Litauische Basketballnationalmannschaft

Litauen
Lietuva
Litauen
Verband Lietuvos krepšinio federacija
FIBA-Mitglied seit 1992
FIBA-Weltranglistenplatz 9.
Technischer Sponsor Nike
Trainer Rimas Kurtinaitis
Weltmeisterschaften
Endrundenteilnahmen 6
Beste Ergebnisse Bronze 2010
Olympische Spiele
Endrundenteilnahmen 7
Beste Ergebnisse Bronze 1992, 1996, 2000
Kontinentale Meisterschaften
Meisterschaft Europameisterschaften
Endrundenteilnahmen 16
Beste Ergebnisse Gold 1937, 1939, 2003
Silber 1995, 2013, 2015
Bronze 2007
Homepage https://ltu.basketball/
(Stand: 15. September 2025)

Die litauische Basketballnationalmannschaft repräsentiert Litauen bei internationalen Spielen und bei Freundschaftsspielen. Da Basketball in Litauen einem Nationalsport gleichkommt, bringt das Land regelmäßig Spieler von internationaler Klasse hervor. Den bislang letzten großen Triumph feierte die Mannschaft 2003 mit dem EM-Sieg.

Geschichte

Bereits 1937 und 1939 konnten sich litauische Mannschaften bei den zweiten bzw. dritten jemals ausgetragenen Europameisterschaften den Titel sichern, letztere im heimischen Kaunas angeführt von Frank Lubin.

Nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem Litauen seine Unabhängigkeit verloren hatte, konnten zahlreiche litauische Spieler Erfolge mit den Auswahlen der Sowjetunion feiern. Neben Kazys Petkevičius und dem Olympiasieger 1972 Modestas Paulauskas war es vor allem die sog. Goldene Generation des litauischen Basketballs um Arvydas Sabonis, Šarūnas Marčiulionis, Rimas Kurtinaitis und Valdemaras Chomičius, die noch für die Sowjetunion 1988 Olympiasieger wurde und dann nach der wiedergewonnenen Unabhängigkeit eine neue Ära litauischer Erfolge einleitete.

1992 erreichte die Mannschaft auf Anhieb das Halbfinale der Olympischen Spiele. Neben den altgedienten Kräften waren bereits jüngere Spieler wie Artūras Karnišovas und Gintaras Einikis im Kader. Auch die EM 1995 verlief mit dem Finaleinzug erfolgreich. Bei den Olympischen Spielen 1996 konnte Litauen den Erfolg von 1992 bestätigen, diesmal mit Mindaugas Žukauskas, Darius Lukminas und Saulius Štombergas als neuen Leistungsträgern.

Inzwischen jedoch war die Goldene Generation in die Jahre gekommen, sodass diese Spieler an der folgenden Europameisterschaft sowie der ersten Weltmeisterschaft einer litauischen Auswahl nicht mehr teilnahmen. Somit folgten vergleichsweise enttäuschende Resultate, obwohl Sabonis bei der EM 1999 ein letztes Mal für Litauen spielte. In Žydrūnas Ilgauskas war zwar sein potenzieller Nachfolger gefunden, doch aufgrund von Befürchtungen, er könne sich verletzen, erhielt Ilgauskas nicht die Freigabe vom NBA-Team Cleveland Cavaliers.

Bei den Olympischen Spielen 2000, als Litauen erneut Bronze gewann, waren Šarūnas Jasikevičius, Ramūnas Šiškauskas und Darius Songaila als neue Leistungsträger hinzugekommen. Neben diesen sowie erfahreneren Spielern wie Štombergas und Eurelijus Žukauskas war es Arvydas Macijauskas, der als Topscorer der Mannschaft den Sieg bei der EM 2003 und damit den größten Erfolg seit der erneuten Unabhängigkeit ermöglichte, nachdem man zuvor durch die verpasste Qualifikation für die WM 2002 noch einen Rückschlag erlitten hatte. Jasikevičius wurde zudem zum wertvollsten Spieler des Turniers gewählt.

