Leichtathletik-Länderkämpfe mit deutscher Beteiligung 1999

Leichtathletik-Länderkämpfe
mit deutscher Beteiligung 1999
1. Länderkampf 1999, Werfer
00(U23-Männer/U23-Frauen/Junioren/Juniorinnen)
:
Italien ITADeutschland GERFrankreich FRA
ItalienItalien Bracciano-Vigna di Valle
6./7. März 1999
1. Frankreich FRA
2. Deutschland GER
3. Italien ITA
91 P
88 P
85 P
00Teilwertung U23-Männer 1. Italien ITA
2. Deutschland GER
3. Frankreich FRA
27 P
22 P
17 P
00Teilwertung U23-Frauen 1. Frankreich FRA
2. Italien ITA
3. Deutschland GER
25 P
21 P
20 P
00Teilwertung Junioren 1. Deutschland GER
1. Frankreich FRA
3. Italien ITA
26 P
26 P
14 P
00Teilwertung Juniorinnen 1. Italien ITA
1. Frankreich FRA
3. Deutschland GER
23 P
23 P
20 P
2./3. Länderkampf 1999, Werfer (Männer/Frauen):
Australien AUSDeutschland GERNeuseeland NZL / Australien AUSDeutschland GER
Australien Brisbane
12./13. März 1999
1. Deutschland GER
2. Australien AUS
3. Neuseeland NZL
61 P
45 P
26 P
1. Deutschland GER
2. Australien AUS
80 P
52 P
00Teilwertung Männer
00AUS-GER-NZL
1. Deutschland GER
2. Australien AUS
3. Neuseeland NZL
35 P
19 P
12 P
00Teilwertung Männer
00AUS-GER
1. Deutschland GER
2. Australien AUS
43 P
23 P
00Teilwertung Frauen
00AUS-GER-NZL
1. Deutschland GER
1. Australien AUS
3. Neuseeland NZL
26 P
26 P
14 P
00Teilwertung Frauen
00AUS-GER
1. Deutschland GER
2. Australien AUS
37 P
29 P
4. Länderkampf 1999, Zehnkampf (Männer):
Deutschland GER „Zehnkampf-Team“ – Vereinigte Staaten USA „Decathlon-Team“
Deutschland Aachen
7./8. August 1999
1. Vereinigte Staaten USA
2. Deutschland GER
39.980 P
39.975 P
5. Länderkampf 1999, Zehnkampf (U23-Männer):
Deutschland GERFrankreich FRAVereinigtes Konigreich GBRItalien ITASchweiz SUI
Deutschland Bernhausen
14./15. August 1999
1. Deutschland GER
2. Schweiz SUI
3. Frankreich FRA
4. Italien ITA
5. Vereinigtes Konigreich GBR
21.658 P
21.334 P
20.913 P
19.246 P
17.378 P
6. Länderkampf 1999, Siebenkampf (U23-Frauen):
Deutschland GERFrankreich FRAVereinigtes Konigreich GBRItalien ITA
Deutschland Bernhausen
14./15. August 1999
1. Frankreich FRA
2. Deutschland GER
3. Italien ITA
4. Vereinigtes Konigreich GBR
15.394 P
15.231 P
14.697 P
14.512 P
7. Länderkampf 1999, Straßenlauf (U23-Männer):
Deutschland GERFrankreich FRASchweiz SUI
Deutschland Kassel
25. September 1999
1. Deutschland GER
2. Frankreich FRA
3. Schweiz SUI
3:20:47 h
3:22:59 h
3:32:21 h
8. Länderkampf 1999, Straßenlauf (U23-Frauen):
Deutschland GERFrankreich FRASchweiz SUI
Deutschland Kassel
25. September 1999
1. Deutschland GER
2. Frankreich FRA
3. Schweiz SUI
4:06:56 h
4:07:50 h
4:09:02 h
Chronik
Länderkämpfe 1998 Länderkämpfe 2000

