Ludolph Wilhelm von Luck
Ludolph Wilhelm von Luck (geb. 6. Januar 1742 in Müllrose; gest. 27. Februar 1820 in Nennhausen) war ein preußischer Leutnant, Geheimer Kriegsrat, Landrat und Kammerpräsident.
Herkunft und Leben

Ludolph Wilhelm von Luck war Angehöriger des Adelsgeschlechts Luck. Er war der Sohn des preußischen Majors Ernst Heinrich Wilhelm von Luck (1695–1745) und dessen Ehefrau Juliane Christiane (1715–1774), Tochter des Hans Friedrich von Rohr, Landrat im Kreis Lebus. Ludolph Wilhelm trat zunächst um 1758 in die Preußische Armee ein und nahm am Siebenjährigen Krieg teil. Nachdem er im Infanterie-Regiment Nr. 1 von Zeuner bis zum Leutnant aufgestiegen war, wurde er nach 1763 aufgrund gesundheitlicher Schwäche vom Militärdienst verabschiedet.
Im Juli des Jahres wurde er in der Nachfolge von Bernhard Philipp von Lepel (1738–1787) mit dem Prädikat Forstrat ausgezeichnet. 1769 wurde er von den Ständen zum zweiten Landrat des Landkreises Lebus gewählt, um dem amtierenden Landrat Phillip Ludwig Ewald von Rohr zu assistieren. Im Februar 1777 wurde er zum Kammerpräsidenten in Kleve in der Nachfolge des verabschiedeten Christoph Albrecht von Ostau ernannt. Das Amt war ursprünglich für den Landrat des Kreises Cammin i. Pom. Georg Christian von Puttkamer vorgesehen, der hatte allerdings zuvor abgelehnt. Bereits im Juni des Jahres hieß es von seiner Frau, das von Luck an Schwermut erkrankt sei und er aus diesem Grund das Amt nicht weiter fortführen könne. Nachdem von Luck vom Amt mit Pension verabschiedet worden war, ging der Posten an Julius Ernst von Buggenhagen. Als sich sein Gesundheitszustand wieder verbessert hatte, wurde er am 15. Dezember 1779 in der Nachfolge von George Samuel Wilhelm von Gersdorff zum Landrat des Kreises Züllichau ernannt. Nachdem er im März 1781 um ein Amt im Berliner Kollegium gebeten hatte, wurde er am 10. Oktober des Jahres zum zweiten Landesdirektor der Neumark ernannt. Zu Beginn des Jahres 1782 erhielt er dann eine Stimme und einen Sitz im Kammerkollegium. Am 7. Mai 1783 wurde er aufgrund neuerlicher gesundheitlicher Probleme von seinem Ämtern als Landrat und als zweiter neumärkischer Landesdirektor mit Pension verabschiedet. Nachfolgender Landrat im Kreis Züllichau wurde Ernst Sigismund von Anger. Ab 1790 amtierte er nochmals bis Juni 1791 als Verordneter der kurmärkischen Landschaft.
Familie
Ludolph Wilhelm von Luck war seit November 1768 mit Friederike Christiane Sophie (1738–1801), geb. von Goertzke auf Friedersdorf, verheiratet.[1][2][3] Die Kinder aus dieser Ehe waren:
- Friedrich Ludwig Wilhelm (1769–1844), preußischer Major a. D. und Brigadeadjutant des Generals von Krauseneck[4]
- Juliane Henriette Wilhelmine (1771–1838); vermählt in erster Ehe mit Rittmeister Friedrich von Pape († 1799); vermählt in zweiter Ehe seit 1805 mit dem preußischen Generalmajor Ernst Friedrich von Troschke († 1809)
- Karl Georg Heinrich (1772–1838), preußischer Oberst a. D.
- Friedericke Marie Helene (1772–1818), seit dem 21. März 1803 vermählt mit Philipp Wilhelm Friedrich August von Briest (1749–1822) auf Nennhausen
- Hans Leopold (1773–1774)
- Hans (1775–1859), preußischer General der Infanterie
- Charlotte Louise (1776–1820)
- Karoline Leopoldine Ulrike (1778–1822)
Literatur
- Rolf Straubel: Biographisches Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740–1806/15 (= Historische Kommission zu Berlin [Hrsg.]: Einzelveröffentlichungen. Band 85). K. G. Saur Verlag, München 2009, ISBN 978-3-598-23229-9, S. 594 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Friedrich der Grosse und die Mark Brandenburg Herrschaftspraxis in der Provinz, von Frank Göse (Hg.), Lukas Verlag, Berlin, 2012 in der Google-Buchsuche S. 136; ISBN 978-3-86732-138-9
- "Er möchte nur wissen, dass die Armée mir gehöret" Friedrich II. und seine Offiziere : ausgewählte Aspekte der königlichen Personalpolitik, von Rolf Straubel, BWV, Berliner Wissenschafts-Verlag, 2012 in der Google-Buchsuche S. 540; ISBN 978-3-8305-2758-9
- Militär-Wochenblatt Beihefte, Verlag: E. S. Mittler, 1879 in der Google-Buchsuche S. 78
- Kommunionbuch für Freunde u. Verehrer Jesu nebst einem kleinen Gesangbuch, Dessau, 1795, Gedruckt bei H. Henbuch in der Google-Buchsuche S. 14
- Adlige und bürgerliche Beamte in der friderizianischen Justiz- und Finanzverwaltung – ausgewählte Aspekte eines sozialen Umschichtungsprozesses und seiner Hintergründe (1740–1806), Rolf Straubel, BWV, Berliner Wissenschafts-Verlag GmbH, 2010 in der Google-Buchsuche S. 146, 164, 168, 188 f., 349 und 363; ISBN 978-3-8305-1842-6
- Eigenwillige Bauern, ehrgeizige Amtmänner, distanzierte fürstliche Dorfherren – Vermittelte Herrschaft im brandenburgischen Alt-Quilitz im 17. und 18. Jahrhundert, von Heinrich Kaak, BWV, Berliner Wissenschafts-Verlag GmbH, 2011 in der Google-Buchsuche S. 265, 268, 275, 286 f.; ISBN 978-3-8305-1751-1
- Schlossbewohner und Berliner, von Dorothea Minkels, Königin Elisabeth von Preussen Gesellschaft e. V. (Hrsg.), 2022 in der Google-Buchsuche S. 116; ISBN 978-3-7562-0290-4
- Offizier-Stammliste des Leib-Grenadier-Regiments König Friedrich Wilhelm III (1. Brandenburgischen) Nr. 8 – Von der Errichtung des Regiments am 20. August 1808 bis zum 1. Juni 1899, von Hugo Clemens Constantin Ludwig Eduard Kroll, Berlin, 1899, Ernst Siegfried Mittler und Sohn in der Google-Buchsuche S. 218
Einzelnachweise
- ↑ Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Fünfter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1904 in der Google-Buchsuche S. 500
- ↑ Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Deutscher Uradel. 1922. Dreiundzwanzigster Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1922, S. 532 ff., Fortsetzungen bis 1939. Letztausgabe zugleich Adelsmatrikel der DAG.
- ↑ Der deutsche Herold: Zeitschrift für Wappen-, Siegel- u. Familienkunde, Band 9, Redigiert von L. Clericus, 1878 in der Google-Buchsuche S. 4
- ↑ Handbuch des Preußischen Adels, Band 1, Berlin, 1892, Ernst Siegfried Mittler und Sohn in der Google-Buchsuche S. 363