Langes Wasser (Hoyerswerdaer Schwarzwasser)
| Langes Wasser Dołha woda | ||
![]() Mündung in das Hoyerswerdaer Schwarzwasser | ||
| Daten | ||
| Gewässerkennzahl | DE: 538144 | |
| Lage | Oberlausitz, Landkreis Bautzen, Sachsen, Deutschland | |
| Flusssystem | Elbe | |
| Abfluss über | Schwarzwasser → Schwarze Elster → Elbe → Nordsee | |
| Quelle | bei Arnsdorf 51° 6′ 36″ N, 14° 21′ 50″ O | |
| Quellhöhe | 405 m ü. NHN | |
| Mündung | in das SchwarzwasserKoordinaten: 51° 12′ 8″ N, 14° 17′ 53″ O 51° 12′ 8″ N, 14° 17′ 53″ O | |
| Mündungshöhe | 177 m ü. NHN | |
| Höhenunterschied | 228 m | |
| Sohlgefälle | 14 ‰ | |
| Länge | 16,4 km | |
| Abfluss am Pegel Pietzschwitz[1] AEo: 42,4 km² Lage: 300 m oberhalb der Mündung |
NNQ (20.01.1961) MNQ 1961/2005 MQ 1961/2005 Mq 1961/2005 MHQ 1961/2005 HHQ (20.07.1981) |
30 l/s 147 l/s 306 l/s 7,2 l/(s km²) 2,62 m³/s 5,08 m³/s |
| Linke Nebenflüsse | Diehmener Wasser, Gaußiger Wasser, Seitschener Wasser, | |
| Rechte Nebenflüsse | Oberförstchener Wasser | |
| Durchflossene Stauseen | Rückhaltebecken Göda | |
| Gemeinden | Doberschau-Gaußig, Göda | |
Das Lange Wasser, obersorbisch Dołha woda, ist ein kleiner Fluss im sächsischen Landkreis Bautzen. Er entspringt am Großen Picho und mündet nördlich von Pietzschwitz in das Schwarzwasser. Damit gehört das Lange Wasser zum Einzugsgebiet der Elbe.
Geographie
Quellgebiet
Das Lange Wasser entspringt am nordöstlichen Abhang des Großen Picho in einer Höhe von etwa 400 m ü. NN und fließt in nordwestliche Richtung durch Arnsdorf (1,1 km). In der Ortslage speist es fünf Teiche. Ein Teil des Wassers fließt außerdem über einen Abzweig in der Nähe des Arnsdorfer Parks in den Mühlteich der Arnsdorfer Mühle. Anschließend fließt der Bach in nordwestlicher Richtung durch Dretschen (2,65 km), unterquert bei der „Pappmühle“ die S 119 und nimmt unterhalb der Diehmener Mühle, 4 km von der Quelle entfernt auf 258 m ü. NN, das Diehmener Wasser auf. Die Quelle des Diehmener Wassers liegt westlich von Neu-Diehmen („Kleebusch“) auf etwa 355 m ü. NN. Es folgt in einem Bogen dem Gefälle nach Norden, durchfließt nach rund 2,6 km den Diehmener Ortskern und vereinigt sich unmittelbar vor der Straßenbrücke der S 118 mit einem namenlosen Bach. Dieser entspringt östlich von Neu-Diehmen auf etwa 375 m ü. NN, unterquert am ehemaligen Gasthaus Postschänke die S 119 und mündet schließlich in das Diehmener Wasser. Etwa 450 m unterhalb der Diehmener Mühle mündet der kleine Bach „Trunicht“ in das Lange Wasser. Er entspringt am Südwesthang des Tschelentsy auf einer Höhe von etwa 345 m ü. NN.
Wie ältere Karten zeigen, wurde der Ursprung des Langen Wassers in der Vergangenheit unterschiedlich angegeben.[2]
- So zeigt die Geographische Verzeichnung des Budissinischen Creises in dem Marggrafthum Ober-Lausitz (Nürnberg 1746) das Lange Wasser ohne Namensangabe als Bach, der durch Arnsdorf, Dretschen, Seitschen, Göda und Pietschwitz fließt.[3]
- In den Meilenblättern von Sachsen (1780–1825) sind für die Bäche im Oberlauf keine Namen angegeben. Die Bezeichnung „Langes Wasser“ steht erstmals zwischen Drauschkowitz und Brösang.