Im Jahr 1999 wurden acht Leichtathletikländerkämpfe mit deutscher Beteiligung in sieben Veranstaltungen ausgetragen. Das waren zwei Vergleiche mehr als im Vorjahr. Allerdings sind die Zahlen nicht wirklich eins zu eins vergleichbar. Begründet ist das in unterschiedlichen Verfahren zur Wertung der Länderkämpfe. Es gab Vergleiche mit gemeinsamer Wertung für Männer und Frauen und solche mit einer Wertung nur für Männer oder nur für Frauen. Außerdem wurde auch wieder eine Veranstaltung mit Wertungen für zwei Länderkämpfe gleichzeitig ausgetragen. Nach in der Vergangenheit üblicher Zählung mit stets getrennter Wertung für Männer oder für Frauen wären 1999 elf Vergleiche zustande gekommen, 1998 wären es acht gewesen.

Die Zahl der Begegnungen pro Jahr hielt sich wieder sehr im Rahmen auf einem niedrigen Niveau. Die größte Anzahl von 27 Begegnungen hatte es 1974 gegeben.

Nicht berücksichtigt sind Veranstaltungen wie der sogenannte „Lugano-Cup“, ein Weltcup der Geher unter dem Dach des Weltleichtathletikverbands (früher: IAAF)[1], der ab 1965 unter Regie des Europäischen Leichtathletikverbands durchgeführte Leichtathletik-Europacup[2][3] sowie ähnliche Events. Hier handelt es sich um Veranstaltungen, die als eigene Wettbewerbe ähnlich wie auch der Leichtathletik-Continentalcup (ab 1999)[4] und der Geher-Europacup (ab 1999) außerhalb der üblichen Länderkämpfe durchgeführt wurden.

Entwicklung des Länderkampfwesens

Die Bedeutung der Ländervergleiche blieb weiter auf einem Niveau, das nicht vergleichbar war mit der Zeit bis in die 1960er und Anfang 1970er Jahre. Die meisten Begegnungen wurden für Nachwuchsathleten reserviert, in diesem Jahr gab es drei Vergleiche in zwei Veranstaltungen ohne Altersbeschränkung, das waren der Zehnkampf gegen die USA sowie die Veranstaltung der Werferinnen und Werfer in Australien. Außerdem bestand das Angebot ausschließlich aus eingeschränkten Teilbereichen des Leichtathletikprogramms. Nicht eine einzige Begegnung in diesem Jahr umfasste das allgemeine leichtathletische Programm. Vor allem die Konkurrenz durch andere Events wie Welt- und Europameisterschaften, Olympische Spiele, Golden bzw. Diamond League hatte zu diesen Veränderungen und dieser Entwicklung geführt. Im Hinblick auf das Leichtathletikprogramm einer Saison mit Relevanz für Medien und Öffentlichkeit waren Länderkämpfe fast bedeutungslos geworden.

In den Vergleichen 1999 gab es – wie oben schon erwähnt – keinen einzigen Länderkampf mit dem allgemeinen leichtathletischen Programm. Auf dem Programm standen die Wettbewerbsbereiche Mehrkampf (3 Vergleiche), Werfen (3) und Straßenlauf (2). Alle anderen Kategorien wie spezielle Angebote für Springer, Geher oder Bahnläufer wurden nicht ausgetragen.

Zum ersten Mal seit 1976 gab es auch wieder eine Veranstaltung, bei der zwei Länderkämpfe gleichzeitig stattfanden. Am 12./13. März traten die deutschen Werferinnen und Werfer in Brisbane an. Australien und Neuseeland waren die Gegnerländer und die Wettkämpfe wurden zum einen ausgewertet als Länderkampf zwischen allen drei Teilnehmern und zum anderen als Begegnung zwischen Deutschland und Australien.

