Laurence Boone

Laurence Boone (2023)

Laurence Boone (* 15. Mai 1969) ist eine französische Ökonomin, Politikerin und Bankmanagerin. Seit 2024 leitet sie das Frankreichgeschäft der Banco Santander.

Werdegang

Boone studierte an der Universität Paris-Nanterre, an der sie mit einem Master of Advanced Studies in Modellierung und Quantitative Analyse graduierte. Anschließend studierte sie Ökonometrie an der University of Reading, zudem absolvierte sie erfolgreich ein Ph.D.-Studium in Wirtschaftswissenschaft an der London Business School.

Ihre berufliche Karriere startete Boone 1995 in der Privatwirtschaft in der Asset-Management-Tochter von Merrill Lynch, 1996 kehrte sie als Researcher am Centre d'études prospectives et d'informations internationales in den akademischen Betrieb zurück. Ab 1998 war sie in der wirtschaftswissenschaftlichen Abteilung der OECD tätig, ehe sie 2004 als Chefökonomin zur französischen Tochter von Barclays stieß. 2011 wechselte sie als für das gesamte Europageschäft zuständige Chefökonomin zurück zur mittlerweile von der Bank of America übernommenen Merrill Lynch zurück. In der Folge rückte sie als Vertreterin der Bank in den Aufsichtsrat dss Luxusgüterherstellers Kering ein.

Im Sommer 2014 berief François Hollande sie als Nachfolgerin des zurückgetretenen Emmanuel Macron in seinen wirtschafts- und finanzpolitischen Beraterstab im Élysée-Palast.[1] Im Zuge der griechischen Staatsschuldenkrise war sie maßgeblich an der Entwicklung der französischen Position, Griechenland in der Eurozone zu halten, und des letztlich über den Europäischen Stabilitätsmechanismus abgewickelten und 2018 seitens Griechenland abgeschlossene dritten Hilfsprogramms, beteiligt.

Im Januar 2016 verkündete Boone ihren Abschied aus der Hollande-Administration.[2] Mit Wirken vom 14. März des Jahres schied sie aus dem Staatsdienst aus,[3] um als Chefökonomin zur AXA, einem der weltweit führenden Versicherungsunternehmen zu wechseln.

Im Juli 2018 wurde Boone Nachfolgerin von Catherine Mann als Chefökonomin der OECD.[4] Im Januar 2022 stieg sie unter Mathias Cormann zur stellvertretenden Generalsekretärin neben Kerri-Ann Jones und Ulrik Knudsen auf.

Im Mai 2022 wurde Boone unter Premierministerin Élisabeth Borne als Staatssekretärin mit Zuständigkeit für europäische Angelegenheiten im von Catherine Colonna geleiteten Ministerium für Europa und Äußeres Mitglied der französischen Regierung.[5] Nach einem Regierungswechsel im Januar 2024 folgte ihr Jean-Noël Barrot, der den Rang eines beigeordneten Ministers erhielt.

Im Herbst 2024 übernahm Boone die Leitung der Frankreichtochter des spanischen Bankkonzenrs Banco Santander.[6]

Commons: Laurence Boone – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Emmanuel Berretta: Hollande remanie l'Élysée et recrute Laurence Boone. In: lepoint.fr. 10. Juni 2014, abgerufen am 27. August 2025 (französisch).
  2. La conseillère économique de Hollande quitte l'Élysée. In: lefigaro.fr. 11. Januar 2016, abgerufen am 27. August 2025 (französisch).
  3. Le Président de la République. In: legifrance.gouv.fr. Abgerufen am 27. August 2025.
  4. OECD names ex-Hollande adviser Laurence Boone as chief economist. In: Reuters. 6. Juni 2018 (reuters.com [abgerufen am 27. August 2025]).
  5. Macron braces for tough second term with Cabinet reshuffle. In: politico.eu. 4. Juli 2022, abgerufen am 27. August 2025 (britisches Englisch).
  6. Laurence Boone nommée à la tête de Santander en France. In: lesechos.fr. Abgerufen am 27. August 2025.