Luftgaukommando (Dresden)

Gebäude des ehemaligen Luftgaukommandos in Dresden

Das ehemalige Luftgaukommando ist ein Gebäudekomplex im Dresdner Stadtteil Strehlen, August-Bebel-Straße 19, der 1937–1938 in nur elfmonatiger Bauzeit nach Entwürfen von Wilhelm Kreis für das Luftkreiskommando III der Luftwaffe der Wehrmacht errichtet wurde. Durch eine Strukturreform wurde bereits wenige Wochen nach Übergabe das Luftgaukommando IV neuer Nutzer der Liegenschaft. In der Nachkriegszeit war er Sitz der sächsischen Landesregierung. Von 1959 bis 1989 wurde er von der Militärakademie Friedrich Engels der NVA der DDR genutzt. Teile der Anlage dienen heute als Verwaltungsgebäude der Bundeswehr, u. a. befand sich von 1990 bis 2012 hier das Kreiswehrersatzamt (KWEA) Dresden.[1] In den restlichen Gebäuden befinden sich Einrichtungen der Technischen Universität Dresden.

Beschreibung

Der um einen Ehrenhof streng symmetrisch angelegte große Komplex wurde im Park der ehemaligen Königlichen Villa errichtet.[2] Das langgestreckte Hauptgebäude ist dreigeschossig und wurde mit Naturstein verkleidet. Es umschließt zusammen mit den beiden Torhäusern den Ehrenhof. Drei weitere zweigeschossige, schlichte Nebengebäude flankieren das Hauptgebäude; sie sind durch niedrigere Flügel miteinander verbunden. Der Mittelbau dient als Eingangshalle und wurde wie ein Portikus gestaltet. Bemerkenswert ist der Figurenfries Fliegender Genius über den Rechteckfenstern des Mittelbaus von Bildhauer Karl Albiker, der ein Schüler von Auguste Rodin und Dozent an der Dresdner Kunstakademie war. Dargestellt werden Ikarus, Vulkan und einige Krieger. An der Längsfront befinden sich auch die Reliefköpfe von Otto Lilienthal und General Ernst Udet.[2]

Das Gebäude wurde in Anlehnung an das Deutsche Hygiene-Museum erbaut.[3] Der Stil war der eines „vergröbernden Neoklassizismus und national auftrumpfenden Monumentalismus“.[4] Neoklassizismus und Monumentalismus (1920–1945) hatten ihren Ursprung in der Reformarchitektur. Sie waren Bestandteil der „konservativen Moderne“.[5]

Commons: Luftgaukommando Dresden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. ZMSBw: Standortdatenbank. Abgerufen am 2. April 2024.
  2. a b Ehem. Luftgaukommando. In: Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Dresden. (Sonderband) Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 2005, ISBN 3-422-03110-3, S. 206 f.
  3. Gilbert Lupfer, Bernhard Sterra, Martin Wörner (Hrsg.): Architekturführer Dresden. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 1997, ISBN 3-496-01179-3, Objektnr. 254.
  4. http://www.das-neue-dresden.de/luftgaukommando.html
  5. Ulrich Hübner u. a.: Symbol und Wahrhaftigkeit. Reformbaukunst in Dresden. Verlag der Kunst Dresden Ingwert Paulsen jun., Husum 2005, ISBN 3-86530-068-5, S. 12.

Koordinaten: 51° 1′ 55,1″ N, 13° 45′ 19,2″ O