Es fällt auch auf, dass die an den Ländervergleichen beteiligten Nationen sich mehr und mehr auf wenige Nationen beschränken. Es gab damals das alljährliche Aufeinandertreffen der Zehnkämpfer mit den USA. Die weiteren Gegner kamen mit wenigen Ausnahmen nur noch aus Frankreich, Italien, Großbritannien und der Schweiz. Die Vielfalt mit Kontrahenten aus vielen anderen europäischen und auch nicht-europäischen Ländern war verloren gegangen.

Den für viele Jahrzehnte dominierenden klassischen Länderkampf zwischen zwei Nationen mit je zwei Teamvertretern gab es nun schon seit vielen Jahren nicht mehr und durch die drastische Verringerung der Länderkampfanzahlen hatte auch die Vielfalt der Art von Veranstaltungen – hier beschrieben im Abschnitt „Verschiedene Formen von Länderkämpfen“ – deutlich abgenommen.

Saisonhöhepunkt

Seit der Einführung eines Zwei-Jahres-Rhythmus für die Austragung der Leichtathletik-Weltmeisterschaften gab es in jeder Saison mit den Olympischen Spielen, den Europameisterschaften oder den Weltmeisterschaften einen besonderen Saisonhöhepunkt. In diesem Jahr standen die Weltmeisterschaften von Sevilla, ausgetragen vom 20. bis 29. August, im Mittelpunkt. Das deutsche Team errang dort vier Goldmedaillen, das war eine weniger als zwei Jahre zuvor. Darüber hinaus eroberte Deutschland vier Silbermedaillen (1997: 1) und vier Bronzene (1997: 4). Damit belegte die Mannschaft im Medaillenspiegel Rang vier hinter den USA (10 G / 3 S / 4 B) und Russland (5 G / 4 S / 3 B).

Außerdem gab es 1999 auch wieder einen Europacup Dieses Event hatte jedoch inzwischen stark an Bedeutung verloren. In der Regel wurden die Teilnehmerländer nicht durch ihre stärksten Athletinnen und Athleten vertreten, sodass die dort erzielten Ergebnisse im Hinblick auf die wirkliche Leistungsstärke der Nationen kaum Aussagekraft besaßen.

Bilanz

In der Saison 1999 gab es für die deutschen Leichtathleten in ihren acht Länderkämpfen fünf Siege und drei Niederlagen, womit die Bilanz nach einer Saison mit mehr Niederlagen als Siegen wieder positiv war.

Die gemeinsamen Teams von Männer und Frauen gewannen zwei seiner Länderkämpfe in dieser Saison:

Für die gemeinsamen Teams gab es eine Niederlage:

Die deutschen Männer siegten in ihren Länderkämpfen zweimal:

Eine Niederlage mussten die deutschen Männer hinnehmen:

Die deutschen Leichtathletinnen entschieden einen Länderkampf für sich:

In einem ihrer beiden Länderkämpfe bezogen die deutschen Leichtathletinnen eine Niederlage:

  • Siebenkampfvergleich gegen Frankreich, Großbritannien und Italien am 14./15. August in Bernhausen (Platz zwei hinter Frankreich)

Die Saisonbilanzen lauteten zwei zu eins für die Länderkämpfe mit gemeinsamen Wertungen für Männer und Frauen (identisch mit dem Wert von 1998), zwei zu eins für Begegnungen mit alleiniger Wertung für Männer (im Vorjahr: null zu zwei) und eins zu eins mit alleiniger Wertung für Frauen (Vorjahr: null zu eins). Die Bilanz aller Vergleiche im Jahr 1999 war mit fünf zu drei positiv.

Am Ende des Jahres hatte die deutsche Mannschaft in Begegnungen mit gemeinsamer Wertung für beide Geschlechter in ihren nun 33 Vergleichen achtzehn Siege und fünfzehn Niederlagen erlitten. Die Gesamtbilanz blieb damit zum dritten Mal in Folge positiv, nachdem der Stand von 1991 bis 1993 ausgeglichen und 1990 sowie von 1994 bis 1996 negativ gewesen war.

Die Bilanz der deutschen Männermannschaft in ihren insgesamt 468 Vergleichen stand jetzt bei 317 Siegen, vier Unentschieden und 147 Niederlagen.