2004 erreichte Litauen zum vierten Mal hintereinander das Halbfinale bei Olympischen Spielen, blieb jedoch erstmals ohne Medaille. Es folgten Viertelfinal-Niederlagen bei der EM 2005 und der WM 2006. Neben Ilgauskas hatte auch Jasikevičius, inzwischen ebenfalls in der NBA aktiv, für die WM keine Freigabe bekommen. Bei der Europameisterschaft 2007 gewann Litauen die Bronzemedaille und qualifizierte sich erneut für die Olympischen Spiele, wo sie wiederum das Halbfinale erreichte. Ohne Jasikevičius und Šiškauskas gewann die Mannschaft bei der EM 2009 nur ein Spiel und schied nach der Zwischenrunde aus. Bei der Weltmeisterschaft 2010 in der Türkei belegte Litauen hinter den USA und Türkei den dritten Platz. Dementsprechend ging die litauische Mannschaft als Mit-Favorit in die Heim-EM 2011, schied dort aber überraschend bereits im Viertelfinale gegen Mazedonien aus.

Bei der EM 2013 kam man anfangs nur schwer in Tritt, in der Gruppe mit Serbien, Mazedonien, Bosnien-Herzegowina, Lettland und Montenegro war man der Favorit auf dem ersten Platz, man verlor jedoch gegen Serbien (welche eine unerfahrene Mannschaft ins Turnier schickten) und auch gegen Bosnien-Herzegowina, gegen Montenegro gewann man erst nach Verlängerung knapp. In der Zwischenrunde fand die Mannschaft, die neben Leistungsträgern wie Linas Kleiza oder den Lavrinovič-Brüdern auch junge Spieler wie Jonas Valančiūnas oder Donatas Motiejūnas stellte, immer besser ins Turnier. Es folgten klare Siege gegen Belgien, Frankreich und Ukraine. Im Viertelfinale setzte man sich knapp gegen Italien durch. Im Halbfinale besiegte Litauen das überraschend starke Team aus Kroatien mit 77:62 und zog das erste Mal nach 2003 ins EM-Finale ein, das man mit 66:80 gegen Frankreich verlor.

Bei der WM 2014 erreichten die Litauer nach Vorrundensiegen gegen Mexiko, Angola, Südkorea und Slowenien das Achtelfinale. Nur das Spiel gegen Australien wurde verloren. Nachdem man Neuseeland und die Türkei in den darauffolgenden K.-o.-Spielen besiegt hatte, traf man im Halbfinale auf die favorisierten Amerikaner, gegen die man deutlich mit 68–96 verlor. Beim anschließenden Spiel um Platz drei, verlor Litauen knapp gegen Frankreich mit 93–95 und erreichte somit Platz vier.

Bei der EM 2015 gingen die Litauer als einer der Favoriten ins Turnier. Litauen gewann vier der fünf Vorrundenspiele und qualifizierte sich somit für das Achtelfinale. Die darauffolgenden K.-o.-Spiele gegen Georgien, Italien und Serbien wurden ebenfalls eng gewonnen. Im Finale traf man auf die Spanier um Starspieler Pau Gasol. Dieser ließ Litauen keine Chance und man unterlag deutlich mit 63–80. Jonas Valančiūnas und Jonas Mačiulis wurden für ihre guten Leistungen während des Turniers ausgezeichnet und in das All-Tournament-Team berufen.

Kader

Kader Litauens bei der Basketball-Europameisterschaft 2025
Spieler
Nr. Name Geburt Größe Info Einsätze Verein
Guards (PG, SG)
2 Margiris Normantas 27.10.1996 194 cm Spanien CDB Bilbao Berri
3 Arnas Velička 10.12.1999 195 cm Litauen Neptūnas Klaipėda
13 Rokas Jokubaitis 19.11.2000 193 cm Deutschland FC Bayern München
43 Ignas Sargiūnas 11.09.1999 194 cm Litauen BC Rytas
Forwards (SF, PF)
7 Gytis Radzevičius 17.07.1995 197 cm Litauen BC Rytas
8 Tadas Sedekerskis 17.01.1998 206 cm Spanien Saski Baskonia
10 Ąžuolas Tubelis 22.03.2002 205 cm Litauen Žalgiris Kaunas
31 Rokas Giedraitis 16.08.1992 200 cm Spanien La Laguna Tenerife
91 Deividas Sirvydis 10.06.2000 204 cm Litauen Žalgiris Kaunas
Center (C)
1 Marek Blaževič 01.09.2001 209 cm Turkei Tofaş Spor Kulübü
15 Laurynas Birutis 27.08.1997 213 cm Litauen Žalgiris Kaunas
17 Jonas Valančiūnas 06.05.1992 211 cm Vereinigte Staaten Denver Nuggets
Trainer
Nat. Name Position
Litauen Rimas Kurtinaitis Head Coach
Litauen Tomas Pačėsas Trainerassistent
Litauen Andrius Ulčickas Trainerassistent
Legende
Abk. Bedeutung
(C)ein weißes C in blauem Kreis Mannschaftskapitän
Quellen
Teamhomepage
Ligahomepage
Stand: 2025

