Ludwig Mathy

Ludwig Gunter Heinrich Mathy (* 2. April 1849 in Efringen; † 6. Januar 1937 in Heidelberg) war ein deutscher Philologe, Schriftsteller und Shakespeare-Forscher.

Leben

Ludwig Mathy war der Sohn eines Heidelberger Handelsmannes und Neffe von Karl Mathy.

Er studierte ab 1868 Philosophie in Heidelberg und Straßburg. Während seines Studiums wurde er 1869 Mitglied der Burschenschaft Frankonia Heidelberg. Am Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 nahm er als Kriegsfreiwilliger teil. 1874 bestand er die Prüfung pro facultate docendi.

Nach seinem Studium ging er einige Jahre nach England und wurde nach seiner Rückkehr Erzieher des Prinzen Ludwig von Baden.

Von 1881 bis 1899 war er als Lehrer, Oberlehrer, Gymnasialprofessor und Geheimer Schulrat am Gymnasium in Mannheim tätig. In Mannheim war er Mitglied der städtischen Theaterkommission, 1. Vorsitzender des Musikvereins, gehörte dem Vorstand des Nationalliberalen Vereins an, war Vorsitzender des Rhein-Neckargau-Militärvereinsverbandes und erster Präsident des Mannheimer Militärvereins.

In Konstanz wurde er 1899 Gymnasialdirektor am Großherzoglichen Gymnasium. 1904 wurde er zum Geheimen Hofrat ernannt. 1907 wurde er Oberschulrat und Kollegialmitglied der Oberschulbehörde im Großherzoglichen Ministerium der Justiz, des Kultus und des Unterrichts. Am Ersten Weltkrieg nahm er als Landsturmmann teil.

Später lebte er in Heidelberg, wo er 1937 starb.

Mathy war Herausgeber der 1930 bis 1934 erschienenen Zeitschrift Deutsche Baconiana. Zeitschrift für Bacon-Shakespeare-Forschung. Er veröffentlichte Beiträge in den Mannheimer Geschichtsblättern.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Studien zur Geschichte der bildenden Künste in Mannheim im 18. Jahrhundert. Erster Teil: Architektur und Sculptur. (= Beilage zum Jahresbericht des Gr. Gymnasiums Mannheim 1893/4) Mannheim 1894.
  • Als Herausgeber: Aus dem Nachlaß von Karl Mathy: Briefe aus den Jahren 1846–1848. Leipzig 1898.
  • Wie Konstanz badisch wurde: Szenische Bilder aus dem Jahr 1806 zur Erinnerung an die Vereinigung der Stadt Konstanz mit dem damaligen Kurfürstentum Baden. Konstanz 1906.
  • Der wahre William Shakespeare. Prinz Francis Tudor, genannt Francis Bacon u. William Shakespeare Frankfurt am Main 1929, 2. Auflage 1930.

Literatur