Lotte Leiß

Lieselotte Leiß, geb. Kipp, genannt Lotte, (* 2. November 1932 in Emden) ist eine deutsche Senioren-Leichtathletin, deren Karriere als Speerwerferin in die 1950er Jahre zurückreicht. Sie ist eine der ältesten noch aktiven Leichtathletinnen.

Die 1,76 m große Athletin startet für den TV Borghorst.

Die Wurfkarriere begann, als ein Speerwurftrainer die junge Sportlerin beim Feldhandball sah und das Wurftalent entdeckte. Nach wenigen Monaten Speerwurftraining wurden bereits erste Erfolge erzielt. Das Werfen wurde Leiß bereits als Kind von ihrem Vater, der Sportlehrer und Wasserballer in Emden war, gezeigt.

Erfolge

Sie nahm an den Europameisterschaften 1958 in Stockholm teil 1958 in Stockholm und belegte mit 46,89 m den 10. Platz. (Es siegte Dana Zátopková mit überlegenen 56,02 m). Bereits als Teilnehmerin nominiert, verhinderte ein Muskelfaserriss die Teilnahme an den olympischen Sommerspielen 1960 in Rom.

Lotte Leiß startete in den 1970er Jahren für den Verein OSC Thier Dortmund und nahm an verschiedenen Deutschen Mannschaftsmeisterschaften als Speerwerferin teil, u. a. gemeinsam mit der Olympiasiegerin Annegret Richter.

Erfolge als Seniorin

In den späten 1970er Jahren startete Lotte Leiß eine Karriere als Seniorin, wobei sie nicht nur im Speer- und Diskuswurf, sondern auch im Hammerwurf und im Kugelstoßen sowie im Gewichtwerfen erfolgreich war.

Medaillenerfolge hatte Lotte Leiß bei diversen Senioren Weltmeisterschaften vor allem im Speerwurf.

Goldmedaillen / Weltmeistertitel:

1979 in Hannover in der Altersklasse W45 mit 36,28 m.
1985 in Rom in der Altersklasse W50 mit 35,38 m.
1993 in Myazaki in der Altersklasse W60 mit 32,58 m.
1999 in Gateshead in der Altersklasse W65 mit 26,56 m.
2004 in Sindelfingen (Winterwurf) in der Altersklasse W70 mit 23,92 m.
2006 in Linz (Winterwurf) in der Altersklasse W70 mit 23,21 m.
2008 in Clermont (Winterwurf) in der Altersklasse W75 mit 20,13 m.

Im Wurffünfkampf 2013 in Turin (Kugelstoß, Speerwurf, Hammerwurf, Gewichtwurf, Diskuswurf) wurde sie in der der Altersklasse W80 mit 3968 Punkten ebenfalls Weltmeisterin.

2019 in Torun in der Altersklasse W85 wurde sie Weltmeisterin im Speerwurf mit 13,04 m, im Hammerwurf mit 20,34 m sowie im Gewichtwurf mit 7,94 m.

Goldmedaillen / Europameistertitel:

1978 in Viareggio in der Altersklasse W45 mit 40,60 m im Speerwurf, mit 1,25 m im Hochsprung und in der 4x100 m Staffel mit 64,08s.
1980 in Helsinki in der Altersklasse W45 im Speerwurf mit 35,20 m.
1984 in Brighton in der Altersklasse W50 im Speerwurf mit 33,48 m.
1988 in Verona in der Altersklasse W55 im Speerwurf mit 33,70 m.
1994 in Athen in der Altersklasse W60 im Speerwurf mit 33,42 m.
2011 in Gent(Winterwurf) in der Altersklasse W75 im Speerwurf mit 20,85 m.
2012 in Zittau in der Altersklasse W75 im Speerwurf mit 20,56 m.
2015 in Nizza in der Altersklasse W80 im Speerwurf mit 15,32 m, im Hammerwurf mit 20,73 m und im Diskuswurf mit 13,76 m
2016 in Ancona (Winterwurf) in der Altersklasse W80 im Speerwurf mit 15,19 m.

Weitere Erfolge/Auszeichnungen:

1962

Bestennadelträgerin des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV)

1963

Bestennadelträgerin des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV)

Westdeutsche Meisterschaften, Hamm/Westf. 27./28. Juli 2. Platz mit 45,76 m

Rheinland-Meisterschaften, Bad Kreuznach, 23. Juni Landesmeisterin mit 41,96 m

1964

Bestennadelträgerin des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV)

Deutsche Meisterschaften, Berlin-West, (9.) August 7. Platz mit 45,46 m

Westdeutsche Meisterschaften, Essen, 26. Juli 2. Platz mit 46,13 m

Rheinland-Meisterschaften, Koblenz, 28. Juni Landesmeisterin mit 45,69 m

1965

Bestennadelträgerin des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV)

Deutsche Meisterschaften, Duisburg, (8.) August 8. Platz mit 45,17 m

Westdeutsche Meisterschaften, Koblenz 25. Juli 2. Platz mit 47,31 m

Rheinland-Meisterschaften, Höhr-Grenzhausen, 27. Juni Landesmeisterin mit 44,13 m

Mittelrheinisches Landesturnfest, Bad Kreuznach, 9. Juli

Dreikampf, Frauen 1. Platz: Lotte Leiß (1932) W33 (Sen.W30), TV Birkenfeld, 1.073 Pkt (11,7-3,84-8,53)

1966

Bestennadelträgerin des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV)

Westdeutsche Meisterschaften, Leverkusen, 23. Juli 5. Platz mit 41,37 m

Rheinland-Meisterschaften, Koblenz, 3. Juli Landesmeisterin mit 43,63 m

1967

Bestennadelträgerin des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV)

Deutsche Meisterschaften, Stuttgart, 4.–6. Augus 8. Platz mit 42,72 m

Westdeutsche Meisterschaften, Betzdorf, 16. Juli 4. Platz mit 43,35 m

Rheinland-Pfalz-Meisterschaften, Mainz, 1. Juli Rheinland-Pfalz-Meisterin mit 43,40 m

Rheinland-Meisterschaften, Andernach, 25. Juni Landesmeisterin

1968

Bestennadelträgerin des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV)

Westdeutsche Meisterschaften, Krefeld 28. Juli 5. Platz mit 41,74 m

Rheinland-Pfalz-Meisterschaften, Bad Kreuznach, 6. Juli Rheinland-Pfalzmeisterin mit 40,70 m

Rheinland-Meisterschaften, Koblenz, 22. Juni Landesmeisterin mit 42,46 m

1969

Bestennadelträgerin des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV)

Rheinland-Pfalz-Meisterschaften, Ludwigshafen, 5. Juli 2. Platz mit 41,38 m ,

Rheinland-Meisterschaften, Trier, 22. Juni 2. Platz mit 43,46 m

1970

Bestennadelträgerin des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV)

Westdeutsche Meisterschaften, Aachen, 25. Juli 3. Platz mit 44,80 m

Rheinland-Pfalz-Meisterschaften, Mainz, 27. Juni 2. Platz mit 43,50 m

Rheinland-Meisterschaften, Koblenz, 14. Juni Landesmeisterin mit 42,04 m

Diskuswurf Frauen 3. Platz mit 27,83 m

1971

Bestennadelträgerin des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV)

Rheinland-Meisterschaften, Koblenz, 26. Juni 4. Platz mit 42,12 m

2024 wurde sie genau 70 Jahre nach ihrem ersten Westfalenmeistertitel 1954 in Paderborn erneut Westfalenmeisterin. In den Jahren 1972 bis heute errang sie diesen Titel nahezu jedes Jahr.