Likouala-aux-Herbes

Likouala-aux-Herbes
Likuala-Essubi, Grüner Likuala
Die Mündung des Likouala-aux-Herbes

Die Mündung des Likouala-aux-Herbes

Daten
Lage Kongo Republik Republik Kongo
Flusssystem Kongo
Abfluss über Sangha → Kongo → Atlantik
Quelle Etwa 70 km südlich der Grenze zur Zentralafrikanischen Republik
2° 22′ 0″ N, 17° 8′ 0″ O
Quellhöhe ca. 400 m
Mündung in den SanghaKoordinaten: 0° 52′ 17″ S, 17° 8′ 0″ O
0° 52′ 17″ S, 17° 8′ 0″ O
Mündungshöhe 295 m
Höhenunterschied ca. 105 m
Sohlgefälle ca. 0,26 ‰
Länge über 400 km
Einzugsgebiet 25.000 km²[1]
Abfluss am Pegel Botouali[1][2]
AEo: 24.800 km²
Lage: 50 km oberhalb der Mündung
MNQ 1953–1993
MQ 1953–1993
Mq 1953–1993
MHQ 1953–1993
105 m³/s
285 m³/s
11,5 l/(s km²)
574 m³/s
Linke Nebenflüsse Tonga
Rechte Nebenflüsse Baily
Der Likouala-aux-Herbes im Einzugsgebiet des Sangha (unten rechts)

Der Likouala-aux-Herbes im Einzugsgebiet des Sangha (unten rechts)

Der Likouala-aux-Herbes (auch: Likuala-Essubi oder deutsch: Grüner Likuala) ist ein Fluss in der Republik Kongo.

Verlauf

Er entspringt etwa 70 km südlich der Grenze zur Zentralafrikanischen Republik im Departement Likouala auf etwa 400 Metern Höhe. Er hat nur ein geringes Gefälle, und mäandriert daher sehr stark. Der Fluss fließt überwiegend in südlicher Richtung, bis er nach etwa 400 km Luftlinie in den Sangha mündet.

Der Likouala-aux-Herbes ist vom Likouala-Mossaka zu unterscheiden, der sich etwa 50 km nach der Mündung des Likouala-aux-Herbes mit dem Sangha die Mündung teilt.

Hydrometrie

Durchschnittliche monatliche Durchströmung des Likouala gemessen an der hydrologischen Station in Botoual, etwa 50 km oberhalb der Mündung in m³/s (1953–1993).[1]

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Schutzgebiete

Direkt am Fluss befindet sich das 4400 km² große Réserve Communautaire du Lac Télé/Likouala-aux-Herbes Ramsar-Schutzgebiet mit dem Tele-See in seinem Zentrum.[3]

Namensgebung

Der Likouala-aux-Herbes (deutsch etwa: Likouala mit Kräutern) wurde auch als Likuala-Essubi (deutsch: Grüner Likuala) bezeichnet, da sein gesamtes Ufer mit Schilf bewachsen ist und schwimmende Inseln aus Schilfgras die Schifffahrt behindern.[4]

Geschichtliches

Ende des 19. Jahrhunderts lag der Flusslauf zunächst in Französisch-Äquatorialafrika. Mit dem Marokko-Kongo-Vertrag von 1911 wurde der Likouala-aux-Herbes zu einem Teil zum Grenzfluss zu Neukamerun, das vertragsgemäß an das deutsche Reich abgetreten wurde.[5] Der Friedensvertrag von Versailles stellte 1919 den alten Zustand wieder her.

Trivia

Der Mokele-Mbembe, ein mythisches Wesen, soll in den Urwäldern um den See und den Fluss leben.

Einzelnachweise

  1. a b c Banque de données hydrologiques des affluents congolais du fleuve Congo-Zaïre et informations physiographiques. (PDF) Abgerufen am 8. November 2020.
  2. Spatiotemporal variations in hydrological regimes within Central Africa during the XXth century. (PDF; 1,2 MB) horizon.documentation.ird.fr (englisch) abgerufen am 12. August 2018
  3. Landscape-Scale Conservation in the Congo Basin (PDF; 8,5 MB)
  4. Stichwort: Likuala-Essubi. In: Deutsches Kolonial-Lexikon. Band 2. S. 456.
  5. Karl Ritter: Neu-Kamerun, das von Frankreich an Deutschland im Abkommen vom 4. November 1911 abgetretene Gebiet. Gustav Fischer Verlag. Jena. 1912. S. 27. Link. Abgerufen am 21. März 2025.