. In: Galerie Palü. Abgerufen am 29. August 2025.
- ↑ a b c Lukas R. Vogel. In: Galerie Palü. Abgerufen am 1. März 2025.
- ↑ a b Lukas Rolf Vogel – 1959–2016. In: Artsy. Abgerufen am 29. August 2025.
- ↑ Vogel, Lukas R. (1959–2016). In: Deutsche Nationalbibliothek. Abgerufen am 29. August 2025.
- ↑ Kunst in der Goldschmitte. In: St. Galler Tagblatt. 17. Januar 2011, abgerufen am 29. August 2025.
- ↑ B. Welter, Lukas R. Vogel: LR Vogel. (Bildband). Galerie Palü, Pontresina 2017, ISBN 978-3-03306540-6.
- ↑ a b Die Alpen von Lukas R. Vogel. In: Stil’è Magazine (Il Sole 24 Ore). April 2015, abgerufen am 1. März 2025.
- ↑ Lukas R. Vogel – Verum. In: Artsy. 2020, abgerufen am 29. August 2025.
- ↑ Ausstellungen. In: lukasrvogel.com. Abgerufen am 29. August 2025.
- ↑ Ausstellungen. In: lukasrvogel.com. Abgerufen am 29. August 2025.
- ↑ Ausstellungen. In: lukasrvogel.com. Abgerufen am 29. August 2025.
- ↑ Ausstellungen. In: lukasrvogel.com. Abgerufen am 29. August 2025.
- ↑ Lukas R. Vogel – Galerie Palü. In: galeriepalue.com. Abgerufen am 29. August 2025.
- ↑ Lukas R. Vogel CV. In: Artsy. Abgerufen am 29. August 2025.
- ↑ Ausstellungen. In: lukasrvogel.com. Abgerufen am 29. August 2025.