Die deutschen Frauen hatten seit 1928 in 234 Aufeinandertreffen insgesamt 134 Siege errungen, vier Unentschieden erzielt und 96 Niederlagen hinnehmen müssen.

In der Gesamtsumme aller ihrer Länderkämpfe seit 1921 hatten die deutschen Leichtathleten von 735 Vergleichen 469 gewonnen, 258 verloren und acht Unentschieden erzielt. 96 der Niederlagen stammten dabei aus Begegnungen mit mehr als zwei Nationen. Dort gab es 51 zweite Plätze, 28 dritte, zehn vierte, drei fünfte Ränge, zwei sechste und einen siebten Platz sowie eine Platzierung ohne Wertung hinter vier Gegnerteams.

Verschiedene Formen von Länderkämpfen

Die folgende Auflistung umfasst alle unterschiedlichen Arten von Länderkämpfen aus der Vergangenheit und Gegenwart bis 1999. In dieser Breite wurden Vergleiche aufgrund der abnehmenden Bedeutung von Länderbegegnungen in den letzten Jahren jedoch nicht mehr praktiziert.

  • Vergleiche mit einer Mischung von Disziplinen aus dem allgemeinen leichtathletischen Programm
    Das war die klassische Form von Ländervergleichen. Jede Nation war in der Regel mit zwei Athleten je Disziplin vertreten. Bei den Männern waren hier zwanzig Wettbewerbe je Länderkampf zum Standard geworden. Allerdings wurden die beiden Langstrecken über 5000 und 10.000 Meter später in der Regel verkürzt als Rennen über 3000 und 5000 Meter durchgeführt oder auch durch einen einzigen Langstreckenwettbewerb ersetzt. Aus dem olympischen Wettbewerbskatalog fehlten demnach in der Regel nur der 10.000-Meter-Lauf, der Marathonlauf, die beiden Gehwettbewerbe und der Zehnkampf.
    Der Länderkampfdisziplinkatalog bei den Frauen hatte bis 1968 standardmäßig aus elf Disziplinen bestanden und war mit den damals bei Olympischen Spielen angebotenen Frauenwettbewerben identisch. Von 1969 an gab es hier Veränderungen: Mit dem 1500-Meter-Lauf sowie der 4-mal-400-Meter-Staffel wurden zwei neue Wettbewerbe, die bei den Europameisterschaften 1969 in das Programm aufgenommen worden waren, mit in den Katalog der Frauenländerkämpfe integriert. Neu hinzu kamen dann auch Rennen über 3000 Meter und 400 Meter Hürden, zwei Laufdisziplinen, die 1984 olympisch geworden waren. 1993 wurde in einem Länderkampf auch schon der 3000-Meter-Hindernislauf – olympisch ab 2008 – für Frauen mit einbezogen. Hinzu kamen für die Frauen ebenfalls der Stabhochsprung (olympisch ab 2000), Dreisprung (olympisch ab 1996) und Hammerwurf (olympisch ab 2000). In Angleichung an das Männerprogramm wurde der 3000-Meter-Lauf 1996 durch den 5000-Meter-Lauf abgelöst. Damit waren es insgesamt neunzehn Wettbewerbe.
    In seltenen Fällen gab es in Länderkämpfen sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern Abweichungen vom Standard in Form von Hinzunahme oder Weglassen einzelner Disziplinen. Diese Länderkampfform, die für eine lange Zeit Kern von Leichtathletikländerkämpfen war, wurde immer weniger praktiziert und wurde mehr und mehr fast zur Ausnahme. Sie besaß angesichts der Konkurrenz bedeutender anderer Events nicht mehr die Attraktivität früherer Jahre. Bei den wenigen Austragungen solcher Vergleiche waren in aller Regel nun auch mehr als zwei Länder beteiligt und fast ausnahmslos gab es Altersbeschränkungen.
