Lina Muzur
Lina Muzur (* 1980 in Sarajewo, Jugoslawien) ist eine Journalistin, Autorin und seit 2020 Verlagsleiterin von Hanser Berlin.
Biografie
Kindheit und Studium
Lina Muzur floh mit elf Jahren mit ihrer Familie vor dem Krieg aus Bosnien nach Österreich und anschließend nach Prag, wo ihre Eltern noch heute leben. Muzur besuchte dort die Deutsche Schule und lernte die deutsche Sprache. Für ihr Studium zog sie nach Bamberg und studierte Englische Literaturwissenschaft und Philosophie; sie studierte außerdem in Edinburgh.[1]
Berufliche Karriere
Muzur startete als Lektorin beim Münchner Carl Hanser Verlag und betreute dort unter anderem Olga Grjasnowa, Karen Köhler und Navid Kermani. Im März 2015 wurde sie Leitende Lektorin im Programmbereich Literatur beim Aufbau Verlag. Seit 2020 leitet sie in der Nachfolge von Karsten Kredel Hanser Berlin, die Tochter des Carl Hanser Verlages in Berlin. Zuvor war sie bereits stellvertretende Verlagsleiterin.[2]
Muzur lebt mit ihrem Partner in Berlin und hat zwei Kinder.
Redaktionsarbeit
Muzur ist Mitglied feministischen Reaktionsnetzwerks „10nach8“. Als FAZ-Blog „Ich. Heute. 10 vor 8“ gestartet, wanderte die feministische Kolumne 2015 zur Zeit-Redaktion und erhielt den aktuellen Titel. Anlässlich des 10. Jubiläums des Blogs erschien das Buch „Politisch, poetisch, polemisch. Texte zur feministischen Gegenwart“.[3]
Muzur veröffentlicht regelmäßig eigene Artikel aus weiblicher Perspektive.[4][5][6]
Auswahl herausgegebener Werke
- Lina Muzur (Hg.), Annika Reich (Hg.): Das Herz verlässt keinen Ort, an dem es hängt. Weiter Schreiben – Literarische Begegnungen mit Autorinnen und Autoren aus Krisengebieten, Ullstein Verlag, Berlin 2018[7]
- Lina Muzur (Hg.): Sagte sie. 17 Erzählungen über Sex und Macht, Hanser Berlin 2018.
- Lina Muzur (Hg.): Hanser Berlin Leben, Reihe mit insgesamt zehn Essays von Elke Heidenreich, Theresia Enzensberger, Svenja Flaßpöhler, Emilia Roig, Heike Geißler, Doris Dörrie, Daniel Schreiber, Karen Köhler, Daniela Dröscher und Felicitas Hoppe; Hanser Berlin 2024–2026.[8]
Einzelnachweise
- ↑ Lina Muzur. In: Internationales Literaturfestival Berlin. Peter-Weiss-Stiftung für Kunst und Politik e.V., 2016, abgerufen am 6. Januar 2025.
- ↑ Lena Karger: „Bei jedem Umzug kommen mehr und mehr Bücher weg“. Welt, 18. Juli 2022, abgerufen am 12. Januar 2025.
- ↑ Politisch, poetisch, polemisch. ex libris, abgerufen am 12. Januar 2025.
- ↑ Lina Muzur: „Dark Tourism“: Reisen zum Leid der anderen. In: Zeit Online. 4. März 2016, abgerufen am 12. Januar 2025.
- ↑ Lina Muzur: Integration: Na klar, dieses Balkan-Temperament. In: Die Zeit Online. 24. Januar 2020, abgerufen am 12. Januar 2025.
- ↑ Lina Muzur: Muttersein: Ich muss. In: Die Zeit Online. 10. Oktober 2024, abgerufen am 12. Januar 2025.
- ↑ Lina Muzur (Hg.), Annika Reich (Hg.) Das Herz verlässt keinen Ort, an dem es hängt. Perlentaucher. Das Kulturmagazin, 11. Januar 2025, abgerufen am 12. Januar 2025.
- ↑ Nicole Stecker: „Altern“ von Elke Heidenreich. WDR1, 24. Juni 2024, abgerufen am 12. Januar 2025.