- Die Meßtischblattätter 1:25000 (1908–1945) lassen die Bäche im Oberlauf namenlos und geben „Langes Wasser“ erstmals südlich von Katschwitz an.
- Die Topographischen Karten 1:25000 (1976–1989) bezeichnen den durch Diehmen fließenden Bach als „Langes Wasser“, der von Arnsdorf kommende Bach ist namenlos.
- Die Topographischen Karten 1:25000 (1988–2001) bezeichnen sowohl den von Arnsdorf kommenden als auch den durch Diehmen fließenden Bach als „Langes Wasser“.
- Die Topographischen Karten 1:25000 (2008–2012) sowie auch (2017–2021) bezeichnen allein den durch Arnsdorf fließenden Bach als „Langes Wasser“, durch Diehmen fließt das „Diehmener Wasser“.
Verlauf
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Das Lange Wasser fließt von Arnsdorf aus in nördlicher Richtung durch Katschwitz (5,2 km) und treibt dabei die Katschwitzer Mühle an. Bei Brösang mündet das Gaußiger Wasser, das zwischen Diehmen und Naundorf auf etwa 345 Metern über NN entspringt und kurz vor seiner Mündung die zu Kleinseitschen gehörende Puschermühle antreibt. Zwischen Brösang und Kleinseitschen unterquert es die Eisenbahnstrecke Dresden-Görlitz. Noch vor der Brücke durchfloss es bis in die 1970er Jahre den Mühlteich der Kleinseitschener Mühle (8,6 km), der inzwischen verlandet ist. In Großseitschen trieb das Lange Wasser zwei Mühlen an, eine am Schanzenweg und die andere am nordöstlichen Rand des Großseitschener Gutes (9,1 km). Nordöstlich vom Gut mündet das Seitschener Wasser. Im weiteren Verlauf mündet bei Preske das Oberförstchener Wasser, das in der Oberlausitzer Grenzurkunde als Godowiza (Gödaer Wasser) erscheint.[4] Langes Wasser und Oberförstchener Wasser bestimmten hier die Grenze zwischen dem zum Königreich Böhmen gehörenden Burgward Seitschen und dem zum Hochstift Meißen gehörenden Burgward Göda.[5] Nach 10,9 km wird das Lange Wasser im 30 Hektar großen Rückhaltebecken Göda angestaut und durchfließt nach rund 12,1 km den Ort. Bis in die 1960er Jahre zweigte am Ortsanfang von Göda der Mühlgraben für die Gödaer Mühle ab. Zwischen Dahren (14,1 km) und Pietzschwitz (15,9 km) mündet ein namenloser Bach, der von Döberkitz kommt. In Pietschwitz trieb das Lange Wasser früher eine Mühle an, die am westlichen Rand des Gutes lag. Nach ca. 16,35 km mündet das Lange Wasser direkt an der Autobahnbrücke der A 4 als Vorfluter in das Schwarzwasser.
Einzelnachweise
- ↑ Hydrologisches Handbuch. (PDF; 637 kB) Teil 3 – Gewässerkundliche Hauptwerte. Freistaat Sachsen – Landesamt für Umwelt und Geologie, S. 48, abgerufen am 25. Dezember 2017.
- ↑ Der Geoviewer Sachsen ermöglicht einen einfachen Vergleich der im folgenden erwähnten Karten
- ↑ Geographische Verzeichnung des Budissinischen Creises (1746), Digitalisat Deutsche Fotothekt Dresden.
- ↑ Alfred Meiche: Die Oberlausitzer Grenzurkunde vom Jahre 1241 und die Burgwarde Ostrusna, Trebista und Godobi. In: Neues Lausitzisches Magazin. Band 84, 1908, S. 145–251 ([1] – hier S. 190).
- ↑ Auf den Meilenblättern von Sachsen ist die Grenze eingezeichnet, auf den Messtischblättern (1908–1945) sind die beiden Gebiete mit L.S. für Lausitzer Seite und M.S. für Meißner Seite bezeichnet.
Quellen
- Geoportal Sachsenatlas - Historische Karten. Abgerufen am 11. September 2025.