  • Vergleiche in Teildisziplinen der Leichtathletik:
    • Vergleiche im Mehrkampf – bei den Frauen im Siebenkampf (bis 1980: Fünfkampf), bei den Männern im Zehnkampf
      Die Zahl der Vertreter je Land war dabei nicht standardisiert. In der Regel wurden von den gestarteten Teilnehmern nicht alle gewertet. Bei vier Vertretern je Disziplin beispielsweise wurden oft die drei Besten gewertet.
    • Vergleiche der Geher
      Diese Begegnungen fanden bei den Männern meist in Form von Straßengehen statt. Bei den Männern kamen zwei Disziplinen zur Austragung, ein Wettkampf über 20 Kilometer und ein Wettkampf über eine längere Distanz, die manchmal über 35 und manchmal über 50 Kilometer führte. Der Trend ging hier jedoch eindeutig zur Distanz von 35 Kilometern.
      1976 kam das Gehen auch für die Frauen ins Länderkampfprogramm. Ausgetragen wurde dabei anfangs ein Wettbewerb über 5000 Meter, 1976 auf der Straße, später wechselweise auf der Bahn oder auf der Straße. Es gab dann vorwiegend Wettbewerbe über eine Streckenlänge von zehn Kilometern. Das Gehen für Frauen hatte inzwischen Fuß gefasst in der Leichtathletik. Bei Olympischen Spielen gab es 1992 in Barcelona zum ersten Mal einen Geher-Frauenwettbewerb, bei Europameisterschaften war das schon in 1986 in Stuttgart zum ersten Mal der Fall gewesen.
      Bezüglich der Teilnehmerzahl je Land und Wettbewerb wurde verfahren wie in den Mehrkämpfen.
    • Vergleiche im Straßenlauf
      Bis einschließlich 1980 wurde ein Rennen über dreißig Kilometer ausgetragen. 1981 war die Streckenlänge auf 25 Kilometer gekürzt worden, 1982 fand das Rennen noch einmal über dreißig Kilometer statt. Auch hier wurde bezüglich der Teilnehmerzahl je Land verfahren wie in den Mehrkämpfen. Ab 1982 trugen auch die Frauen Straßenlauf-Länderkämpfe über 25 Kilometer aus und die Männern starteten nach 1982 in der Regel nun ebenfalls über diese etwas kürzere Distanz. Für die Frauen wurde die Streckenlänge dann auf fünfzehn Kilometer verkürzt.
      Später manifestierte sich die Halbmarathondistanz zum Standard bei Frauen und Männern. Einige wenige Vergleiche hatte es in der Vergangenheit auch im Marathonlauf gegeben.
    • Vergleiche im Bereich Lauf (außer Straßenlauf)
      Diese Art von Länderkämpfen war 1984 zum ersten Mal durchgeführt worden. Danach gab es zuletzt 1990 wieder einen reinen Läufervergleich. 1999 wurden solche Begegnung wie schon seit mehreren Jahren nicht ausgetragen.
    • Vergleiche im Crosslauf
      Diese Länderkampfform wurde in der Saison 1985 zum ersten und einzigen Mal ausgetragen. Die Streckenlängen waren bei bis zu 9000 Metern für Frauen und Männer unterschiedlich. Bezüglich der Teilnehmerzahl je Land wurde verfahren wie in den Mehrkämpfen. Diese Disziplin war schon länger nicht mehr Teil von Länderkämpfen.
    • Vergleiche in den Disziplinen Sprung und/oder Wurf/Stoß
      Im Bereich Sprung wurde diese Länderkampfform seit 1992 nicht mehr ausgetragen, die Werfer kamen in diesem Jahr jedoch wie immer seit 1992 wieder zum Zug.

