Lesbos (Sohn des Lapithes)

Lesbos, griechisch Λέσβος, Lésbos, lateinisch und deutsch auch Lesbus, ist eine Gestalt der griechischen Mythologie und gehört zum sagenhaften Volksstamm der Lapithen.[1] Er gab der Insel Lesbos den Namen. Hauptquelle ist der antike Autor Diodor.

Mythos

Diodor[2] legt eine lange Ahnenreihe vor mit göttlicher Abstammung: „Um diese Zeit (als Makareus[3] Lesbos in Besitz nahm) führte Lesbos, der Sohn des Lapithes, Enkel des Aiolos (Hippotades)[4] und Urenkel (eines noch älteren) Aiolos[5] , Ansiedler auf die vorhin genannte Insel (Lesbos) und erhielt Methymna, die Tochter des Makareus, zur Ehe und Teil an dem Besitz des Landes. Er wurde ein angesehener Mann, und man hieß nach ihm die Insel Lesbos und die Einwohner Lesbier.“[6]

Lesbos' Abstammungsmythos endet also mit einer Hochzeit und einer Landnahme, als Eponymos lebt er im Namen der Insel weiter. Sonst wird von ihm nichts überliefert und er bleibt ein kleiner Baustein innerhalb der Familiengeschichte von berühmteren und bekannteren Aioliden.

Quellen

  • Diodor: Historische Bibliothek 5, 81; Edition Wurm, Erstes Bändchen, Teile 1–5, Metzler, Stuttgart 1829, Seite 602, deutsche Übersetzung, books.google.de.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Roscher, Lapithen, siehe Literatur.
  2. Es gibt von anderen Autoren auch andere, teils verwirrende Genealogien; siehe dazu bei den folgenden Gestalten und unten Literatur, Roscher: Aiolos; Stoll: Hippotes.
  3. Sohn des Aiolos (Stammvater).
  4. Aiolos Hippotades, das ist der Sohn des Hippotes, Homer, Odyssee 10, 2, 36.
  5. Roscher meint, dass Diodor diesen Aiolos hinzuerfunden hat und eigentlich mit dem Stammvater der Aioler Aiolos zu identifizieren sei, Roscher, Aiolos, S. 193, 65 bis 194, 3–4.
  6. Diodor 5, 81.