Lew Nikolajewitsch Lobow

Lew Nikolajewitsch Lobow (russisch Лев Николаевич Лобов; * 14. Mai 1927 in Bogorodsk, Sowjetunion; † 26. Mai 2018 in Moskau) war ein sowjetischer Schauspieler, Fernsehregisseur und Filmproduzent.

Biografie

Herkunft und Privates

Lew Lobow hatte drei Geschwister. Sein Vater war für die KPdSU tätig und nahm am Deutsch-Sowjetischen Krieg teil. Die Mutter lebte währenddessen mit den Kindern in Swerdlowsk.

Im August 1957 war Lobow in einen Konflikt während einer Feierlichkeit verwickelt und wurde anschließend von zwei Frauen der Vergewaltigung bezichtigt. Er erhielt eine Haftstrafe von drei Jahren, erwirkte im Berufungsverfahren jedoch einen Freispruch und konnte im Frühjahr 1958 das Gefängnis verlassen.[1]

Sein Grab befindet sich auf dem Donskoi-Friedhof.[2]

Laufbahn

Als Jugendlicher stach Lobow durch sein akrobatisches Talent heraus und begann eine Artistenausbildung an der Staatlichen Zirkusschule, musste diese jedoch 1950 nach einem Unfall beenden. Ein Bekannter, der am Staatlichen All-Unions-Institut für Kinematographie studierte, empfahl ihm, sich ebenfalls dort zu bewerben. Nach dem erfolgreichen Auswahlverfahren unter 500 Teilnehmern[1] besuchte Lobow die Hochschule bis 1954 und lernte dort unter Wassili Wanin und Wladimir Belokurow. Danach war er zehn Jahre als Darsteller am Moskauer Staatstheater der Kinodarsteller tätig.[3]

1953 gab er in Konstantin Judins Застава в горах (Sastawa w gorach) sein Filmdebüt. Bis Anfang der 1980er Jahre folgten noch über 40 weitere Engagements vor der Kamera, wobei Lobow v. a. für das Mosfilmstudio in Erscheinung trat.[4] Von 1964 bis 1965 arbeitete er dort auch als Regieassistent und war danach als Fernsehregisseur[3] und über einen Zeitraum von 21 Jahren als Produzent beim Studio Zentrnautschfilm aktiv.[1]

Filmografie (Auswahl)

Darsteller

  • 1954: Der Ersatzspieler (Sapasnoi igrok)
  • 1955: Der Weltmeister (Tschempion mira)
  • 1955: Freie Fahrt für Katja (Dobroje utro)
  • 1956: Wanja, das geht zu weit (Soldat Iwan Browkin)
  • 1956: Das Schicksal des Trommlers (Sudba barabanschtschika)
  • 1956: Nun schlägt's 13! (Karnawalnaja notsch)
  • 1956: Ilja Muromez
  • 1957: Fahrt über drei Meere (Choschdenije sa tri morja)
  • 1958: Wanja erobert Neuland (Iwan Browkin na zeline)
  • 1959: Der Himmel ruft (Nebo sowjot)
  • 1961: Flammende Jahre (Powest plamennych let)
  • 1963: Häuptling der Rothäute (Delowyje ljudi)
  • 1963: Eroberer der Lüfte (Im pokarjajetsja nebo)
  • 1968: Schild und Schwert (Schtschit i metsch)
  • 1972: Bändigung des Feuers (Ukroschtschenije ognja)

Regieassistent

  • Двадцать лет спустя (Dwadzat let spustja)

Einzelnachweise

  1. a b c biografischer Artikel über Lobow. dzen.ru, abgerufen am 4. September 2025 (russisch).
  2. Lobow Lew Nikolajewitsch. bozaboza.ru, abgerufen am 5. September 2025 (russisch).
  3. a b Biografie. kino-teatr.ru, abgerufen am 5. September 2025 (russisch).
  4. Filmografie. kino-teatr.ru, abgerufen am 4. September 2025 (russisch).