Ligerz
| Ligerz | |
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| Staat: | |
| Kanton: | |
| Verwaltungskreis: | Biel/Bienne |
| BFS-Nr.: | 0740 |
| Postleitzahl: | 2514 |
| Koordinaten: | 577095 / 214932 |
| Höhe: | 433 m ü. M. |
| Höhenbereich: | 429–813 m ü. M.[1] |
| Fläche: | 1,79 km²[2] |
| Einwohner: | 525 (31. Dezember 2024)[3] |
| Einwohnerdichte: | 293 Einw. pro km² |
| Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
7,2 % (31. Dezember 2024)[4] |
| Gemeindepräsidentin: | Brigitte Wanzenried Stucki |
| Website: | www.ligerz.ch |
![]() Ligerz
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| Lage der Gemeinde | |
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Ligerz (berndeutsch []/[], französisch Gléresse, frankoprovenzalisch []/[])[5] ist ein Dorf und eine Einwohnergemeinde sowie eine Burgergemeinde im Schweizer Kanton Bern. Sie gehört zum Verwaltungskreis Biel/Bienne. Die ehemals selbständige reformierte Kirchgemeinde Ligerz bildet seit dem 1. Januar 2010 gemeinsam mit der ehemaligen Kirchgemeinde Twann-Tüscherz die fusionierte Kirchgemeinde Pilgerweg Bielersee.
Die Gemeinde umfasst auch die Weiler Schernelz, Bipschal und das westlich des Twannbachs gelegene Kleintwann. Der südwestlich angrenzende deutschsprachige Weiler Schafis (frz. Chavannes) gehört politisch zu La Neuveville, postalisch zu Ligerz.
Geographie
Ligerz liegt im Berner Seeland am Nordufer des Bielersees. Die Nachbargemeinden von Norden beginnend im Uhrzeigersinn sind Plateau de Diesse, Twann-Tüscherz und La Neuveville.
Geschichte

Die Anwesenheit von Menschen von der Bronzezeit bis in die Römerzeit ist durch Streufunde belegt; beim benachbarten Schafis ist eine jungsteinzeitliche Siedlung nachgewiesen. Die in einer Abschrift von 1441 überlieferte früheste Erwähnung des Ortes als Lieresse geht auf das Jahr 1178 zurück, 1218 ist ein Volmarus de Liegerche bezeugt. Der Ortsname ist wahrscheinlich eine Ableitung von frankoprovenzalisch als Flurname häufig belegtem gllère < lat. glārea ‹Kies(-boden), Ufergeröll› mit dem Suffix -esse < -īcia.
Bevölkerung
Ligerz ist zu 90,2 % eine deutschsprachige Gemeinde. 6,4 % sind französischsprachig.
Politik
Gemeindepräsidentin ist Brigitte Wanzenried Stucki (Stand 2025).
Die Stimmenanteile der Parteien anlässlich der Nationalratswahl 2023 betrugen: SVP 26,2 % (+5,9 %), SP 20,0 % (+6,2 %), GPS 16,2 % (−0,2 %), FDP 11,5 % (−0,9 %), glp 10,6 % (+2,0 %), Mitte 10,2 % (−12,0 %), EDU 2,5 % (+2,3 %), EVP 0,5 % (−1,4 %).[6]
Kunst, Kultur
Von 2005 bis 2010 fand in Ligerz die Ligerzer Opernwerkstatt statt.[7]
Sehenswürdigkeiten
- Kirche oberhalb des Dorfes
- Rebbaumuseum am Bielersee (Hof Ligerz)
Verkehr
Das Dorf liegt an der Bahnstrecke Lausanne–Biel/Bienne der Schweizerischen Bundesbahnen. In dessen unmittelbarer Nähe steht die Talstation der Standseilbahn Vinifuni Ligerz–Prêles[8]. Die Einspurigkeit der SBB-Strecke soll durch den Ligerztunnel enden, wobei der Halt Ligerz bereits im Dezember 2024 aufgehoben wurde. Seither werden Ersatzbusse angeboten.[9] Ausserdem gibt es eine Schiffslandestelle der Bielersee-Schifffahrts-Gesellschaft und der Société de navigation sur les lacs de Neuchâtel et Morat (LNM).
Persönlichkeiten
- Amanda Tröndle-Engel (1861–1956), Pädagogin und Malerin
- Walter Clénin (1897–1988), Künstler, Professor für bildende Kunst; seit 1977 Ehrenbürger von Ligerz
- Barbara Lischetti (1954–2003), Juristin
- Bruno Martin (* 1961), Winzer und Grossrat (parteilos).
Impressionen
-
Kirche -
Gaberelhaus -
Aarberger-haus -
Schiffsteg -
Standseilbahn Ligerz–Tessenberg
Literatur
- Anne-Marie Dubler: Ligerz. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Heidi Lüdi, Jürg Schweizer, Karin Zaugg, Walter Rey: Ligerz Gléresse (= Schweizerische Kunstführer. Nr. 871/872, Serie 88). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bern 2010, ISBN 978-3-85782-871-3.
- 'Andres Moser: Die Kunstdenkmäler des Kantons Bern. Landband III: Der Amtsbezirk Nidau 2. Teil (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz. 106). Wiese, Basel 2005, ISBN 3-906131-80-7, S. 341–408 (PDF;6,2 MB).
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Ligerz
- Offizielle Website der Kirchgemeinde Pilgerweg Bielersee
- Bundesamt für Kultur: Ligerz im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz
Einzelnachweise
- ↑ Geographische Kennzahlen - Suche Gemeindestand 06.04.2025. Bei späteren Gemeindefusionen Höhenbereich aufgrund Stand 1. Januar 2025 zusammengefasst. Abruf am 29. August 2025.
- ↑ Geographische Kennzahlen - Suche Gemeindestand 06.04.2025. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2025 zusammengefasst. Abruf am 29. August 2025.
- ↑ Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Bezirken und Gemeinden, 1991-2024. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 28. August 2025
- ↑ Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach institutionellen Gliederungen, Staatsangehörigkeit (Kategorie), Geschlecht und Alter, 2010-2024. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 28. August 2025
- ↑ Andres Kristol: Ligerz BE (Nidau). In: Dictionnaire toponymique des communes suisses – Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen – Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri (DTS|LSG). Centre de dialectologie, Université de Neuchâtel, Verlag Huber, Frauenfeld/Stuttgart/Wien 2005, ISBN 3-7193-1308-5, und Éditions Payot, Lausanne 2005, ISBN 2-601-03336-3, S. 535 f.
- ↑ Nationalratswahlen 2023. Ligerz. Bundesamt für Statistik, 22. Oktober 2023, abgerufen am 29. Januar 2025.
- ↑ Ligerzer Opernwerkstatt 2005–2010.
- ↑ Martin Schweizer: Vinifuni Ligerz–Prêles, ehemalige Ligerz-Tessenberg-Bahn. Prellbock Druck & Verlag, Leissigen 2013, ISBN 978-3-907579-54-1.
- ↑ Vanessa Naef: Letzter Halt Ligerz: Der Eisenbahn-Halt beim über hundertjährigen Bahnhof ist jetzt Geschichte. In: ajour.ch. 24. Dezember 2024, abgerufen am 29. Januar 2025.


