Lothar Creutz
Lothar Creutz (* 22. Januar 1929 in Dresden; † 21. Dezember 1979) war ein deutscher Publizist, Hörspiel- und Drehbuchautor in der DDR.
Leben und Werk
Creutz war der Sohn des Dresdner Kunstmalers Curt Creutz (1900–1964). Er ging in Dresden auf das Gymnasium, wurde aber kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs von der Schule weg zum Kriegsdienst eingezogen. 1947 holte er das Abitur nach. Er besuchte dann in Leipzig die Fremdsprachenschule in der Käthe-Kollwitz-Straße 48/50 und machte erste Versuche als Journalist und Satiriker. Ab 1949 arbeitete er als Dramaturg und Regieassistent an der Deutschen Volksbühne Dresden, am Metropol-Theater Berlin, am Berliner Ensemble und am Deutschen Theater Berlin. Ab 1952 gehörte er zu den Autoren der Weltbühne[1] und dann auch der Satire-Zeitschrift Eulenspiegel. Von 1956 bis 1964 war er für die DEFA und das Fernsehen der DDR als Autor von Filmen und Fernseh- und Hörspielen tätig, anfangs für die satirische Reihe Stacheltier, dann, fast immer mit Carl Andrießen, für Spielfilme. Außerdem betätigte Creutz sich gelegentlich als Herausgeber von Büchern.
Filmografie (Auswahl)
- Ware für Katalonien (1958; als Buch 1959 im Henschel-Verlag Berlin)
- Sie kannten sich alle (1958)
- Wie Hadleyburg korrumpiert wurde (1959; Fernsehspiel nach Mark Twain)[2]
- Bevor der Blitz einschlägt (1959)
- Die Liebe und der Co-Pilot (1960)
- Tanz am Sonnabend – Mord? (1961)
- Freispruch mangels Beweises (1961)
Hörspiele (Auswahl)
- 1971: Verdeckte Fronten (5 Teile) – Regie: Maritta Hübner (Original-Hörspiel, Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1972: Die Straße der Gringos (2 Teile) – Regie: Manfred Täubert (Originalhörspiel, Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1973: We shall overcome (Teil 3: Mr. Burner zieht die Fäden) – Regie: Detlef Kurzweg (Originalhörspiel, Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
Quelle: ARD-Hörspieldatenbank
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Das Spiel mit dem Tode (1961; als Buch u. a. 1961 im Verlag das Neue Berlin)
- Die Glatzkopfbande (1962)
- Carl von Ossietzky (1963; als Buch 1966 im Henschelverlag Berlin)[3]
- Vaterlandsverräter (1964; Hörspiel)
- Wenn einer nicht bei Stimme ist… (1964; Musical; Musik Helmut Nier)
- Jeff und Andy, zwei Unschuldsengel (1965; Serie von Fernseh-Kurzspielen nach O.Henry)
- als Hrsg.: Hans-Peter Minetti. Henschel-Verlag, Berlin, 1962
- mit Carl Andrießen als Hrsg.: Zwei Tropfen Gift in jeder Tasse Mokka. Anekdoten aus der Weltbühne der zwanziger Jahre. Buchverlag der Morgen, Berlin, 1964
- als Hrsg.: Alf Scorell: Die Schotenplantage – Schnurren und Geistesblitze. Eulenspiegel-Verlag, Berlin 1974 (mit Karikaturen von Karl Schrader)
Literatur
- Kurt Böttcher (Gesamtredaktion): Lexikon deutschsprachiger Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. VEB Bibliographisches Institut Leipzig, 1974; Band 1, 142
Einzelnachweise
- ↑ Ursula Madrasch-Groschopp: Die Weltbühne. Porträt einer Zeit-schrift. Buchverlag Der Morgen, Berlin 1983, S. 419
- ↑ Fernsehen der DDR - Online Lexikon der DDR-Fernsehfilme, Fernsehspiele und TV-Inszenierungen. Abgerufen am 28. August 2025.
- ↑ Fernsehen der DDR - Online Lexikon der DDR-Fernsehfilme, Fernsehspiele und TV-Inszenierungen. Abgerufen am 28. August 2025.