Ehemalige Kader

Nr. Name Geburtsdatum Größe Position Einsätze vor der EM Club
2 Margiris Normantas 27.10.1996 193 cm Guard Spanien CDB Bilbao Berri
3 Arnas Velička 10.12.1999 195 cm Guard Litauen Neptūnas Klaipėda
13 Rokas Jokubaitis 19.11.2000 193 cm Guard Deutschland FC Bayern München
43 Ignas Sargiūnas 11.09.1999 194 cm Guard Litauen BC Rytas
7 Gytis Radzevičius 17.07.1995 197 cm Forward Litauen BC Rytas
8 Tadas Sedekerskis 17.01.1998 206 cm Forward Spanien Saski Baskonia
10 Ąžuolas Tubelis 22.03.2002 205 cm Forward Litauen Žalgiris Kaunas
31 Rokas Giedraitis 16.08.1992 200 cm Forward Spanien La Laguna Tenerife
91 Deividas Sirvydis 10.06.2000 204 cm Forward Litauen Žalgiris Kaunas
1 Marek Blaževič 01.09.2001 209 cm Center Turkei Tofaş Spor Kulübü
15 Laurynas Birutis 27.08.1997 213 cm Center Litauen Žalgiris Kaunas
17 Jonas Valančiūnas 06.05.1992 211 cm Center Vereinigte Staaten Denver Nuggets
Litauen Rimas Kurtinaitis Head Coach
Litauen Tomas Pačėsas Assistenz-Coach
Litauen Andrius Ulčickas Assistenz-Coach
Nr. Name Geburtsdatum Größe Position Einsätze vor der WM Club
5 Margiris Normantas 27.10.1996 193 cm Guard Litauen BC Rytas
13 Rokas Jokubaitis 19.11.2000 193 cm Guard Spanien FC Barcelona
31 Vaidas Kariniauskas 16.11.1993 199 cm Guard Litauen M Basket
33 Tomas Dimša 02.01.1994 195 cm Guard Litauen Žalgiris Kaunas
8 Tadas Sedekerskis 17.01.1998 206 cm Forward Spanien Saski Baskonia
9 Iggy Brazdeikis 08.01.1999 201 cm Forward Litauen Žalgiris Kaunas
19 Mindaugas Kuzminskas 19.10.1989 206 cm Forward Griechenland AEK Athen
22 Eimantas Bendžius 23.04.1990 207 cm Forward Italien Dinamo Sassari
91 Deividas Sirvydis 10.06.2000 201 cm Forward Litauen Lietkabelis Panevėžys
12 Gabrielius Maldūnas 19.04.1993 206 cm Center Litauen Lietkabelis Panevėžys
17 Jonas Valančiūnas 06.05.1992 211 cm Center Vereinigte Staaten New Orleans Pelicans
20 Donatas Motiejūnas 20.09.1990 213 cm Center Monaco AS Monaco
Litauen Kazys Maksvytis Head Coach
Litauen Giedrius Žibènas Assistenz-Coach
Nr. Name Position Geburtsdatum Größe Einsätze Club
5 Mantas Kalnietis Guard 06.09.1986 195 cm Litauen Žalgiris Kaunas
13 Rokas Jokubaitis Guard 19.11.2000 193 cm Litauen Žalgiris Kaunas
33 Tomas Dimša Guard 02.01.1994 195 cm Litauen Žalgiris Kaunas
40 Marius Grigonis Guard 26.04.1994 198 cm Russland PBK ZSKA Moskau
43 Lukas Lekavičius Guard 30.04.1994 184 cm Litauen Žalgiris Kaunas
19 Mindaugas Kuzminskas Forward 19.10.1989 206 cm Russland Lokomotive Kuban Krasnodar
21 Gytis Masiulis Forward 10.04.1998 206 cm Litauen Lietkabelis Panevėžys
22 Eimantas Bendžius Forward 23.04.1990 207 cm Italien Dinamo Sassari
31 Rokas Giedraitis Forward 16.08.1992 200 cm Spanien Saski Baskonia
51 Arnas Butkevičius Forward 22.10.1992 196 cm Litauen BC Rytas
11 Domantas Sabonis Center 03.05.1996 211 cm Vereinigte Staaten Indiana Pacers
17 Jonas Valančiūnas Center 06.05.1992 211 cm Vereinigte Staaten Memphis Grizzlies
Litauen Darius Maskoliūnas Head Coach
Litauen Tomas Masiulis Assistenzcoach
Litauen Benas Matkevičius Assistenzcoach

