Londoner U-Boot-Protokoll

Das Londoner U-Boot-Protokoll vom 6. November 1936 ist eine internationale Vereinbarung zum Seekriegsrecht. Darin wird klargestellt, dass U-Boote gegenüber Handelsschiffen dieselben völkerrechtlichen Regeln einhalten müssen wie Überwasserschiffe.

Insbesondere dürfen sowohl U-Boote als auch andere Kriegsschiffe ein Handelsschiff erst versenken, wenn Fahrgäste, Besatzung und Papiere an einen sicheren Ort gebracht sind. Rettungs- oder Beiboote gelten dabei ausdrücklich nicht als ein sicherer Ort, wenn nicht Land oder ein anderes Fahrzeug in der Nähe ist.

Geschichte

Bereits am 22. April 1930 hatten die fünf damals größten Seemächte Großbritannien, die USA, Japan, Frankreich und Italien ein Flottenabkommen geschlossen. Darin war bereits eine gleichlautende Passage enthalten. Mit dem Londoner U-Boot-Protokoll wurde die Vereinbarung auf weitere Staaten ausgedehnt.

Siehe auch: Prisenrecht

Vertragsstaaten

Staat Datum des Beitritts Anmerkungen
Agypten Ägypten 23. Juni 1937
Afghanistan Afghanistan 25. Mai 1937
Albanien Albanien 3. März 1937
Australien Australien 6. November 1936 Gebunden an den Vertrag durch Ratifikation des Londoner Flottenvertrags[1]
Belgien Belgien 23. Dezember 1936
Brasilien Brasilien 31. Dezember 1937
Bulgarien Bulgarien 1. März 1937
Costa Rica Costa Rica 7. Juli 1937
Danemark Dänemark 21. April 1937
Deutschland Deutschland 23. November 1936
El Salvador El Salvador 24. November 1937
Finnland Finnland 18. Februar 1937
Frankreich Frankreich 6. November 1936
Griechenland Griechenland 11. Januar 1937
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 6. November 1936 Gebunden an den Vertrag durch Ratifikation des Londoner Flottenvertrags[1]
Guatemala Guatemala 8. September 1938
Haiti Haiti 23. Januar 1937
Indien Indien 6. November 1936 Gebunden an den Vertrag durch Ratifikation des Londoner Flottenvertrags[1]
Irak Irak 27. Dezember 1937
Iran Iran 21. Januar 1939
Irland Irland 6. November 1936 Gebunden an den Vertrag durch Ratifikation des Londoner Flottenvertrags[1]
Italien Italien 6. November 1936
Japan Japan 6. November 1936 Gebunden an den Vertrag durch Ratifikation des Londoner Flottenvertrags[1]
Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien 19. April 1937
Kanada Kanada 6. November 1936 Gebunden an den Vertrag durch Ratifikation des Londoner Flottenvertrags[1]
Mexiko Mexiko 3. Januar 1938
Nepal Nepal 27. Januar 1937
Neuseeland Neuseeland 6. November 1936 Gebunden an den Vertrag durch Ratifikation des Londoner Flottenvertrags[1]
Niederlande Niederlande 30. September 1937
Norwegen Norwegen 21. Mai 1937
Osterreich Österreich 1. April 1937
Panama Panama 26. Februar 1937
Peru Peru 3. Juni 1937
Polen Polen 21. Juli 1937
Saudi-Arabien Saudi-Arabien 11. Juni 1937
Schweden Schweden 15. Februar 1937
Schweiz Schweiz 22. Mai 1937
Sowjetunion Sowjetunion 27. Dezember 1937
Sudafrika Südafrika 6. November 1936 Gebunden an den Vertrag durch Ratifikation des Londoner Flottenvertrags[1]
Thailand Thailand 12. Januar 1937
Tonga Tonga 22. Juni 1971
Tschechoslowakei Tschechoslowakei 14. September 1937
Turkei Türkei 7. Juli 1937
Ungarn Ungarn 8. Dezember 1937
Vatikanstadt Vatikanstadt 16. März 1937
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 6. November 1936 Gebunden an den Vertrag durch Ratifikation des Londoner Flottenvertrags[1]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i Regeln betreffend die Massnahmen der Unterseeboote gegen Handelsschiffe. In: FedLex. Abgerufen am 19. September 2025.