Austragungsform und Wertungsmodus

In der Vergangenheit wurden Länderkämpfe mit dem allgemeinen leichtathletischen Programm in der Regel mit zwei Vertretern pro Land und Disziplin durchgeführt. In einigen Vergleichen wurden wie schon in den Jahren zuvor drei Teilnehmer je Land und Wettbewerb eingesetzt. Die Regeln zur Punktevergabe wurden dabei durchgängig so angewendet, dass der Letztplatzierte einen Punkt erhielt, die weiteren Athleten in den Platzierungen jeweils aufwärts bis hin zu Rang zwei einen Punkt mehr. Der Erstplatzierte bekam zwei Punkte mehr gutgeschrieben als der Athlet auf Platz zwei. Für Länderkämpfe mit zwei Vertretern je Land und Disziplin bedeutete das: Platz 1: 5 P, Pl. 2: 3 P, Pl. 3: 2 P, Pl. 4: 1 P. Bei drei Vertretern je Land und Disziplin ergab sich folgende Punktevergabe: Platz 1: 7 P, Pl. 2: 5 P, Pl. 3: 4 P, Pl. 4: 3 P, Pl. 5: 2 P, Pl. 6: 1 P. Für die Staffeln gab es durchgängig fünf zu zwei Punkte.

Die Regeln zur Punktevergabe wurden in diesem Jahr ohne Ausnahme nach diesem standardisierten Wertungssystem angewendet. In weiteren Begegnungen mussten aufgrund anderer Rahmenbedingungen – mehr als zwei Teilnehmer je Nation in der Wertung oder mehr als ein Gegnerland – andere Regeln zur Punktevergabe zur Anwendung kommen. In den Mehrkämpfen wurden die Begegnungen entweder wie in anderen Begegnungen über die Platzierungen oder die Addition der im Wettkampf erzielten Punkte gewertet. Ähnlich wurde in den Straßenlauf-Länderkämpfen verfahren. Dort wurde entweder über die Platzierungen oder über die Addition der erzielten Zeiten gewertet. Straßenläufe gab es in dieser Saison bei Länderkämpfen nicht.

Werfer-Länderkampf der U23-Männer/U23-Frauen/Junioren/Juniorinnen gegen Italien und Frankreich

Der erste Länderkampf dieser Saison bestand wie schon in den letzten vier Jahren in einem Aufeinandertreffen der Werferinnen und Werfer. Der Wettkampf wurde wieder sehr früh in der Saison ausgetragen. Am 6./7. März trafen sich wie im Vorjahr die Länder Frankreich, Deutschland und Italien. Austragungsort war der Stadtteil Vigna di Valle der nicht weit von Rom gelegenen Stadt Bracciano. Beteiligt waren beide Geschlechter mit Vertreterinnen und Vertretern aus den Altersbereichen U23 und der Juniorenklasse. Das Kugelstoßen war auch in dieser fünften Austragung nicht Teil des Länderkampfs – beim ersten Mal war 1995 auch Russland dabei gewesen. Für alle vier Gruppen standen die Disziplinen Diskus-, Hammer- und Speerwurf auf dem Programm.

In den Vorjahren hatte immer das deutsche Team vorne gelegen. Doch in diesem Jahr war das anders, der Ausgang des Länderkampfs war eng, am Ende lagen die drei Mannschaften nur durch jeweils drei Punkte getrennt auseinander. Die Männerteilwertung gewann Italien vor Deutschland und Frankreich. Bei den Frauen lag Frankreich vor Italien und Deutschland. Bei den Juniorinnen und Junioren gab es geteilte erste Plätze: bei den Junioren zwischen Deutschland und Frankreich, bei den Juniorinnen zwischen Italien und Frankreich. Entsprechend belegte bei den Junioren Italien Rang drei, bei den Juniorinnen wurde Deutschland Dritter. Die Gesamtwertung des Länderkampfs ging mit 91 Punkten an Frankreich. Deutschland belegte mit 88 Punkten Rang zwei und Italien wurde mit 85 Punkten Dritter.

