Lene Wenck

Lene (Helene) Emilie Wenck (* 7. Juni 1889 in Giebichenstein; † 18. August 1976 in Freiburg im Breisgau) war eine deutsche Schriftstellerin und Übersetzerin.

Wencks Eltern waren der Historiker Karl Wenck und dessen Ehefrau Anna, geb. Schliemann. Lene Wenck war über die Familie der Mutter eine Großnichte von Heinrich Schliemann. Sie besuchte Schulen in Marburg, Halle und Weimar sowie anschließend die Frauenschule in Berlin. Von 1911 bis 1915 arbeitete sie als Sekretärin, im Ersten Weltkrieg dann von 1915 als Krankenschwester und Leiterin von Soldatenheimen und Feldbüchereien an der Ost- und Westfront. Anschließend arbeitete sie wieder als Sekretärin, von 1930 bis 1936 beim Direktor des Deutschen Archäologischen Instituts in Athen. Anschließend lebte sie wieder in Berlin.

Wenck publizierte Erzählungen und Fortsetzungsromane in großen deutschen Zeitschriften und Zeitungen. 1940 heiratete sie in Cincinnati den Archäologen Georg Karo, mit dem sie 1939 aufgrund der nationalsozialistischen Rassenpolitik (Karo war jüdischer Herkunft) in die USA emigriert war. Nach 1940 lebte das Paar in Claremont.

1953 kehrten Lene Wenck und ihr Mann nach Deutschland zurück und lebten in Freiburg i.Br., wo Georg Karo zum Honorarprofessor ernannt wurde. Nach 1940 sind Übersetzungen die einzigen Publikationen, die von ihr bekannt sind.

• Konsul Holtmans Tochter: Roman. Westermann, Braunschweig / Hamburg 1922.
• Das singende Meer: Novelle. Schloeßmann, Hamburg, Leipzig 1920.
• Dollar und Gloria: Die Geschichte eines Auslanddeutschen. Heimat-Verlag, Halle 1930.
• Herakles und das Existenzminimum. Glöckner-Verlag, Wien 1930 (Glöckner-Bücher; 58).
• Despina Bronsart: ein Mädchengeschichte. Thienemann, Stuttgart 1939.
• Ein Sommer mit Petra. Thienemann, Stuttgart 1939.
• Übersetzung aus dem Englischen: Henry Friedmann: Zum Traben geboren. Thienemann, Stuttgart 1955.

• Rolf Düsterberg: Wenck, Lene (Helene) Emilie (verh. Wenck-Karo). In: Ders.: Lexikon der „ausgezeichneten“ Schriftstellerinnen des Dritten Reiches. 65 biografische Skizzen. Brill, Schöningh, Paderborn 2025, ISBN 978-3-506-79701-8, S. 164f.