Abschneiden bei internationalen Turnieren

Jahr Austragungsland Teilnahme bis … Letzter Gegner Platz Bemerkungen
1936 Berlin, Deutschland nicht teilgenommen
19481988 Litauen war während dieser Zeit unter der Herrschaft der Sowjetunion.
1992 Badalona, Spanien Spiel um Platz 3 Vereintes Team 3. Platz Bronzemedaille Bronzemedaille
1996 Atlanta, Vereinigte Staaten Spiel um Platz 3 BR Jugoslawien 3. Platz Bronzemedaille Bronzemedaille
2000 Sydney, Australien Spiel um Platz 3 Vereinigte Staaten 3. Platz Bronzemedaille Bronzemedaille
2004 Athen, Griechenland Halbfinale Italien 4. Platz
2008 Peking, China Spiel um Platz 3 Argentinien 4. Platz
2012 London, Großbritannien Viertelfinale Russland 8. Platz
2016 Rio de Janeiro, Brasilien Viertelfinale Australien 9. Platz
2021 Tokio, Japan nicht qualifiziert
2024 Paris, Frankreich nicht qualifiziert
Jahr Austragungsland Teilnahme bis … Letzter Gegner Platz Bemerkungen
19501986 Litauen war während dieser Zeit unter der Herrschaft der Sowjetunion.
1990 Argentinien Kein FIBA-Mitglied
1994 Kanada nicht qualifiziert
1998 Griechenland Runde um Platz 5–7 Italien 7. Platz
2002 Vereinigte Staaten nicht qualifiziert
2006 Japan Spiel um Platz 7 Deutschland 7. Platz
2010 Türkei Spiel um Platz 3 Serbien 3. Platz Bronzemedaille Bronzemedaille
2014 Spanien Spiel um Platz 3 Frankreich 4. Platz
2019 China Gruppenphase Dominikanische Republik 9. Platz
2023 Philippinen
Indonesien
Japan
Spiel um Platz 5 Lettland 6. Platz
Jahr Austragungsort und -land Teilnahme bis … Letzter Gegner Platz Bemerkungen
1935 Genf, Schweiz nicht teilgenommen
1937 Riga, Lettland Finale Italien 1. Platz Goldmedaillen Europameister
1939 Kaunas, Litauen Rundenturnier 1. Platz Goldmedaillen Europameister
1946–1990 Litauen war während dieser Zeit unter der Herrschaft der Sowjetunion.
1991 Rom, Italien Kein FIBA-Mitglied
1993 Deutschland nicht qualifiziert
1995 Athen, Griechenland Finale BR Jugoslawien 2. Platz Silbermedaille Silbermedaille
1997 Spanien Spiel um Platz 5 Spanien 6. Platz
1999 Frankreich Spiel um Platz 5 Russland 5. Platz
2001 Türkei Elimination Round Lettland 11. Platz
2003 Schweden Finale Spanien 1. Platz Goldmedaillen Europameister
2005 Serbien und Montenegro Spiel um Platz 5 Slowenien 5. Platz
2007 Spanien Spiel um Platz 3 Griechenland 3. Platz Bronzemedaille Bronzemedaille
2009 Polen Gruppenphase Serbien 11. Platz
2011 Litauen Spiel um Platz 5 Griechenland 5. Platz
2013 Slowenien Finale Frankreich 2. Platz Silbermedaille Silbermedaille
2015 Deutschland
Frankreich
Kroatien
Lettland
Finale Spanien 2. Platz Silbermedaille Silbermedaille
2017 Finnland
Israel
Rumänien
Türkei
Achtelfinale Griechenland 9. Platz
2022 Deutschland
Georgien
Italien
Tschechien
Achtelfinale Spanien 15. Platz
2025 Finnland
Lettland
Polen
Zypern
Viertelfinale Griechenland 5. Platz