Werfer-Länderkämpfe der Männer und Frauen gegen Australien und Neuseeland sowie gegen Australien

Dem zweiten und dritten Saisonvergleich lag eine zum ersten Mal nach vielen Jahren durchgeführte Länderkampfreise zugrunde. Beteiligt waren allerdings nur die Werferinnen und Werfer und es ging nach Australien. Eine Altersbegrenzung gab es hier nicht. In Brisbane trat das deutsche Team gegen Gastgeber Australien und gegen Neuseeland an. Der Vergleich wurde zweifach ausgewertet: zum einen als Länderkampf zwischen den drei beteiligten Mannschaften und zum anderen als Begegnung zwischen Australien und Deutschland.

In beiden Aufeinandertreffen lag Deutschland vorn. Die Männer gewannen auch beide Teilwertungen vor Australien beziehungsweise vor Australien und Neuseeland. Im Zweiländerkampf lagen auch die Frauen vor Australien, aber im Dreiländervergleich teilten sie sich Rang eins mit Australien, Neuseeland wurde auch hier Dritter. In der Gesamtwertung entschied Deutschland die Dreiländerbegegnung mit 61 Punkten für sich. Australien erreichte als Zweiter 45 Punkte. Neuseeland kam mit 26 Punkten auf den dritten Platz. Im Aufeinandertreffen mit Australien alleine lag Deutschland mit achtzig Punkten vorn. Australien kam auf 52 Punkte und wurde Zweiter.

Zehnkampf-Länderkampf der Männer Deutsches „Zehnkampf-Team“ gegen „USA-Decathlon-Team“

Der Zehnkampf des vierten Länderkampfs dieser Saison wurde nun bereits zum vierten Mal in Folge ausgetragen. Die Athleten aus Deutschland und den USA trafen am 7./8. August in Aachen aufeinander. Wie immer seit 1995 traten beide Teams aus Gründen des Sponsorings und der Attraktivität der Sportart mit besonderen Bezeichnungen an. Die deutschen Zehnkämpfer bezeichneten sich als „Zehnkampf-Team“. Die US-Amerikaner – bisher als „USA-VISA-Team“ gestartet – trugen nun den Namen „USA-Decathlon-Team“. Zwischen den beiden Ländern war es insgesamt die siebte Begegnung. Sechs dieser Vergleiche waren an die USA gegangen, nur 1995 hatte sich Deutschland durchgesetzt. Die Abstände waren meist eng gewesen. In Aachen gab es den knappsten Ausgang dieser Vergleiche überhaupt. Das US-Team siegte mit 39.980 Punkten ein weiteres Mal, der Rückstand der deutschen Mannschaft betrug lediglich fünf Punkte.

Zehnkampf-Länderkampf der U23-Männer gegen Frankreich, Großbritannien, Italien und die Schweiz

Der fünfte Saisonvergleich war fast eine Wiederholung des U23-Zehnkampfländerkampfs aus dem Vorjahr gegen Frankreich, Großbritannien, Italien und die Schweiz. 1998 war anstelle von Großbritannien allerdings die damals vor Deutschland siegreiche Niederlande beteiligt gewesen. Das diesjährige Aufeinandertreffen wurde am 14./15. August in Filderstadt-Bernhausen ausgetragen. Mit 21.658 Punkten und einem Vorsprung von 324 Punkten vor der Schweiz entschied Deutschland den Vergleich für sich. Weitere 421 Punkte zurück folgte Frankreich als Dritter. Die viertplatzierten Italiener belegten 1667 Punkte hinter Frankreich den vierten Platz. Großbritannien kam mit einem weiteren Rückstand von 1868 Punkten auf Rang fünf.

Auch die Mehrkämpferinnen trugen parallel am selben Ort einen Länderkampf aus.

