Lee Jun-seok
![]() | |
| Lee Jun-seok (2024)
| |
| Koreanische Schreibweise | |
|---|---|
| Hangeul | 이준석 |
| Hanja | 李俊錫 |
| Revidierte Romanisierung |
I Junseok |
| McCune- Reischauer |
I Chunsŏk |
Lee Jun-seok (koreanisch 이준석, geboren am 31. März 1985 in Seoul[1][2]) ist ein südkoreanischer Politiker (Reformpartei)[2].
Leben
Lee Jun-seok wurde am 31. März 1985 in Seoul geboren.[2] Er besuchte die Seoul Science High School (deutsch: „Wissenschaftliche Oberschule Seoul“).[2] Er begann sein Studium am KAIST in Seoul, das er an der Harvard University in Cambridge, Massachusetts fortsetzte.[2] Dort erlangte er einen Bachelorabschluss in Informatik und Wirtschaftswissenschaften.[2][3]
Im Jahr 2011 gründete er ein gemeinwohlorientiertes Startup, das eine Software für personalisierte Nachhilfe anbot, und wurde dessen Geschäftsführer.[2][3] Wegen seiner meinungsstarken Äußerungen in den sozialen Medien wurde die damalige südkoreanische Präsidentin Park Geun-hye auf ihn aufmerksam.[2] Sie überzeugte ihn im Jahr 2011 davon, Mitglied der konservativen Jayu-hanguk-Partei zu werden und förderte ihn.[2][3] Er kandidierte bei den Parlamentswahl in Südkorea 2016 im Wahlkreis Seoul-Sanggye-dong[2]. Während des Amtsenthebungsverfahren gegen Park wandte er sich aber von ihr ab[3] und trat anschließend aus der Jayu-hanguk-Partei aus[2].
Er schloss sich 2017 einer Abspaltung der konservativen Partei an, der Bareun-Partei[4], die sich im Jahr 2018 mit einer weiteren Partei zur Bareun-mirae-Partei zusammenschloss[5] und schließlich im Jahr 2020 in der konservativen Gungminui-him aufging[2][5]. Er reiste 2019 medienwirksam zu den Protesten in Hongkong.[5] Er leitete die Social-Media-Kampagnen der Bürgermeisterkandidaten Oh Se-hoon (Seoul) und Park Heong-joon (Busan) im Jahr 2020, wobei er insbesondere auf die Zielgruppe junger Männer abzielte.[2] Bei der Parlamentswahl in Südkorea 2020 trat er erneut in seinem Seouler Wahlkreis an, wieder ohne gewählt zu werden.[2]
Seine neue Partei Gungminui-him („Macht der Staatsbürger“) wählte ihn im Alter von 36 Jahren 2021 zum Parteivorsitzenden und war damit der jüngste bis dahin Vorsitzende einer großen Partei Südkoreas.[1][2] Er trug maßgeblich dazu bei, dass Yoon Suk-yeol die Präsidentschaftswahl in Südkorea 2022 gewann[2][3], wobei Lee insbesondere junge Männer ansprach.[2] Seine politische Haltung wird als antifeministisch bewertet[1][2], unter anderem hatte er Frauen zwischen 20 und 30 Jahren eine „grundlose Opfermentalität“ unterstellt.[1][2] Ihm wurde 2022 vorgeworfen, er habe sich mit sexuellen Dienstleistungen bestechen lassen.[1][3] Seine Partei leitete gegen ihn als ihrem Vorsitzenden ein Verfahren vor der internen Ethikkommission ein[1], die ihn für sechs Monate von seinem Amt suspendierte[3]. Weil er 2023 Präsident Yoon öffentlich kritisierte, wurde die Suspendierung um ein Jahr verlängert.[3] Im November 2023 trat er schließlich aus der Gungminui-him aus.[3]
Er gründete im Januar 2024 die Reformpartei und wurde deren erster Vorsitzender.[2] Die Partei gilt als gemäßigt konservativ sowie zentristisch und Lee setzte sich zum Ziel eine Alternative zu den beiden dominanten Parteien Südkoreas zu bilden.[3] Bei der Parlamentswahl in Südkorea 2024 wurde er in die Nationalversammlung gewählt, sein Wahlkreis liegt in Hwaseong („Hwaseong 2“).[2][3]
Er kritisierte Präsident Yoon und die Gungminui-him für das Ausrufung des Kriegsrechts 2024.[1] Bei der Präsidentschaftswahl in Südkorea 2025 trat er als Bewerber für die Reformpartei an.[1][2][3] Er richtete sich erneut an junge Wähler und versuchte Studierende direkt anzusprechen.[2] Auch in diesem Wahlkampf wurde er für seine ablehnenden Positionen gegenüber Frauen kritisiert.[2]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h Kim, Min-young: Right-wing firebrand Lee Jun-seok indicates intention to run for president if Yoon's impeachment upheld. In: Korea JoongAng Daily. 16. Dezember 2024, abgerufen am 3. Juni 2025 (englisch).
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x Jung, Da-hyun / Kim, Bo-eun: Who is Reform Party's Lee Jun-seok? In: The Korea Times. 14. Mai 2025, abgerufen am 3. Juni 2025 (englisch).
- ↑ a b c d e f g h i j k l Lee, Soo-jung: Lee Jun-seok: How a Harvard engineer became the king of Korea's young men. In: Korea JoongAng Daily. 12. Mai 2025, abgerufen am 3. Juni 2025 (englisch).
- ↑ Jung, Da-min: Lee Jun-seok's victory ushers Korean politics into new era. In: The Korea Times. 11. Juni 2021, abgerufen am 3. Juni 2025 (englisch).
- ↑ a b c Chung, Esther / Park, Tae-in: PPP leader Lee Jun-seok raises profile on trip to Ukraine. In: Korea JoongAng Daily. 6. Juni 2022, abgerufen am 3. Juni 2025 (englisch).
_(cropped).jpg)