Luisa Konstantinowna Sjatkowa
Luisa Konstantinowna Sjatkowa (russisch Луиза Константиновна Зятькова; * 24. Oktober 1931 in Archangelsk, RSFSR; † 15. Juni 2015 in Nowosibirsk, Russland) war eine sowjetische bzw. russische Geomorphologin und Hochschullehrerin.[1][2]
Leben
Während des Deutschen Angriffskriegs befand sich die Familie bis Februar 1943 im von der Wehrmacht besetzten Georgijewsk (Region Stawropol), um dann zu Verwandten in der Oblast Kemerowo zu gelangen.[1] Neben dem Besuch der Mittelschule arbeitete Sjatkowa ab 1943 in Kolchosen bei der Ernte. Von 1949 bis 1954 studierte sie an der Staatlichen Universität Tomsk in der Geologie-Geographie-Fakultät.[1][2] Es folgte dort die Aspirantur mit Abschluss 1956.
Darauf arbeitete Sjatkowa in Nowosibirsk als wissenschaftliche Junior-Mitarbeiterin in der westsibirischen Filiale der Akademie der Wissenschaften der UdSSR (AN-SSSR, ab 1991 Russische Akademie der Wissenschaften (RAN)).[1] Sie verteidigte 1959 ihre Kandidat-Dissertation über Anwendung geologisch-geomorphologischer Methoden zur Feststellung der lokalen Strukturen des zentralen Teils des Westsibirischen Tieflands mit Erfolg für die Promotion zur Kandidatin der geologisch-mineralogischen Wissenschaften.
Ab 1960 war Sjatkowa wissenschaftliche Senior-Mitarbeiterin, dann führende Mitarbeiterin und schließlich Hauptmitarbeiterin des Nowosibirsker Instituts für Geologie und Geophysik der Sibirischen Filiale der AN-SSSR.[1][2] Auch war sie wissenschaftliche Sekretärin der sibirischen Sektion der Geomorphologie-Kommission der AN-SSSR. Forschungsschwerpunkte waren Untersuchungen natürlicher Ressourcen mit Methoden der Luft- und Raumfahrt, die Bestimmung des geoökologischen Potentials und geodynamische Spannungen. Sie verteidigte 1982 ihre Doktor-Dissertation über strukturelle geomorphologische Komplexe und die Geomorphogenese Sibiriens auf der Basis von Fernuntersuchungen mit Erfolg für die Promotion zur Doktorin der geographischen Wissenschaften.[1] Die Ernennung zur Professorin erfolgte 1990.
Seit 1977 lehrte Sjatkowa an der Sibirischen Staatlichen Geodäsie-Akademie in Nowosibirsk als Professorin des Lehrstuhls für Ökologie des dortigen Instituts für Fernerkundung und Naturnutzung. Sie war Mitglied der Dissertationsräte der Staatlichen Altai-Universität in Barnaul und der Sibirischen Staatlichen Geodäsie-Akademie.[1]
Ehrungen, Preise
- Staatspreis der UdSSR im Bereich Wissenschaft (1978) zusammen mit den Autoren der 15-bändigen Monografie über die Geschichte der Entwicklung des Reliefs Sibiriens und des Fernen Ostens (1964–1976)[1]
- Medaille „Veteran der Arbeit“[1]
- Medaille des Verdienstordens für das Vaterland II. Klasse[1]