Siebenkampf-Länderkampf der U23-Frauen gegen Frankreich, Großbritannien und Italien

Den sechsten Saisonvergleich bestritten parallel zu ihren männlichen Kollegen die deutschen U23-Siebenkämpferinnen. Am 14./15. August trafen sie in Filderstadt-Bernhausen. auf Frankreich, Großbritannien und Italien. Nur die Schweiz war im Gegensatz zur U23-Männerbegegnung an diesem Wettkampf nicht beteiligt. Auch die U23-Siebenkämpferinnen hatten 1998 einen Länderkampf durchgeführt, an dem wie bei den Männern zusätzlich Italien teilgenommen hatte und auch die Schweiz dabei gewesen war. Frankreich hatte vor Italien gesiegt, Deutschland war Letzter geworden. Hier in Bernhausen lagen die Französinnen erneut vorn. Mit 15.394 Punkten hatten sie einen Vorsprung von 163 Punkten vor den zweitplatzierten deutschen Athletinnen. Weitere 534 Punkte Rückstand hatte Italien auf Rang drei. Die viertplatzierten britischen Siebenkämpferinnen lagen 185 Punkte hinter Italien.

Straßenlauf-Länderkampf der U23-Männer gegen Frankreich und die Schweiz

Den siebten Saisonvergleich 1999 trugen die U23-deutschen Straßenläufer im nordhessischen Kassel aus. Am 25. September traten sie gegen Frankreich und die Schweiz an. Auch 1996 hatte es diese Begegnung gegeben, damals war zusätzlich auch Großbritannien dabei und hatte den Wettkampf für sich entschieden. 1997 waren die Teilnehmerländer dieselben wie 1999 und Deutschland hatte vorne gelegen. Im letzten Jahr war das Treffen als gemeinsamer Länderkampf der U23-Männer und -Frauen sowie U20-Juniorinnen und -Junioren unter zusätzlicher Teilnahme des Siegers Italien gewertet worden, die Schweiz war nur in drei Teilwertungen dabei. In diesem Jahr in Kassel war die deutsche Mannschaft wieder am schnellsten. In 3:20:47 h lag Deutschland 2:12 Minuten vor den zweitplatzierten Franzosen. Mit einem Rückstand von 11:34 Minuten auf das Siegerteam kam die Schweiz auf den dritten Platz.

Auch die Straßenläuferinnen bestritten parallel am selben Ort einen Länderkampf.

Straßenlauf-Länderkampf der U23-Frauen gegen Frankreich und die Schweiz

Im achten und letzten Vergleich 1999 trafen die deutschen Straßenläuferinnen wie ihre männlichen Kollegen am 25. September in Kassel auf Frankreich und die Schweiz. Die U23-Athletinnen waren 1996 ebenfalls angetreten, die Gegnerinnen waren nur aus Frankreich gekommen und hatten sich den deutschen Vertreterinnen geschlagen geben müssen. 1997 hatten sich die deutschen U23-Frauen gegen Frankreich und die Schweiz durchgesetzt. 1998 hatten sie im oben genannten gemeinsam gewerteten Vergleich ihre Teilwertung vor Italien, Frankreich und der Schweiz gewonnen, während die Gesamtwertung an Italien vor Deutschland gegangen war. Im Länderkampf in Kassel in diesem Jahr lag das deutsche U23-Frauenteam wie die U23-Männer in 4:06:56 h vorn. 54 Sekunden dahinter wurde Frankreich Zweiter. Die Läuferinnen aus der Schweiz erreichten 2:06 Minuten hinter Deutschland Rang drei.

Literatur

  • Länderkämpfe. In: DLV-Jahrbuch 1999/2000 (Hrsg.: Leichtathletik Fördergesellschaft mbH), Darmstadt 1999, S. 332–339

Einzelnachweise

  1. World Athletics Race-Walking Team Championship, Past Editions, worldathletics.org (englisch), abgerufen am 9. September 2025
  2. EUROPEAN CUP A FINAL AND SUPER LEAGUE (MEN), gbrathletics.com (englisch), abgerufen am 9. September 2025
  3. EUROPEAN CUP A FINAL AND SUPER LEAGUE (WOMEN), gbrathletics.com (englisch), abgerufen am 9. September 2025
  4. IAAF WORLD CUP IN ATHLETICS, gbrathletics.com (englisch), abgerufen am 9. September 2025