Lauenstadt (Schulenburg)

Lauenstadt
Stadt Pattensen
Koordinaten: 52° 12′ N, 9° 48′ O
Höhe: 68 m ü. NHN
Einwohner: 22 (2023)[1]
Eingemeindung: 1929
Postleitzahl: 30982
Vorwahl: 05069
Lauenstadt (Niedersachsen)
Lauenstadt (Niedersachsen)
Lage von Lauenstadt in Niedersachsen

Der frühere Flecken Lauenstadt ist eine Ortslage des Ortsteils Schulenburg der Stadt Pattensen in der Region Hannover in Niedersachsen.

Geographie

Lauenstadt liegt etwa einen Kilometer östlich von Schulenburg als Straßendorf entlang der Landesstraße 460 nach Rössing. Zwischen Lauenstadt und Schulenburg fließt die Leine. Lauenstadt ist umgeben vom Landschaftsschutzgebiet Calenberger Leinetal.[2] Durch die Lage im Flusstal drohen immer wieder Überschwemmungen.[1] Etwa 200 m südlich von Lauenstadt verläuft die Grenze der Region Hannover zum Landkreis Hildesheim.

Geschichte

Lage von Lauenstadt genau südlich der Wasserburg Calenberg
1771 von Joh. Christoph Ludewieg Clodius angefertigte Kopie einer Karte; „Abzeichnung der Zu den Amts Calenbergischen Haushalt gehörigen Pacht-Stücke“

Herzog Otto von Braunschweig und Lüneburg überließ im Jahr 1327 Konrad von Saldern die Burg Calenberg als Lehen und erlaubte diesem zudem die Gründung eines Weichbilds vor der Burg.[3]

Der Ort wurde im Jahr 1361 als Blek, also Flecken, bezeichnet. Es ist ungeklärt, seit wann der Ort den Namen Lauenstadt trug. Wahrscheinlich wurde er im 16. Jahrhundert so umbenannt. Der Löwe war das Wappentier der Welfen. Der Namensteil -stadt ist abgeleitet von Stätte.[4] Die 1613 als Lauenstadt aktenkundige Siedlung bestand zu ihrer besten Zeit aus etwa 12 Häusern.[3] Sie hatte eine ungewöhnlich kleine Feldflur.[5]

Im Jahr 1849 wurden im damaligen Amt Calenberg sämtliche Märkte außer dem in Lauenstadt aufgehoben. In Lauenstadt durfte viermal im Jahr Markt gehalten und auch mit Schweinen gehandelt werden.[6] Noch für 1929 wurden zwei Jahrmärkte in Lauenstadt angekündigt.[7][8]

Lauenstadt gehörte bis 1885 dem Amt Calenberg und danach dem Landkreis Springe an. Während der preußischen Landreform 1929 wurde Lauenstadt an Schulenburg angegliedert.[3] Bei der Auflösung des Landkreises Springe 1974 wurde Schulenburg in den Landkreis Hannover eingegliedert und dort zu einem Stadtteil von Pattensen.

Bis 1931 war Lauenstadt eingepfarrt nach Jeinsen.[9] Dort war auch die Schule.[10] Danach wurde die Ortslage umgepfarrt nach Schulenburg.[9]

Einwohnerentwicklung

Jahr 1812[11] 1848[12] 1910[13] 2023[1]
Einwohner 41 61 37 22
Bezeichnung Weiler Dorf Gemeinde Ort

Einzelnachweise

  1. a b c Tobias Lehmann: Lauenstadt vom Wasser umschlossen: So geht es den 22 Einwohnerinnen und Einwohnern. www.haz.de, 29. Dezember 2023, abgerufen am 30. Juli 2025.
  2. Umweltkarten Niedersachsen. Abgerufen am 30. Juli 2025.
  3. a b c Historie >>> Alte Feste Calenberg. schulenburg-leine.de, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. März 2016; abgerufen am 30. Juli 2025.
  4. Lauenstadt (Pattensen) in: Uwe Ohainski, Jürgen Udolph: Die Ortsnamen des Landkreises und der Stadt Hannover (= Niedersächsisches Ortsnamenbuch, Teil 1) (= Veröffentlichungen des Instituts für Historische Landesforschung der Universität Göttingen, Bd. 37), Bielefeld: Verlag für Regionalgeschichte, 1998, ISBN 978-3-89534-230-1 und ISBN 3-89534-230-0, S. 281. PDF (2,337 MB)
  5. Calenberg C.7. in: Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich. Niedersächsische Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, abgerufen am 30. Juli 2025.
  6. Jahrmarkt in Gestorf. Heimatbund Gestorf, abgerufen am 30. Juli 2025.
  7. Allgemeiner Harz-Berg-Kalender für das Jahr 1915
  8. Allgemeiner Harz-Berg-Kalender für das Jahr 1929
  9. a b Jeinsen. In: Kirchengemeindelexikon der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers (HKLH). Abgerufen am 30. Juli 2025.
  10. Friedrich W. Harseim, C. Schlüter (Hrsg.): Statistisches Handbuch für das Königreich Hannover. Schlüter, 1848, S. 188 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  11. Georg Hassel: Statistisches Repertorium über das Königreich Westphalen, Vieweg, Braunschweig 1813, S. 109.
  12. Friedrich W. Harseim, C. Schlüter (Hrsg.): Statistisches Handbuch für das Königreich Hannover. Schlüter, 1848, S. 47 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  13. Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900. - Königreich Preußen – Provinz Hannover – Regierungsbezirk Hannover – Landkreis Springe. Uli Schubert, 24. Mai 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Juni 2018; abgerufen am 24. Juli 2025.