Lithocholsäure

Strukturformel
Strukturformel von Lithocholsäure
Allgemeines
Name Lithocholsäure
Andere Namen
  • 3α-Hydroxy-5β-cholan-24-säure
  • 3α-Hydroxy-5β-cholansäure
  • 5β-Cholan-24-säure-3α-ol
Summenformel C24H40O3
Kurzbeschreibung

weißes Pulver[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 434-13-9
EG-Nummer 207-099-1
ECHA-InfoCard 100.006.455
PubChem 9903
ChemSpider 9519
Wikidata Q3323035
Eigenschaften
Molare Masse 376,57 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Schmelzpunkt

183–188 °C[1]

Löslichkeit
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze[1]
Toxikologische Daten

3900 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[1]

Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Lithocholsäure ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der sekundären Gallensäuren.

Vorkommen

Lithocholsäure wurde in geringer Menge in der Galle von Rindern, Menschen, Kaninchen, Schaf und Ziege nachgewiesen.[4][5][6] Sie wurde zuerst 1911 von Hans Fischer in Rindergallensteinen nachgewiesen.[7] Sie entsteht durch Dehydroxylation der Chenodesoxycholsäure durch Darmbakterien, anschließend resorbiert und gelangt in die Leber und Galle.[8][9]

Gewinnung und Darstellung

Lithocholsäure kann durch aus Desoxycholsäure oder Cholsäure gewonnen werden, kann aber auch aus Rindergalle gewonnen werden.[4][5]

Verwendung

Lithocholsäure wird zur Untersuchung des Leberstoffwechsels bei Tierversuchen verwendet.[1]

Sicherheitshinweise

Lithocholsäure kann in hoher Konzentrationen lebertoxisch sein.[10] Sie wird nicht rasch an Glykokoll oder Taurin gebunden und kann bei der Entstehung von Leberschäden nach Gallenstauungen von Bedeutung sein.[9]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Datenblatt Lithocholsäure, ≥95% bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 25. März 2025 (PDF).
  2. a b Eintrag zu Lithocholic Acid, 98.0% bei TCI Europe, abgerufen am 25. März 2025.
  3. CRC Handbook of Chemistry and Physics, 85th Edition. Taylor & Francis, ISBN 978-0-8493-0485-9, S. 3–318 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. a b H. Heusser, H. Wuthier: Über Steroide und Sexualhormone. Zur Überführung von Cholsäure in Lithocholsäure. In: Helvetica Chimica Acta. Band 30, Nr. 7, 1947, S. 2165–2167, doi:10.1002/hlca.19470300734.
  5. a b Lexikon der Biochemie: Lithocholsäure - Lexikon der Biochemie, abgerufen am 25. März 2025.
  6. Eberhard Breitmaier, Günther Jung: Organische Chemie, 7. vollst. Überarb. u. erw. Auflage 2012. Thieme, 2014, ISBN 978-3-13-159987-2, S. 962 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Paul Walden: Geschichte der organischen Chemie seit 1880. Springer Berlin Heidelberg, 2013, ISBN 978-3-642-65106-9, S. 787 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. David J. Hentges: Human Intestinal Microflora in Health and Disease. Elsevier Science, 2012, ISBN 0-323-13866-7, S. 204 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. a b Hunnius pharmazeutisches Wörterbuch. De Gruyter, ISBN 978-3-11-154471-7, S. 630 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  10. R. Raedsch, A. Stiehl: Zunehmende Sulfatierung der Lithocholsäure unter Chenodesoxycholsäurebehandlung. J.F. Bergmann-Verlag, Munich 1974, ISBN 978-3-642-85449-1, S. 447–448, doi:10.1007/978-3-642-85449-1_113.